Textatelier
BLOG vom: 11.01.2010

England: Zuviel Schweinegrippeimpfstoff, zuwenig Salz

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
Zum Schweinegrippe-Unfug in England
Laut einem Zeitungsartikel (Daily Telegraph vom 09.01.2010) will das englische Gesundheitsministerium die eingelagerte Riesenmenge von Schweinegrippe-Impfstoff loswerden. Das Textatelier.com hat ausführlich und fundiert dieses von der Pharmaindustrie voran angetriebene Pandemie-Debakel angeprangert. In England haben sich, wie in anderen Ländern auch, bedeutend weniger Leute als erwartet gegen die Schweinegrippe impfen lassen und entkamen den mit dieser verruchten Impferei verbundenen Nebenwirkungen.
 
Im Mai 2009 hat die britische Regierung Impfstoff im Wert von £ 100 Millionen gekauft, ausreichend für 90 Millionen Impfungen. Von den bisher 29 Millionen ausgelieferten Impfportionen der Marke „Hini“ wurden bloss 3.7 Millionen verbraucht. Weitere Auslieferungen stehen an, weil vertraglich vereinbarte Bestellungen erfüllt werden müssen.
 
Was damit tun? Der Weiterverkauf wird in Betracht gezogen. Falls sich keine Käufer finden, bleiben nur 2 Alternativen: Sie zu verschenken oder im Lager zu behalten. Wer weiss, vielleicht kommt es doch noch zu einer Schweinegrippe-Pandemie ...?. Laut Statistik sollen seit April 2009 rund 300 Menschen an dieser Grippe gestorben sein … Wer das glaubt, braucht eine Hirnspritze. Der Impfstoff-Vorrat könnte, neu verpackt, für die nächste Grippewelle, die vorderhand noch keinen Namen trägt, benutzt werden, meinte ein spitzfindiger Professor. Ein solches Ansinnen wird die Pharmaindustrie gewiss ausschlagen, und ‚wissenschaflich‘ belegen, dass dazu ein neu formulierter Impfstoff erforderlich ist.
 
Es kommt noch schlimmer: Am 10.01.2010, erschien in der Sunday Times die grossformatige Anzeige vom „National Health Service“ betitelt „Vacination now available for children“. Die Schweinegrippe-Spritzen sind jetzt für Kinder ab 6 Monaten bis 5 Jahre alt erhältlich. Verantwortungsbewusste Eltern werden dieses Angebot ausschlagen, so hoffe ich.
 
Der Mangel an Streusalz
Schade, dass der Schweinegrippe-Impfstoff sich nicht eignet, um Englands Strassen von Schnee und Eis zu befreien, zumal jetzt das Streusalz rationiert wird. Schulen sind ausgerechnet zur Examenszeit geschlossen. Mit typisch englischem Stoizismus wird der Kälteeinbruch erduldet. Mütter sind ans Haus gebunden. Die Kinder schlitteln vergnügt und bewerfen einander mit Schneebällen. Die Familienväter helfen ihren Sprösslingen beim Aufrichten von Schneemännern und geniessen den Hausarrest, der sich bis zum nächsten Pub erstreckt. Zugegeben, es gibt noch Leute, die sich auf eigenes Risiko zu ihren Arbeitsplätzen durchkämpfen.
 
Die Trottoirs sind eisverkrustet. Warum ergreift niemand die Schaufel? Der Grund ist einfach. Wer Eis und Schnee wegschaufelt, ist haftbar, sollte ein Fussgänger ausgerechnet auf den vom Eis und Schnee befreiten Gehsteigen vor dem Haus oder Laden ausrutschen. Wer auf den naturbelassenen Strassen ausrutscht und ein Bein oder Arm bricht, kann seine Strafanzeige an den Wettergott richten. Am besten ist es, Tee zu trinken und abzuwarten, bis sich das Wetter verbessert.
 
Die Aussichten für einen heissen Sommer sind gut, laut Wettervorhersagen. Dann wird das Wasser rationiert.
 
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