Textatelier
BLOG vom: 02.02.2013

Die Sexismus-Debatte – Geschäft und blödes Geschwätz

Autor: Richard Gerd Bernardy, Dozent für Deutsch als Fremdsprache, Viersen/Niederrhein D
 
Die Medien haben ein Thema gefunden: Sexismus.
 
Ein Wink an die Journalistin Laura Himmelreich, die diese Diskussion ins Rollen gebracht hat:
 
Juvenal
Nulla fere causa est, in qua non femina litem moverit.
Es gibt kaum einen Prozess, in dem nicht ein Weib den Streit veranlasst hätte.
 
J.G. Seume (in: „Spaziergang nach Syrakus“)
Wo irgend Zank ist, da ist immer ein Weib im Spiele.
 
Ludwig Marcuse
Ein guter Teil der ebenso aggressiven wie vagen Kulturkritik stammt aus der Einbildung, dass man was tut, indem man mit der Schreibfeder recht unverbindlich fuchtelt.
 
Berühmte Menschen sind oder waren „sexistisch“ im heute verstandenen Sinne des Worts, auch Schriftsteller. Wenn ich etwas darüber aussage, dass es Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt und die Betonung auf das Adjektiv sozial lege, bin ich in den Augen vieler Frauen bereits sexistisch. Ganz bestimmt, wenn ich körperliche Unterschiede betone.
 
Hier einige sexistische“ Äusserungen von Schriftstellern über Frauen:
 
Pitigrilli, Pseudonym von Dino Segre, italienischer Schriftsteller:
Alle Frauen sind Prostituierte, ausser unserer Mutter und der Frau, die wir im Augenblick lieben. Die tugendhaften Frauen sind so sporadische Fälle wie die Ausgemusterten und die Fahnenflüchtigen.
 
Je besser ich die Frauen kenne, umso mehr schätze ich die Päderasten.
 
Begehrst du sie, so sagen sie, du seiest vulgär wie alle anderen Männer; begehrst du sie nicht, so sagen sie, du seiest impotent.
 
Samuel Beckett
Die Frauen wittern einen stehenden Phallus schon, wenn sie noch über 10 km von ihm entfernt sind und fragen sich dabei: Wie hat der mich überhaupt sehen können?
 
Wenn sie nicht mehr wissen, was sie tun sollen, ziehen sie sich aus, und das ist wahrscheinlich das Beste, was sie tun können.
 
Raymond Chandler
Es ist so schwer für Frauen – sogar für anständige Frauen zu begreifen –, dass ihre Körper nicht unwiderstehlich sind.
 
Arthur Schopenhauer
Der sexus sequior (das geringere Geschlecht) ist sequior in jedem Betracht: Warten Sie, dass Sie in meinem Alter sein werden, wie Ihnen dann diese kurzbeinigen, langhaarigen, schmalschultrigen, breithüftigen, mit Zitzen exornierten Persönchen vorkommen werden: auch ihre Gesichter sind nichts.
 
Honoré de Balzac
Selbst die engelhafteste Frau ist nicht wert, was sie kostet, selbst wenn man sie umsonst haben kann.
 
Innozenz III.
Den Ehelosen quält die Fleischeslust. Den Verehelichten sein Weib.
 
Oscar Wilde
Bigamie: Eine Frau zu viel. Monogamie: Dasselbe.
 
Karl Kraus
Es kommt gewiss nicht bloss auf das Äussere einer Frau an. Auch die Dessous sind wichtig.
 
Der Mann hat 5 Sinne, das Weib bloss einen.
 
Walter Serner
Das Weib sagt nie, was es denkt, sondern nur was ihm einfällt. Und das ist von einem Mann.
 
Jede Frau macht sich über den, der sie ehelichte, lustig.
 
D. H. Lawrence
Was ist eine Hure? Wenn sie eine Frau ist, die von einem Mann Geld als Gegenleistung dafür annimmt, dass sie mit ihm ins Bett geht, dann sind die meisten Ehefrauen Huren.
 
Ganz grob sexistisch gegen dickleibige Männer ist jemand, der behauptet, sie gehörten zur „Fraktion der Spiegeleier“ und erläutert, dass die Mitglieder dieser Gruppe sich erst nackt vor den Spiegel stellen müssen, um bestimmte Körperteile sehen zu können.
*
Diese Meinung ist bestimmt sexistisch:
 
Valerie Solanas
Tief in seinem Innern weiss jeder Mann, dass er ein wertloser Misthaufen ist. Er ist geil wie ein Vieh und schämt sich deswegen zutiefst.
 
Um noch einmal auf die Medien zurück zu kommen:
 
Gerd Bergfleth
An den täglichen Nachrichten kann man ablesen, was die Gesellschaft regiert:
Geschäft und Geschwätz – das Geschäft der Händler und das Geschwätz der Unterhändler.
 
Man kann sie auch einfach Medienmacher und Journalistinnen nennen!
 
Quelle
„Das zynische Wörterbuch.“ Ein Alphabet harter Wahrheiten, zugemutet von Jörg Drews & Co., Diogenes, Zürich, 1978.
 
Hinweis auf ein weiteres Sexismus-Blog
11.06.2010: Der Ersatz des sexistischen Worts Mutter durch „das Elter“
Hinweis auf weitere Blogs von Scholz Heinz
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