Textatelier
BLOG vom: 02.04.2009

Schulmassaker, Ermordungen, Gewalt als soziales Problem

Autorin: Lislott Pfaff, Schriftstellerin, Liestal BL
 
Schulmassaker, Ermordung junger und alter Menschen, Gewalt als soziales Problem… Wenn wir den Medien Glauben schenken wollen, nehmen diese Taten weltweit immer mehr zu. Was sind die Gründe bzw. Hintergründe solcher Brutalitäten?
 
Psychologen, Kriminologen, Theologen stehen vor einem Rätsel. Eine Erklärung dafür könnte uns der Psychologe Richard D. Ryder geben, der ursprünglich als Tierforscher auf dem Gebiet der experimentellen Psychologie tätig war. Er wurde vom Saulus zum Paulus, nachdem er die Forschung am Tier aufgegeben hatte. Denn er war zur Überzeugung gekommen, dass wir mit jenen Spezies, die nicht unserer eigenen angehören, mit den Tieren, sehr ungerecht umgehen. In seinem 1975 herausgegebenen Buch „Victims of Science“ (Opfer der Wissenschaft) hält er fest: „Man weiss wenig darüber, wie sehr die in Tierlabors praktizierte, institutionalisierte Gewalt auf die menschliche Gesellschaft ausserhalb der Labors übergreifen könnte.“ (Ich möchte auch auf die Gewalt in den Ställen, in den Zirkussen, beim Jagen und beim Fischfang hinweisen).Das sagte Ryder vor mehr als 30 Jahren, als das Problem der um sich greifenden Gewalt in unserer Gesellschaft noch kein Thema war. Inzwischen ist seine Warnung Realität geworden: Gewalt und Angst vor der Gewalt ist heute ein Phänomen des menschlichen Alltags.
 
Was Ryder schon im letzten Jahrhundert voraussah, sollte uns zu denken geben. Wie lange wollen wir noch akzeptieren, dass lebendige Geschöpfe in den Labors ganz gesetzeskonform geängstigt und geplagt werden – dies allein in unserem Land jedes Jahr zu Hunderttausenden? Wie lange wollen wir diese offensichtliche Ungerechtigkeit noch tolerieren und Volksinitiativen ablehnen, welche diese Ungerechtigkeit aus der Welt schaffen möchten?
 
Wir haben in letzter Zeit – Thema Finanzkrise ‒ erfahren, dass ein Missstand, der nicht bekämpft wird, früher oder später als Bumerang auf uns selbst zurückfällt. Ein Umdenken auch im Hinblick auf die Rechte der Tiere könnte der menschlichen Gesellschaft nur zum Vorteil gereichen.
 
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