Textatelier
BLOG vom: 26.10.2012

Grippe-Theater: Impfsaison von verklumptem Auftakt getrübt

Autor: Walter Hess, Publizist, Biberstein AG/CH (Textatelier.com)
 
Der Start ins Grippe-Impfgeschäft ist in diesem vielversprechenden Herbst (Stichwort: australische Grippe) durch einen Misston getrübt worden: Das italienische Gesundheitsministerium und die Heilmittel-Behörde (AIFA) rieten der Bevölkerung, sich wegen möglicherweise schädlicher Nebenwirkungen nicht mehr mit den Impfstoffen Agrippal (entspricht dem Impfstoff Begripal), Fluad und Influpozzi von Novartis impfen zu lassen. Diese könnten Nebenwirkungen und unerwünschte Reaktionen hervorrufen. Weiter teilte das Ministerium mit, dass die italienische Pharmaagentur weitere Untersuchungen vornehmen soll, um Klarheit über die Nebenwirkungen zu gewinnen. Offenbar sind Teile der in Ampullen (es geht in Italien um 487 738 und in der Schweiz um 160 000 Impfdosen) abgefüllten Impfstoffe ausgeflockt oder verklumpt. Es ist schon unglaublich, dass die Ärzte die inhomogene Brühe dennoch spritzten - jede normale Hausfrau wird stutzig, wenn sich ein Lebensmittel verändert hat. Die Schweizer Medikamenten-Aufsicht Swissmedic kam nicht umhin, einen vorsorglichen Auslieferungsstopp für Agrippal und Fluad erlassen, wobei sich die Swissmedic im Herunterspielen übte: „reine Vorsichtsmassnahme“; bisher geimpfte Personen seien gesundheitlich nicht gefährdet. Auch Österreich legte einen Stopp ein; selbst das impffreudige Deutschland hat am 25.10.2012 einen Verkaufsstopp erlassen.
 
Man weiss über die tatsächlichen Gefahren noch nichts Genaueres. Wohlan. Aber man weiss, dass keine mit dem Arzneimittelpfusch geimpfte Person einen Schaden davontrug ... Das ist eine für das Verhalten der Pharmaindustrie und der Gesundheitsbehörden bezeichnende Haltung: Schäden werden zum vorneherein, sozusagen präventiv, ausgeschlossen. Eine korrekte, kundenfreundliche Haltung müsste etwa so bekanntgemacht werden: „Wir nehmen nicht an, dass geimpfte Personen durch die qualitativ ungenügenden Impfstoffe einen Schaden davontrugen. Wir werden die Sache aber genau abklären und für allfällige Gesundheitsschäden geradestehen.“ Das wäre eine saubere Haltung, wie sie im Übrigen Geschäftsleben gang und gäbe ist. Die Medizin aber windet sich schon im Anfangsstadium heraus und verspielt dadurch immer mehr vom Rest jener Glaubwürdigkeit, der ihr trotz all der Skandale noch erhalten geblieben ist. Dass die Behörden immer aufseiten der Anbieter statt der Bevölkerung, von der sie über Steuern bezahlt werden, stehen, macht den Zustand noch verwerflicher.
 
Im Blog vom 25.01.2012 (unten verlinkt) schrieb Dr. Martin Eitel: „Zu berücksichtigen ist, dass Impfschäden nach der Glaubenslehre der Impfstoffanhänger angeblich nur innerhalb von wenigen Tagen nach Anwendung der Spritzen auftreten können und bei einem längeren zeitlichen Abstand die Kausalität der Spritzen für Gesundheitsschäden geleugnet wird.“ Das ist selbst beim Durchimpfen hilfloser Kleinkinder so; wer kann nachweisen, dass ein angeschlagenes Immunsystem mit den entsprechenden Krankheitsanfälligkeiten auf den Mehrfachimpfcocktail zurückzuführen ist? Gegen die Medizin-Phalanx kommt der Impfgeschädigte nicht an.
 
Die hastigen Grippeimpfungen, mit denen man laufend hinter mutierenden Viren herforscht und im Tempo des gehetzten Affen Mittel aus der Retorte stampft, sind ein abenteuerliches, risikoreiches Unterfangen, zumal für eine gründliche Qualitätssicherung nicht genügend Zeit zur Verfügung steht. Bei der Konkurrenz der Impfstoffanbieter hat jener das Nachsehen, der am gründlichsten forscht und testet – dann haben andere das Geschäft bereits gemacht. Novartis kämpft ohnehin gegen einen Umsatzrückgang.
 
Und dieses Geschäft funktioniert nach allen Marketingregeln: Kürzlich wurde von den Gesundheitsbehörden verkündet, es bestehe ein Grippeimpfstoffmangel (CH-Verkaufsmotto: „S’hät solang’s hät“ – es hat solange es hat), natürlich, um die Konsumenten zu mobilisieren: rasch noch zuschlagen. Morgen ist es zu spät. Der gleiche Trick wurde u. a. schon Ende November 2009 rund um die Auslieferung des Schweinegrippe-Impfstoffs Pandemix angewandt, der dann tonnenweise als Sondermüll entsorgt werden musste – einer der kostspieligsten Flops der Impfgeschichte.
 
Millionen-Umsätze zulasten des hüstelnden Volks werden immer eingeleitet, indem alle Register hinsichtlich Panikmache gezogen werden. Kostprobe von „Focus online“ vom 09.09.2012: Die starke Grippewelle in Australien lässt nach Expertenmeinung auch für Deutschland in diesem Winter nichts Gutes ahnen. Die Daten der Südhalbkugel, wo derzeit Grippesaison sei, deuteten auf eine stärkere Grippewelle im kommenden Winter auch in hiesigen Breiten hin. Das erklärte der Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten, Peter Wutzler, in Jena.“ Der Experte scheute sich nicht, gleich noch einen Werbespot anzufügen: „Um optimal geschützt zu sein, sollte man jetzt mit seinem Hausarzt einen Termin für die Impfung vereinbaren.“ Eine Impfung sei vor allem älteren Menschen und chronisch Kranken angeraten. Doch auch bei allen anderen könne eine Grippe zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen, sagte Wutzler. Abgesehen hat es die Impfbranche vor allem auf ältere Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranke mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, medizinisches Personal und Schwangere. Selbstverständlich ist nur ein kleiner Teil des medizinischen Personals zu einer Grippeimpfung zu bewegen, was auf eine gewisse Kenntnis von Zusammenhängen hindeutet.
 
Und im Hintergrund zieht die Weltgesundheitsorganisation WHO die Fäden nach Belieben. Sie agiert unkontrolliert im Pharmainteresse, verbreitet weltweite Verhaltensdirektiven und die nationalen Gesundheitsbehörden fallen darauf herein, lassen sich fernsteuern wie Barack Obamas Drohnen – in beiden Fällen werden Kinder und Unschuldige nicht verschont.
 
Noch zartere Glacen
Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist immer auf der Seite der Industrie. Es hat dieser Tage ein Protein (Eiweiss) bewilligt, das aus gentechnisch veränderter Hefe gewonnen wird. Es wird in der Nahrungsmittelindustrie verwendet, um die Struktur von Glacen zu verbessern. Als ob so etwas lebenswichtig sei: An den Glace-Strukturen hat mich bisher noch nie etwas gestört. Doch offenbar müssen die Eiskristalle noch feiner sein ... So ein Blödsinn.
 
Das Eis strukturierende Eiweiss, ein Verarbeitungshilfsstoff, wurde auf den Namen „ISP Typ III HPLC 12“ (kurz: ISP) getauft. Handelt es sich bei der kirchlichen Taufe um eine gemässigte Abwandlung von Exorzismus (Teufelsaustreibung), wird der Genmanipulationsteufel schon eher in Glacen eingetrieben. Ich behaupte keineswegs, dass die glacenfressende Menschheit daran zugrunde gehen wird, doch sind solche mit einem gewissen Risiko behafteten Experimente vollkommen überflüssig. Man wird das Gefühl nicht los, dass mit solchen kleinen, kaum zu begründenden Schritten einfach genveränderten Substanzen und Organismen allmählich Türen und Tore geöffnet werden sollen.
 
Im vorliegenden „ISP“-Fall spricht man von einer natürlichen Substanz, die Pflanzen und Tiere vor Zell- und Gewebeschäden bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt schützt und angeblich bei einem nordatlantischen Speisefisch, dessen Name nicht bekannt gegeben wurde, gefunden worden sein soll. Und jetzt wird der Forstschutz einfach mit Hefepilzen erzeugt. Und alle sind zufrieden. Unsere Glacen werden noch zartschmelzender ... Eine Deklarationspflicht kann umgangen werden, weil es sich nur um einen Fabrikationshilfsstoff handelt. Somit ist auch dies gelöst, und der Kniefall vor Unilever ist perfekt. So wird man sich einfach Namen wie die Unilever-Glacen Solero“ und zur Sicherheit auch „Twister“ merken müssen, die mit der Zeit von ISP betroffen sein könnten.
 
Von den vielen unnötigen lebensmitteltechnologischen Umgestaltungen haben kritische Konsumenten allmählich genug. Sie sind flüssiger als überflüssig.
 
 
 
Anhang
Die Verlautbarung der italienischen Gesundheitsbehörden im Wortlaut
 
Avviso urgente: divieto acquisto e utilizzo vaccini antinfluenzali Novartis
 
Il Ministero della Salute e l'AIFA hanno disposto il divieto immediato a scopo cautelativo e in attesa di ulteriori indagini dell'utilizzo dei seguenti vaccini antinfluenzali:
 
Agrippal;
Influpozzi sub unità;
Influpozzi adiuvato;
Fluad.
 
Ai cittadini è richiesto di non acquistare né utilizzare tali vaccini fino a nuova comunicazione in proposito.
 
I vaccini sottoposti a divieto sono prodotti dall'azienda Novartis. L'AIFA, sulla base della documentazione presentata dall'azienda, ha stabilito la necessità di ulteriori verifiche circa la qualità e la sicurezza degli stessi, dal momento che questi potrebbero presentare una aumentata reattogenicità, cioè la capacità di indurre effetti collaterali e reazioni indesiderate.
 
Il Ministro della Salute, prof. Renato Balduzzi, sta seguendo da vicino la situazione. Ulteriori informazioni saranno diffuse nel corso della giornata
 
Data pubblicazione: 24 ottobre 2012
 
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