Textatelier
BLOG vom: 12.04.2013

Reise weise: Auto und Fahrrad – aufeinander abgestimmt

Autor: Richard Gerd Bernardy, Dozent für Deutsch als Fremdsprache, Viersen/Niederrhein D
 
Die direkte Wohnumgebung ist mehr als bekannt. Sie wurde mit dem Auto und auch mit dem Fahrrad erkundet. Nicht noch einmal die Ziele ansteuern, ob es ein Schlösschen ist, ein Restaurant auf einem Bauernhof, ein Naturschutzhof, eine Fahrt entlang der Nette, ein kleiner Fluss, der sich durch den Niederrhein zieht. Ob es zu einem Wildpark oder in die Nachbarstadt und über die deutsch-niederländische Grenze geht, ist nicht mehr spannend, wir waren schon einmal da.
 
Allerdings gibt es noch Ziele, die mit dem Fahrrad erreichbar sein könnten. Sie sind aber so weit vom Wohnort entfernt, dass wir bisher eher darauf verzichtet haben. Es wäre interessant, einmal am Rhein entlang mit dem Fahrrad zu fahren, den Schleifen und Rundungen nachzuspüren, die der Fluss zieht. Der Rhein ist aber 25 km entfernt, eine lange Strecke, bis er erreicht ist. Und später müsste man auch noch wieder zurück. Andere Flüsse sind noch weiter weg. Manche Orte mit guten Radwegen könnte man besuchen. Vom Urlaubsort aus ein paar Stunden durch die Landschaft zu radeln, könnte ebenso reizvoll sein.
 
Das sind nur ein paar Beispiele. Durch viele Gegenden ziehen sich Radwege, fernab vom Strassenlärm. Senioren steigen immer häufiger auf Elektroräder um. Die Reichweite mit vollgeladener Batterie ist angemessen. Viele schwören auf die Trethilfe, besonders im hügeligen Gelände.
 
Eine Batterie muss aber zusätzlich zur Pflege des Rades gewartet werden, und natürlich muss immer darauf geachtet werden, sie nach einer Tour wieder aufzuladen. Es wird empfohlen, nur ein Rad zu kaufen, das mindestens 1500 Euro kostet. Ob sich das rentiert? Ob wir damit wirklich auch entferntere Ziele ansteuern?
 
Es gibt Zweifel. Ebenso, wenn die Räder auch am Urlaubsort zum Einsatz kommen sollen. Auf das Autodach wuchten? Viel zu anstrengend! Auf ein Gestell hinter dem Wagen transportieren? Ohne Anhängerkupplung unmöglich! Der Auf- und Abbau? Viel zu aufwändig!
 
Gibt es noch Alternativen? Ja, es gibt sie! Falträder!
 
Räder, die man in der Mitte zusammenlegen kann, deren Lenker umklappbar und deren Sattel einfach zu verschieben ist. Die Radgrösse kann sogar ähnlich gross wie die üblichen Räder sein; kleinere tun es aber auch. Eine Gangschaltung erleichtert das Erfahren kleiner Hügel. Falträder passen leicht in einen Kofferraum oder hinten in einen Kombi.
 
Und das Fahrgefühl? Es muss nicht anders sein, als wenn man ein normales Tourenrad fährt.
 
Und das Gewicht eines Faltrades? 14, 15 kg sind zu bewältigen. Man kann es im Auto transportieren, in Bussen und Bahnen mitnehmen; ja sogar, wenn man es gut einpackt, als Gepäck im Flugzeug befördern lassen.
 
Und der Preis? Nicht ganz billig, aber für 800–900 Euro bekommt man ein gutes Markenrad, mit Gangschaltung und Rücktritt, mit einer Lichtanlage und einem Gepäckträger, zusammenlegbar oder aufzuklappen in wenigen Sekunden. Die Technik überzeugt auch den Ungeübten. Der Unterschied beim Fahrgefühl zu Rädern in der üblichen Grösse ist minimal. Na gut, ganz so schnell wie mit den grossen Rädern kommt man nicht voran.
 
In die Pedalen treten muss man immer noch, eine 6-Gang-Schaltung erleichtert das Fahren. Die Sorge um eine Batterie entfällt. Grosse Strecken sollen es nicht werden, den Wagen parken und dann mal 5, mal 10, mal 15 km, mal am Uferweg, mal am Meeresstrand, mal einfach ein Stück durch die Gegend fahren.
 
Nur zum Spass. Im Alter muss ich mich nicht mehr beweisen. Ich muss keine Höchstleistungen mehr erbringen. Wenn ich keine Lust mehr habe, mache ich Pause, kehre ein oder um. Wenn es regnet, ebenso. Wenn es zu anstrengend wird, steige ich ab und schiebe. Am Auto löse ich den Sattel und drücke ihn nach unten, entsichere die Feststeller an den Faltstellen, klappe das Fahrrad zusammen und ab ins Auto, ganz ohne Werkzeug. Freude soll es machen, das Radfahren!
 
Unser erster Ausflug führte uns über ein Stück des Ostseeküsten-Radwanderwegs an der Lübecker Bucht. Immer mit herrlichem Blick auf das Meer und den Strand. Nur nicht übertreiben! An schönen Restaurants und Cafés mangelt es nicht! Und wenn das Wetter es erlaubt: einfach im warmen Sand am Strand ausruhen!
 
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