Textatelier
BLOG vom: 09.01.2011

Einige musikalische Noten und Notizen: Sakrale Musik

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
Weder die Poesie noch die Musik bedarf der Erklärung. Für mich ist alle Musik sakral, also heilig, soweit sie in mir Gefühle erweckt. Ich bin vorwiegend auf Barockmusik und die Musik der romantischen Epoche eingespielt, seien es Orgelkonzerte, Messen, Kammermusik, Solo-Darbietungen, Orchesterwerke usw.
 
Viele Leute geniessen die Musik, während sie anderweitig beschäftigt sind. Das kann ich nicht. Musik während der Arbeit lenkt mich ab. Zum Schreiben brauche ich absolute Stille. Das ist eine Sache der Gewohnheit. Und lausche ich Musik, muss es ringsum mich herum still sein. Damit ärgerte ich meine Eltern … Nein, so despotisch bin ich heute nicht mehr.
 
In Conil de la Frontera (Andalusien) sah ich vor Jahren einen Knirps, der hoch vergnügt mit laut aufgedrehtem Radio durch die Strasse tänzelte. Heute würde er seine Musik mit Kabel und Steckknopf in der Ohrenmuschel abzapfen. Dies ist heute überall Brauch geworden und sei keineswegs bekrittelt. Jedermann kann es mit der Musik halten wie er will. Das gehört zur Grundfreiheit, soweit er die Ohren seiner Mitmenschen nicht belästigt. Als Bursche war ich oft in Discos oder an Partys, wo mein Trommelfell arg strapaziert wurde. Als Schürzenjäger nahm ich das damals in Kauf. Aber nach wenigen Jahren mied ich solche Stätten, weil sie jedes Gespräch im vornherein verunmöglichen.
 
Die Musik umspannt die gesamte Gefühlspalette, derer der Mensch fähig ist: Kummer und Jubel mit allen Verbindungen dazwischen und darüber hinweg. Jeder Mensch hat seine eigene Gefühlsspanne, eine entweder eng abgesteckte oder eine weitgespannte. Die Spannweite wird teilweise von den Eltern im Kind bestimmt, teilweise vom Freundeskreis, der es umgibt, wie es heranwächst. Verfeinerte Gefühlsregungen werte ich als ein grosses Plus im Leben. Das Gefühl für Musik, meine ich, sollte wieder vermehrt erweckt und gestärkt werden. Dazu braucht es idealerweise ein Instrument, sei es die Trommel, die Blockflöte oder die Stimme, unter der Vielfalt anderer Instrumente. Damit wird die Grundlage geschaffen, um die Musik besser zu würdigen, sei es als Spieler oder Lauscher.
 
Natürlich gibt es auch andere Wege, die sich einschlagen lassen, worunter der Sport. Aber es sind andere Gefühle, die der Sport erweckt, vom spielerischen bis zum todernsten Wettbewerb zwischen den Beteiligten, Kameradschaft, Teamgeist usw. Aber das ist ein anderes Kapitel.
 
Gegenwärtig wird während 2 Wochen das Œuvre von Wolfgang Amadeus Mozart von BBC 3 geboten. Als Wunderkind trat er als Violinist und Klavierspieler auf und begann als 5-Jähriger, zu komponieren. Er wurde von seinem Vater Leopold unterrichtet.
 
Auch genoss ich über die Festtage verschiedene Werke von Giovanni Battista Pergolesi (1710‒1736), worunter die „Stabat Mater“, ein Meisterwerk der sakralen Musik. So sind wir wieder beim Titel meiner kurzen Würdigung der sakralen Musik angelangt, die mit den Ohren nur erfasst werden kann und mich überaus glücklich stimmte.
 
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