Ökologische Fussabdrücke
„Wo mer ane schtönd, vertrampet mer öppis“, sagte die „Textatelier“-Autorin Rita Lorenzetti einmal treffend. Wohl aus einer solchen Erkenntnis heraus schuf der WWF einen „Ökologischer Fussabdruck“ genannten Index. Dieser misst den Konsum von natürlichen, erneuerbaren Ressourcen durch eine Bevölkerung, eine Region, ein Land oder die ganze Welt. Der Index umfasst die gesamte Fläche, welche beispielsweise ein Land benötigt, um seinen Lebensmittel- und Energiebedarf zu produzieren, sowie den benötigten Raum für seine Infrastruktur.
Auf unserer Erde stehen laut WWF 11,4 Milliarden Hektaren produktiver Fläche zur Verfügung (Eis, Wüsten, Meere sind nicht gerechnet). Teilt man diese Fläche durch die zirka 6 Milliarden Menschen, kommt man auf einen Pro-Kopf-Anteil von 1,9 Hektaren (ha). Diese 19'000 Quadratmeter pro Person würden ein Gleichgewicht zwischen Produktion und Verbrauch erlauben. Doch wurde im „Living Planet Report“ vom WWF ermittelt, dass der „ökologische Fussabdruck“ 2,3 ha gross ist und der menschliche Konsum den Vorrat der Erde an natürlichen, erneuerbaren Ressourcen um 20% übersteigt. Wir leben also im Durchschnitt deutlich über unsere Verhältnisse, vor allem in den Industrieländern. Afrikaner und Asiaten kommen mit 1,5 ha und weniger aus; die Schweizer brauchen 4,12 ha und die US-Amerikaner 9,7 ha. Spitzenreiter sind die Vereinigten Arabischen Emirate mit 10,13 ha; in Jemen begnügt sich die Bevölkerung mit 0,71 ha.
Man kann von solchen Statistiken halten, was man will: Die Grössenordnungen dürften stimmen. Und man könnte sich wenigstens fragen, nach welchen Vorbildern man sich ausrichten soll. Am gescheitesten wäre wohl, sich einfach nach der Natur zu richten, mit Rohstoffen sparsam umzugehen und möglichst wenig niederzutrampeln.
h.
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