Textatelier
BLOG vom: 17.05.2009

Die armen Schweinchen: Hell und von mildem Geschmack ...

Autorin: Lislott Pfaff, Schriftstellerin, Liestal CH
 
Ein Farbfoto in der „Mittelland-Zeitung“ MZ mit der Legende „Italienische Bauern demonstrieren in Rom mit einem Spanferkel für einheimische Produkte“ erregte meine Aufmerksamkeit. Da liegt es, das entwürdigte, enthaarte, noch im Tod gefesselte junge Schwein, gebraten für ein Festessen von exquisiter Qualität. Von der Zitze seiner Mutter wurde es getrennt, als es erst ein paar Wochen alt war, und schreiend, quiekend getötet, um als Spanferkel am Spiess gebraten zu werden. Ob das Tier in seinem kurzen Leben zumindest artgerecht, mit genügend Bewegungsfreiheit, gehalten wurde oder in einer Massentierhaltung dahinserbeln musste, geht aus der Foto nicht hervor. Hauptsache, sein Fleisch ist besonders hell und von zartem, mildem Geschmack …
 
Als einheimisches Produkt Italiens wird das Spanferkel in der Fotolegende angepriesen. Hat Italien, das berühmte Exportland von auserlesenen Weinen, herrlichem Obst und Gemüse, von exzellenten Oliven und weiteren begehrten landwirtschaftlichen Erzeugnissen wirklich kein anderes Aushängeschild für seine Produkte als ein im zarten Alter von 6 Wochen gekilltes und gegrilltes Jungtier, bereit, in Stücke geschnitten und von Vertretern des homo sapiens (des „weisen Menschen“) gierig verzehrt zu werden? Weil sein Fleisch besonders hell und von mildem Geschmack ist …
 
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