Geburtstag
Kein grosser Geburtstag. Nur wieder einmal mein Geburtsdatum am Kalender ablesbar. Wieder ein Jahr älter. Es treffen Briefe und Blumen ein. Am Computer werde ich mit beweglichen und tönenden Glückwunschbotschaften überrascht. Von der viele hundert Kilometer entfernten Enkelin höre ich erste Worte übers Telefon.
Es entsteht ein heiteres Gefühl. Ich „sehe“ ein Glitzern in mir. Ich freue mich. Es ist mein Tag. Am Abend in der kleinen alternativen Beiz bemerkt die junge Frau, welche die Speisen aufträgt sofort, dass ich Geburtstag feiere. Sie blinzelt mir zu. Sie legt eine alte Schallplatte auf einen sehr alten Plattenspieler auf. Das Largo von Händel ertönt. Ich denke dazu: Auch das ist Jugend 2004 und bedanke mich herzlich für diese feine Überraschung. Nochmals tanzen Lichtkringel in mir drinnen, stimmen mich fröhlich und dankbar.
Anderntags ist alles vorbei. Wie flüchtig doch die glücklichen Momente sind. Wie schön aber, dass ich mit diesem kleinen Text meine Freude nochmals abrufen konnte. Manchmal haben auch Dankesbriefe eine ähnliche Wirkung.
Rita Lorenzetti
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