Textatelier
BLOG vom: 12.04.2015

Reaktionen auf Blogs (155): Warmer Krieg erzwingt Rüstung

Zusammenstellung der Blog-Reaktionen: Walter Hess, Publizist, Biberstein AG/CH (Textatelier.com)
 
 
Der militärische Rüstungswettlauf ist wieder auf Hochtouren; ein Warmer Weltkrieg ist im Gange, Erhitzungsbestrebungen sind unverkennbar. Angesichts der andauernden, gigantischen Aufrüstung durch die USA sieht sich die ganze übrige Welt gezwungen, gegen diese bedrohliche, unberechenbare Grossmacht (Beispiel: Nato-Verstärkung, etwa mit einer schnellen Eingreiftruppe) das eigene Militär auszubauen, um der strategischen US-Überlegenheit eine Unterwerfung nicht allzu leicht zu machen. Wer einmal in diese Fänge geraten ist, kann sich kaum daraus befreien.
 
Zu meinem Blog über das US-Protektorat Deutschland (23.02.2015: Das US-Protektorat Deutschland, eine geknebelte Nation) und ähnlichen Arbeiten schrieb mir Wolfang Byland aus Buchs AG/CH:
 
Lieber Walter
Zu deinen Blogs über die Protektorate passen die folgenden Meldungen: Lauthals verkündeten die Medien, dass China sein Rüstungsbudget um 10 % aufstocken werde, begleitet von Hintergrundberichten, wen das Reich dabei zu bedrohen oder sogar anzugreifen beabsichtige. Wer wohl diese Meldung für die Weltöffentlichkeit so schön passend aufbereitet hat?
 
2013 beliefen sich die weltweiten Rüstungsausgaben nach Ländern (in Milliarden USD) auf folgende Beträge: 
USA: 640
China: 188
Russland 87.8 (Schätzung)
Saudiarabien: 67
Frankreich: 61.2
Grossbritannien: 57.9
Deutschland: 48.8
Japan: 48.6
Indien: 47.4
Südkorea: 33.9. 
Für 2014 habe ich noch keine Zahlen gefunden; sie werden aber etwa gleich aussehen.
 
Rechnen wir nun die Rüstungsausgaben jedes Staates auf die Einwohnerzahl um, sehen die amerikanischen Zahlen noch bedrohlicher aus (Amerika hat 316.4 Millionen Einwohner, China 1.3 Milliarden):
 
Amerika steckt 2000 $/Einwohner ins Militär, China 145 $/Einwohner. und die Schweiz 565 Fr./Einwohner.
 
Soviel zur „Schutzmacht USA“. Oder sollten wir nicht besser von der Bedrohungsmacht USA sprechen?
 
Wolfgang Byland
 
Zustimmung für Ulrich Tilgner
Der ehemalige Fernseh-Korrespondent Ulrich Tilgner sprach am 26.03.2015 in Unterentfelden AG/CH bei Aarau (Blog vom 30.03.2015: Ulrich Tilgner über das Scheitern des Westens im Orient). Er listete eine kleine Auswahl der US-Dummheiten auf, die sich das Land in seiner unübertroffenen Arroganz Milliarden kosten lässt, das Verwundete, Tote und Trümmer auf den Schlachtfeldern produziert, ganz abgesehen von den Millionen von Flüchtlingen, um die sich andere Länder kümmern müssen. Bei Plünderungen sind die USA immer zur Stelle, nicht aber, wenn es ums Aufräumen und die Linderung menschlicher Nöte geht.
 
Unser Blogger Heinz Scholz aus Schopfheim D schrieb zu meinem Blog über den Tilgner-Vortrag:
 
Lieber Walter,
Ulrich Tilgner, den ich als hervorragenden Journalisten schätze, hat in seinem Vortrag wieder einmal die Wahrheit präsentiert.
 
Die verlogene und kriegslüsterne Welt, die von den USA geführt wird, hat im Orient viel Porzellan zerschlagen. Kein Wunder, dass jetzt andere Kräfte am Werk sind. Die Politiker des Westens haben ihre Dummheiten noch nicht eingesehen, noch nichts begriffen. Ich hoffe, dass Tilgner mit seinen Vorträgen etwas bewegen kann. Er könnte gut als Berater für Politiker fungieren, aber er wird sicherlich abgelehnt. Politiker vertragen keine Wahrheit.
Heinz Scholz
 
Newsreader Twitter
Die Verbandelungen zwischen Politik und Medien sind auffällig, die Berichterstattung entsprechend angepasst. Die neuen Sozialmedien können diesbezüglich eine Korrekturfunktion übernehmen.
 
Zum entsprechenden Blog von Emil Baschnonga (02.03.2015: Twitter: Meinungsbote, Blitzableiter. Chacun à son goût) merkte Rolf P. Hess aus dem philippinischen Cebu an:
 
Ich finde Twitter als komprimierter Newsreader fantastisch. Für mich war Twitter ein Höhepunkt, als ich mich in San Francisco/USA aufhielt und erfahren wollte, was auf Leyte und Cebu geschehen war, als diese Gebiete, ganz in der Nähe von unserem Haus, zuerst durch den Supertaifun Hayan und danach durch ein massives Erdbeben heimgesucht worden waren. Die spontanen Tweets aus der betroffenen Bevölkerung waren viel bedeutungsvoller als das, was man – viel später – in gedruckter Version zu lesen bekam. Es war beinahe, als sei man mitten drin im Geschehen.
 
Rolf P. Hess
 
Tiefenlager für Atommüll: International nach Lösungen suchen!
Dem Ökologen Heiner Keller aus Oberzeihen AG/CH kommt das Verdienst zu, die Vorgänge zur Einlagerung von Atommüll in der Schweiz immer wieder kompetent kritisch zu hinterfragen und zu begleiten. Letztmals geschah dies in den folgenden beiden Blogs:
 
Zu solchen Aspekten liess sich Alex Schneider wie folgt vernehmen:
 
Muss denn wirklich jedes Land mit Atomkraftwerken ein eigenes Tiefenlager betreiben? Sind die Risiken einer Vielzahl von Tiefenlagern, womöglich noch an nur bedingt geeigneten Standorten, nicht höher als bei international koordinierten, geologisch am besten geeigneten Standorten? Für alles und jedes werden internationale Lösungen gesucht, nur beim Atommüll scheint dies nicht zu funktionieren.
 
Freundliche Grüsse
 
Alex Schneider
Haselrainstrasse 21
5024 Küttigen
 
 
Chemie-Sondermüll
Weniger Aufmerksamkeit als der atomare Sondermüll (aus Kernkraftwerken, Spitälern, Forschungseinrichtungen usf.) erhält normalerweise der Chemie-Sondermüll, der zum Teil verdrängt und heute ansatzweise zum Teil in verantwortungsbewussterer Weise entsorgt (versorgt) wird.
 
Das jetzt an sich vorbildliche Geschehen in Kölliken im aargauischen Suhrental basiert auf einer trüben Vorgeschichte. Aus dieser habe ich bisher allgemein kaum bekannte Tatsachen aufgetischt: 16.03.2015: Sondermüll-Geschichten: belogen, betrogen und eingelullt.
 
Das regte Alex Schneider an, an damals zurückzudenken:
 
Waren es wirklich mehrere Fachleute, welche die Grube als „dicht“ deklarierten? Ich erinnere mich nur noch an einen, und diesen hat man vor Verantwortlichkeitsklagen verschont. Soviel ich weiss, hat sich der damalige Regierungsrat des Kantons Aargau voll und ganz auf die Empfehlungen von Dr. Erwin Märki verlassen. Regierungsrat und Baudirektor Jörg Ursprung hat ihm auch erlaubt, als Chefbeamter ausserhalb des Kantons Aargau zu wohnen, obwohl das seinerzeit den Chefbeamten nicht gestattet war.

Freundliche Grüsse
Alex Schneider
 
Antwort aus dem Blogateiler
Sehr geehrter Herr Schneider,
 
das stimmt zweifellos, auch wenn zudem noch Fachbüros im Sinn und Geist der Auftraggeber wirkten. Jörg Ursprung fiel nicht durch Fachkenntnisse in Bezug auf Biologie und Chemie auf und liess sich von Erwin Märki fachlich leiten. Ursprung hatte eine volksnahe Art - als Menschen mochte ich ihn gut –, und er konnte doch so schön handörgelen …
 
Und darauf kommt es ja in der Praxis auch an.
 
Fachlich mitbestimmend beteiligt war auch Carlo Colombi (von der Colombi Schmutz Dorthe AG, Aarau, CSD), zu dem ich trotz meiner betont kritischen Haltung einen guten Zugang hatte. Sicher waren auch andere Fachleute einbezogen, zumindest jene des Aargauischen Gewässerschutzamts mit Erwin Märki an der Spitze.
 
Verantwortlichkeitsklagen müssten also sehr breit sein. Die SMDK-Projektierung war ein Versagen und Vertuschen auf der ganzen Linie.
 
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag
 
Walter Hess
 
Gendergerecht verhunzte Sprache
Im Blog vom 06.08.2014 (Verirrter Sexus: Die gendergerechte Sprach-Misshandlung) hat sich der Historiker Pirmin Meier fulminant einem lächerlichen Ausfluss des verirrten Zeitgeists angenommen. Thomas Ramdas Voegeli war davon sehr angetan:
 
Haha, lieber Pirmin, Du hast mir aus der Seele gesprochen. Weil ich mir damals, als dieses famose Gleichstellen von Sexus und Genus anfing, den Kopf heiss diskutierte. Vergeblich. Scheint an der Herkunft zu liegen, wenn man sich gegen die scheinbare Aufwertung holden Weiblichkeit wehrt.
 
Mein Grossvater war Metzger. Und mein Urgrossvater Bauer. Bin also ein Bauerntölpel, der immer noch Schüler vor sich sieht, wenn da 20 Mädchen und Jungs mich anschauen, und komischerweise nicht Schüler und Schülerinnen, schon gar nicht SchülerInnen, und schon ganz und gar nicht an die/den Schule besuchenden LernendeInnen.
 
Beste GrüsseInnen von
Thomram
 
Bienenmorde
Man kann nicht allein die Sprache, sondern auch die Bienen ermorden. Im Blog vom 28.03.2015 (Bienenmord in Singen D: Vergiftung durch Dieselkraftstoff) klagte Heinz Scholz diese kriminelle Gemeinheit an.
 
Auf diese Arbeit reagierte Karl Pfefferlie, den ich im Rahmen einer Begehung von Staufen D kennenlernen durfte. Er war früher in der Tourist-Information Münstertal-Staufen D tätig und ist seit dem 01.03.2015 im Altersruhestand. Die Hauptverantwortung des Bienenkundemuseums liegt weiter in seinen Händen.
 
Hier seine Reaktion zu Scholz‘ Blog über den Bienenmord (E-Mail vom 05.04.2015):
 
Vielen herzlichen Dank für die Übermittlung Ihres Blogs zu dieser traurigen Angelegenheit. Die Abhandlung zu diesem unbegreiflichen Vorkommnis ist von Ihnen in gewohnt trefflicher Weise abgefasst worden. Mein persönliches Kompliment!
 
Nach meiner persönlichen Einschätzung waren die Bienen dem Täter an diesem Standort störend und nicht willkommen, oder der/die Geschädigte hat einen persönlichen Feind, und es handelt es sich um eine rein persönliche Vergeltung.
 
Ich war durch die Veröffentlichung in der Badischen Zeitung BZ über diesen Vorfall bereits informiert. Man bedenke, dass dieser kriminelle Übergriff nicht nur die Bienen vernichtet hat, sondern die Kästen samt dem Wabengut nicht mehr zu gebrauchen sind.
 
Karl Pfefferle
 
Schweinemast und Schweinefütterung
Die Schweinehaltung und deren Auswirkungen aufs Fleisch sind ein permanentes Thema, so etwa im Blog vom 11.12.2008: Eine Spur von Agent Orange: Irisches Dioxin-Schweinefleisch..
 
Ein Fachmann für gesunde Schweinehaltung ist Markus Fuchs (E-Mail: info@agrarnetz.com), der uns das Folgende schrieb:
 
Hallo Herr Hess,
 
unter http://www.agrarnetz.com/thema/schweinemast biete ich ein kostenloses E-Book zum Thema Schweinemast und Schweinefütterung mit umfassenden Informationen zum Download an. Bei den Recherchen für das E-Book bin ich unter anderem auf Ihre Webseite gestossen.
 
Das E-Fachbuch kann übrigens ohne Anmeldung oder ähnliche Hürden einfach im PDF-Format heruntergeladen werden, ohne weitere Verpflichtungen. Das wird auch dauerhaft so bleiben.
 
Freundliche Grüsse,
Markus Fuchs
 
Das E-Buch hat zwar einen nicht überbetonten kommerziellen Hintergrund, zeigt aber dennoch Wege zu einer gesunden, anständigen Schweinehaltung auf.
 
Druckmedien im Niedergang
Mein Blog Lust am Untergang: Die Praxis der Druckmedien-Zerstörung vom 08.04.2015 hat u. a. den Beifall von Heinz Scholz gefunden, der die Vorgänge im Zeitschriften- und Zeitungsgewerbe aus eigenen Erfahrungen kennt:
 
Du hast in Deinem Blog sehr effektvoll und super den Niedergang der Zeitungs- und Zeitschriften-Kultur beschrieben. Auch bei uns in Deutschland ist die Qualität leider immer weniger gefragt. Die Zeitungen sind mit vielen Fotos, wenig Text und mit vielen Anzeigen durchsetzt. Das merkt man besonders an den Illustrierten, Fernseh- und Kundenzeitschriften.
 
Ausgenommen sind, wie Du richtig erkannt hast, die Regionalzeitungen, die wirklich noch dem Leser eine reichhaltige und gute Information bieten. Zum Glück gibt es das Textatelier.com. In den dort veröffentlichten und im Internet zugänglichen Texten können die Autoren aus dem Vollen schöpfen, und sie sollen so ausführlich wie möglich schreiben, um alle wesentlichen Aspekte einer Thematik ohne verfälschende Verkürzungen aufzuzeigen.
 
Eine Redakteurin, der ich Dein Blog zugesandt habe, bestätigte, dass die Qualität nachlässt. Firmen fordern für die Anzeigen immer mehr Gegenleistung. Kleinere Zeitschriften mit Qualität haben hierbei Probleme, ihre Prinzipien zu wahren und über die Runden zu kommen. Das ist traurig.
 
Herzliche Grüsse
Heinz Scholz
 
Tatsächlich: Wir spüren durch eine breite Darstellung von Zeitfragen eine ständig zunehmende Beachtung, freuen uns darüber und insbesondere auch über Wortmeldungen, die wir gern weitergeben. Kommerzielle Absichten irgendwelcher Art sind uns fremd – ein Beitrag zur Glaubwürdigkeit als grösstem Wert für jeden Publizisten. Fehlt diese, sollte er den Beruf wechseln.
 
 
Hinweis auf die bisher erschienenen Reaktionen auf Blogs
 

 
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Wir dürfen und wollen uns den neuen Sozialmedien bei all den Vorbehalten nicht verschliessen. Es sind die aktuellen Werkzeuge, welche die Fortsetzung der Informationsgeschichte und die damit verbundene Beschleunigung der Berichterstattung markieren. Sie kennen im Prinzip nur eine sehr begrenzte Zensur und zurückhaltende Selektion, im Gegensatz zu den etablierten Medien mit ihrer Zeit- oder Platzbeschränkung. Dabei handelt es sich um eine zeitgemässe Form der publizistischen Freiheit, die jedermann verantwortungsbewusst nutzen kann. Die Sozialmedien ermöglichen auch eine Mischung der verschiedenen Medien und erweitern und bereichern das zur Verfügung stehende Lese- und Informationsangebot beinahe ins Unendliche. Der Nutzer lernt bald einmal, die Spreu vom Weizen zu trennen und auf seine individuellen Bedürfnisse zuzuschneiden.
 
Dabei muss man sich selbstverständlich bewusst sein, dass alles, was digital verbreitet wird, unter US-Kontrolle steht. Das trifft im Westen weitgehend auch auf die Druckmedien, Radio und Fernsehen und natürlich auch auf Finanztransaktionen zu. Wenn ich eine US-kritische Arbeit ins Internet stelle, denke ich oft, es könne nicht schaden, wenn sie im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und der Einfalt gelesen werde.
 
Für Berufspublizisten ist es der Normalfall, Ihre Meinungen zu verbreiten und dazu zu stehen – immer in der Hoffnung, ihren kleinen Beitrag zu seiner sinnvolleren Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten. Das zu beackernde Feld ist unübersehbar gross …
 
Wir Blogger haben aus einer langen Lebenserfahrung heraus etwas zu sagen und sagen es auch. Nötigenfalls unverblümt.
 

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