Textatelier
BLOG vom: 27.01.2010

Lebensweisheiten I: Wesen der Frau, starre Zeitgenossen

Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
 
In diversen Büchern und auch im Internet sind viele Lebensweisheiten zu vielen Themen von berühmten und weniger berühmten Personen zu finden. Fast jedes Land hat seine besonderen Weisheiten zu bieten, so gibt es beispielsweise japanische, chinesische, indianische Weisheiten, aber auch solche vom Dalai Lama (von George W. Bush fand ich leider keine).
 
Der Grund, warum ich jetzt auf das Thema komme, ist das Folgende: Von einem Bekannten erhielt ich dieser Tage die Lebensweisheit „Die Woche“. Es geht darum, dass man die Ausführung eines Plans immer auf den nächsten Tag verschiebt und bums, ist die Woche schon vorbei. Ich dachte mir, das Gedicht könne von Wilhelm Busch stammen. Aber da war ich auf dem Holzweg. Der Verfasser ist leider unbekannt.
 
Ich werde im Anschluss an die 4-Zeiler, 7 an der Zahl, einige Weisheiten mit meinen Kommentaren dem Leser offerieren. 
Die Woche
Am Montag fängt die Woche an.
Am Montag ruht der brave Mann,
das taten unsere Ahnen schon.
Wir halten streng auf Tradition.
 
Am Dienstag hält man mit sich Rat.
Man sammelt Mut und Kraft zur Tat.
Bevor man anfängt, eins, zwei, drei,
bums – ist der Dienstag schon vorbei.
 
Am Mittwoch fasst man den Entschluss:
Bestimmt, es soll, es wird, es muss,
mag kommen, was da kommen mag,
ab morgen früh am Donnerstag.
 
Am Donnerstag fasst man den Plan:
Von heute an wird was getan.
Gedacht, getan, getan, gedacht,
inzwischen ist es wieder Nacht.
 
Am Freitag geht von alters her,
was man auch anfängt, stets verquer.
Drum ruh dich aus und sei belehrt:
Wer gar nichts tut – macht nichts verkehrt.
 
Am Samstag ist das Wochenend´,
da wird ganz gründlich ausgepennt.
Heute anzufangen, lohnt sich nicht,
die Ruhe ist des Bürgers Pflicht.
 
Am Sonntag möcht´ man so viel tun.
Am Sonntag muss man leider ruh´n.
Zur Arbeit ist es nie zu spät.
Oh, Kinder, wie die Zeit vergeht. 
Kommentar: Viele Dinge beobachtete ich auch in meiner früheren Arbeitswelt. Der Montag war für viele der schlimmste Tag der Woche. Da brauchte man viel Zeit, um in die Gänge zu kommen. Der Freitag war für uns der schönste Arbeitstag, da ein herrliches Wochenende bevorstand. Bis Mittag war die meiste Arbeit erledigt, dann musste man sich auf das Wochenende vorbereiten. Heute ist es so, dass viele Firmen schon am Freitag um die Mittagszeit ihre Arbeitnehmer nach Hause schicken. Wer dann noch anruft, um eine Auskunft zu bekommen, ist selber schuld: Er bekommt sie nicht.
 
Unliebsame Arbeiten im privaten Bereich werden oft verschoben. Das passiert mir auch das eine oder andere Mal. Besonders, wenn es um Renovierungsarbeiten geht, dann denke ich, das hat auch später Zeit. Auch bei meinen schriftlichen Arbeiten für Zeitungen liess ich mir manchmal Zeit, da ich diese erst zu einem späteren Zeitpunkt abliefern musste. Aber dann wurde es doch manchmal eng und ich bekam Druck, der mich jedoch beflügelte.
 
Ein Mann aus meinem Bekanntenkreis schob früher auch vieles auf die lange Bank. So reklamierte seine Frau immer wieder, er solle doch kleine Renovierungsarbeiten im Haus erledigen. Man kann es kaum glauben: Erst nach etwa einem Jahr hatte er die Reparatur erledigt.
 
„Ich habe keine Zeit“
Schon in meinem Blog vom 11.12.2005 „Leitspruch des modernen Menschen: ,Ich habe keine Zeit!’“ ging ich auf dieses Thema ausführlich ein. Ich bemerkte, dass wir Sklaven der Zeit geworden sind. Dann folgten wichtige Tipps, um Zeitdiebe zu verscheuchen und ich wies darauf hin, dass eine gezielte Planung wichtig ist.
 
Oft vertrödelt man viel Zeit mit nicht so wichtigen Dingen. So erfuhr ich vor einigen Jahren von einem Pensionär, er habe nur wenig Zeit, da er viel am Computer sitzt, im Internet surft, aber auch viele interessante Filme im Fernsehen anschaut. Dann war er noch in etlichen Vereinen, die ihn forderten. Alle diese Tätigkeiten verursachten Stress. Mit zunehmendem Alter ist er wohl reifer geworden. Er kündigte die Vereinsarbeiten und übergab sie Jüngeren. Dann reduzierte er den TV-Konsum, liest jetzt mehr, besucht Museen und geht mit der Frau öfters zum Essen. Das befriedigt ihn kolossal.
 
Dann gibt es Genossen, die einen fest zementierten Zeitplan haben, und unflexibel sind, dass man dies schier nicht glauben kann. So erfuhr ich kürzlich von einer Kosmetikerin, die eine ältere Dame regelmässig zu Hause besucht, um ihre Füsse zu pflegen. Bei einer Terminverlegung meinte die Frau: „Ja, am Montag um 10.00 Uhr habe ich keine Zeit, da muss ich Wäsche waschen, und um 11.00 Uhr fange ich an, zu kochen.“ Es wäre ein Leichtes gewesen, das Wäschewaschen zu verschieben, aber Ältere lassen sich von ihrem Zeitplan nicht abbringen. Da finde ich die lockeren Typen, die alles auf Morgen oder Übermorgen verschieben, doch angenehmer.
 
Eine private Wandergruppe aus Schopfheim D wandert nur am Mittwoch. Die Gruppe besteht aus Pensionären, und die haben sich auf dem Mittwoch festgelegt. Dann wird gewandert, ob es schneit, regnet oder die Sonne vom Himmel lacht. Ich frage mich immer noch, warum die so unflexibel sind. Wir wandern in unserer Gruppe immer dann, wenn es die Witterung erlaubt.
 
Lebensweisheiten zur Zeit
„Wer keine Zeit hat, ist ärmer als der ärmste Bettler.“ (Lebensweisheit aus Italien)
 
„Verschiebe nicht auf morgen, was genauso gut auf übermorgen verschoben werden kann.“
(Mark Twain)
 
„Für den Fleissigen hat die Woche 7 Heute, für den Faulen 7 Morgen.“
(Deutsche Weisheit)
 
„Die Menschen verlieren die meiste Zeit damit, dass sie Zeit gewinnen wollen.“
(Anonym)
 
„Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert, sondern weil uns von dieser Zeit fast keine bleibt, es zu geniessen.“
(Jean-Jacques Rousseau)
 
„Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.“
(Seneca)
 
„Kein Mensch ist so beschäftigt, dass er nicht die Zeit hat, überall zu erzählen, wie beschäftigt er ist.“
(Robert Lembke)
 
„Je älter man wird, je hastiger tritt sie einem auf die Hacken, die Zeit, die sogenannte.“
(Wilhelm Busch)
 
„Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie rückt die unheilbaren aus dem Mittelpunkt.“
(Anonym)
 
„Nimm Dir Zeit für Deine Freunde, sonst nimmt die Zeit Dir Deine Freunde.“
(Anonym)
 
„Manche Arbeiten muss man Dutzende Male verschieben, bevor man sie endgültig vergisst.“
(Anonym)
 
„Wenn man alle Gesetze studieren sollte, so hätte man gar keine Zeit, sie zu übertreten.“
(Johann Wolfgang von Goethe)
 
„Der Stress von heute ist die gute alte Zeit von morgen.“
(Anonym)
 
Kommentar: Immer wieder schwärmen wir Pensionäre von der guten alten Arbeitswelt. Damals hatten wir noch Zeit für das gründliche Ausarbeiten von Vorschriften, konnten Experimente ohne Druck erledigen. Die Firmen überbrückten Flauten mit keinen Entlassungen. Und heute ist es so, dass immer weniger Arbeitnehmer immer mehr Arbeiten erledigen müssen. Viele Neuangestellte bekommen Arbeitsverträge mit einer Laufzeit von einem oder 2 Jahre. Ich bin sicher, diese heutigen Arbeiter oder Angestellten werden in 30 oder noch mehr Jahren mit Wehmut an ihre Arbeitszeit zurückdenken. So ist der Lauf der Zeit.
 
Das Wesen einer Frau
„Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen zum Beispiel der Relativitätstheorie.“
(Albert Einstein)
 
„Wenn die Weiber auch von Glas wären, sie würden doch undurchsichtig sein.“
(Aus Russland)
 
„Frauen sind da, um geliebt, nicht um verstanden zu werden.“
(Oscar Wilde, „Lehre und Sätze zum Gebrauch für die Jugend“)
 
„Die Frauen sind ein liebliches Geheimnis: Nur verhüllt, nicht verschlossen.“
(Novalis)
 
„Wenn Frauen unergründlich erscheinen, dann liegt es am fehlenden Tiefgang der Männer.“
(Katharine Hepburn)
 
Kommentar: Nun wissen wir es. Es liegt angeblich an den Männern, die keine Frauenversteher sind. Die tiefsten Geheimnisse bleiben verborgen. Aber alles muss man ja nicht verstehen und entlarven!
 
Fortsetzung folgt
 
Internet
www.time2sms.de/sms-sprueche/ (Sprüche in 39 Kategorien!)
 
Hinweis auf ein weiteres Blog über Lebensweisheiten von Heinz Scholz
11.12.2005: Leitspruch des modernen Menschen: „Ich habe keine Zeit!“
Hinweis auf weitere Blogs von Scholz Heinz
Auf Pilzpirsch: Essbare von giftigen Pilzen erkennen
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Foto-Blog: Auf geht`s zur Hohen Möhr
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