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BLOG vom: 31.03.2005

Pharmafirmen werden aufheulen: Arzt verordnet Obst

Autor: Heinz Scholz

Stellen Sie sich einmal Folgendes vor: Sie schleppen sich zum Arzt und schildern ihm ihre Beschwerden.Sie leiden schon seit einiger Zeit unter Kurzatmigkeit und Herzbeschwerden. Der verantwortungsbewusste Arzt untersucht Sie gründlich und diagnostiziert Herz-Kreislauf-Beschwerden. Dann erwarten Sie ein Rezept für ein Medikament für Ihre Gebresten. Aber der Arzt tut ihnen den Gefallen nicht, er verordnet stattdessen Obst und Gemüse. Sie glauben im ersten Moment, der Arzt sei verrückt. Dann muss der Arzt erklären, warum er diese gesunden Lebensmittel verordnet.

Es gibt diesen Arzt wirklich. Er heisst Dr. Matt Kearney und wohnt in Runcorn (England). Er erhielt vom Gesundheitsministerium in London die Erlaubnis und das nötige Geld in Höhe von 15 000 Pfund (rund 23 000 Euro) dazu, um ein Jahr lang diese Verordnungen auszuprobieren. Wie die „Ärzte-Zeitung“ vom 2. 3. 2005 berichtete, sollen der Obst- und Gemüseverzehr dazu beitragen, das Ernährungsverhalten seiner Herz-Kreislauf-Patienten zu verbessern. Die Patienten erhalten natürlich kein Original-Rezept, sondern einen Gutschein, den sie beim örtlichen Obst- und Gemüsehändler einlösen können. Wissenschaftler des University College in Chester wollen den Test begleiten, um herauszufinden, ob sich die Patienten tatsächlich gesünder ernähren.

Sollte diese Aktion Erfolg haben, wird die sex toys Aktion auch auf andere Hausarztpraxen ausgedehnt. Dann dürften die Pharmafirmen aufheulen, brächten sie doch ihre bunten, künstlich eingefärbten Pillen nicht mehr an den Mann oder an die Frau . . . Zumindest die angestrebte Steigerung des Arzneimittelumsatzes dürfte dann ausbleiben. Dafür dürfte das Obst- und Gemüsegewerbe aufblühen.

Dazu ein Kommentar von Angelika Stein in „Gesundheit und Wellness“ (www.lebens-wert.akademie.de): „Eine wunderbare Aktion! Endlich mal ein Arzt, der den Mut hat, seine Patienten so gesund zu machen, dass sie nicht wiederkommen müssen!“

Ob alle Patienten mitmachen, bleibe dahingestellt. Dazu ein Beispiel: Ein Arzt, der nicht die chemische Keule, sondern höchstens homöopathische Medikamente verordnet, berichtete mir einmal von einer Patientin, die unbedingt ein Rezept für ihr Leiden haben wollte. Er riet davon ab und klärte sie über gesunde Ernährung auf. Sie solle lieber viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte verzehren und nicht dauernd Süsses und Feines in sich hineinfuttern, sagte er zu ihr. Sie rauschte beleidigt ab und ward nie mehr gesehen. Später erfuhr mein Informant, dass die Patientin zu einem Kollegen ging und dort das gewünschte Rezept erhielt.

In meinem Buch „Richtig gut einkaufen“, das demnächst in der Verlag Textatelier.com GmbH erscheinen wird, weise ich auf die grosse gesundheitliche Bedeutung von Obst und Gemüse hin. Diese Lebensmittel können dazu beitragen, Krebs- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen und das Immunsystem zu stärken. Was noch nicht viele wissen, ist die Tatsache, dass Obstverzehr in der Kindheit später vor Krebserkrankungen schützt („Ernährung & Medizin“, 2005-1), also eine nachhaltige Wirkung entfaltet.

Der britische Arzt Kearney ist also auf dem richtigen Weg. Hoffen wir, dass sich viele Ärzte mit dieser Verordnung anfreunden werden. Ich bin jedoch überzeugt, dass dies nur ein frommer Wunsch von mir ist. Aber warten wir ab, vielleicht gibt es doch eine Überraschung.

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