Textatelier
BLOG vom: 13.02.2016

Das “a” am Ende des (Vor-)Namens

Autor: Richard Gerd Bernardy, Dozent für Deutsch als Fremdsprache, Viersen/Deutschland

 

Nachnamen können in den slawischen Sprachen bei Anwendung auf weibliche Träger ein angehängtes –a als entsprechende Endung erhalten. Viele Deutsche erinnern sich an die Ehefrauen von Gorbatschow oder Chrustschow, die dieses –a am Ende des Namens ihrer Männer tragen: Gorbatschowa oder Chrustschowa. In der Literatur ist der Name Anna Karenina bekannt, der Ehemann trug den Namen Karenin. Die Endungen können auch erweitert sein, etwa „owna“ oder „aja“ und andere in der Sprachfamilie.

Eltern, die ein Kind oder etwa Zwillinge erwarten, stehen immer vor der Entscheidung der Namensgebung. Früher legte man Wert darauf, dass die Kinder Vornamen der Eltern oder Vorfahren trugen, das ist heutzutage nicht mehr ganz so häufig, da Namen veralten, unpopulär oder unbeliebt sind. So ist der Name Adolf verpönt, da er sofort mit Hitler assoziiert wird. Manchmal wird ein in der Familie vorkommender Vorname als 2. oder 3. Vorname an den ersten angehängt. Vornamen werden im Standesamt amtlich. So wie Familiennamen selten geändert werden, eben seltener kommt eine amtliche eingetragene spätere Änderung des Vornamens vor. Das scheint in anderen Kulturen anders zu sein. Mir sind viele Dokumente aus Thailand bekannt, in der eine Vornamensänderung beurkundet worden ist.

Meine persönlichen Vornamen sind Richard und Gerd. Richard war der Vorname eines angeheirateten Onkels, der als Patenonkel fungierte. Gerd war Ende der 40-er und Anfang der 50-er Jahre des vorigen Jahrhunderts ein beliebter Vorname (auch in den Varianten Gerhard oder Gert), es ist aber auch möglich, dass an den Vornamen einer Schwester meines Vaters gedacht worden war, die Gertrud hiess. Da auch mein Familienname einen Vornamen enthält, und zwar den Genitiv von Bernard, kommt es bei Nennung meines eigenen Vornamens oft zur Verwechslung und man ruft mich Bernd. Damit kann ich leben!

Wenn Eltern Zwillinge als Nachwuchs bekommen und dies sind ein Junge und ein Mädchen, bietet sich an, Namen zu wählen, die das betonen. Da bieten sich mehr an, als ich dachte:

Alexander – Alexandra/Alessia/Aleysa/Alexa/Alexandrina/Alondra
Anastasius – Anastasia
Andreas – Andrea/Andriana/Andriana
Anton -Antonetta/Antonia/Antonella
Adrian – Arianna/Ariana
Camillo - Camilla
Johann – Johanna
Paul – Paula
Franz – Franziska
Gerd – Gerda
Josef  - Josefa
Theodor – Theodora
Michael – Michaela
Sven  - Svenja
Max – Maxi
Karl – Karla/Carolina
Emil –Emilia
Peter – Petra
Hannes - Hanna
Klemens – Clementine

Und das sind nur ein paar Beispiele, es gibt hunderte mehr, in den verschiedensten Sprachen.

Dabei dürfen Eltern nicht vergessen, „Nomen est omen“, dass der Name ein Zeichen oder ein Programm bedeutet. Woher die Namen kommen und was sie historisch aussagen, ist nicht unwichtig. Heutzutage ist es kein Problem mehr, dem „auf den Grund zu gehen“. Die Website http://www.vorname.com listet die Vornamen auf und erläutert den Ursprung.

 


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