Textatelier
BLOG vom: 25.01.2007

London: Der Fuchs mit den kalten Pfoten im Schuhladen

Autor: Emil Baschnonga, London
 
Um diese winterliche Jahreszeit machen sich die Stadtfüchse in London wieder bemerkbar, besonders nachtsüber, wenn sie sich heiser kläffend zur Hochzeit rüsten. Nicht genug damit. Gestern spazierte am helllichten Tag ein Fuchs in ein Schuhgeschäft an der Portobello Road. Trotz der vielen Leute im Laden wurde er nicht sofort bemerkt. Er trottete hinter den Leuten her und suchte die Schuhabteilung auf. Dort verweilte er und wurde ertappt, als er die Finken beschnupperte. Einige Leute, die eben dabei waren, Schuhe auszuprobieren, flohen erschrocken auf ihren Socken aus dem Geschäft. Andere nahmen ihn auf ihre Handy-Linsen. Reineke fühlte sich wohlig warm im Laden und fand schliesslich in einer Schaufensterauslage eine Nische zum Mittagsschläfchen.
 
Der Laden musste geschlossen werden. Die RSPA (Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals)-Spezialisten erschienen und kaperten den Fuchs und … Das schickt sich doch nicht, ist grausam und gemein, finde ich, denn sie fuhren den armen Kerl erst noch aufs Land und setzten ihn dort aus, ausgerechnet in einer schneebedeckten Landschaft. Wie kann dort ein Stadtfuchs ohne Finken überleben?
 
Unser Garten war vorgestern mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt, ausreichend um den Zugsverkehr in England lahmzulegen. Im Garten hat unser „Hausfuchs“ Spuren hinterlassen. Er spaziert dort wie ein Lord herum und beachtet mich kaum noch. Ich hoffe nur, dass er sich nicht ins Haus einschleicht und meine neuen Finken stibitzt.
 
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