BLOG vom: 18.02.2006
Ein Vorfrühlings-Gedicht ohne Titel und ohne Reime
Autor: Emil Baschnonga
Ich verdanke Heinz Scholz einen beherzigenswerten Spruch von Christian Friedrich Hebbel:
„Viele Leute betrachten die poetische Literatur als eine Art Irrenhaus, worin sie alles sagen dürfen, was ihnen anderwärts die Zwangsjacke zuziehen würde.“
Das hat mich angestachelt und in mir ein irrsinniges Verlangen erweckt, ein verrücktes Gedicht zu schreiben. Ausgerechnet ich, der ich sonst keine Gedichte verfasse! Es ist wirklich wahnsinnig, wenn ein Dilettant Gedichte schreibt und damit den Meistern ins Handwerk pfuscht:
Der Frühling wartet vor der Tür und frösteltDer Winter will nicht weichen und hat FluDer einzige Kater kommt aus der FlascheDas Gewölk drückt auf Herz und MagenDer Mensch verkriecht sich unters DuvetUnd schluckt Pillen gegen den KatarrhGriesgram verdrängt alle LebensfreudeDas Gemüt ist von Grünspan befallenAber dagegen gibt es 100 WunderpillenBesser als die Kamille ist das CipramilDer Lindenblütentee riecht nach PisseHer mit Lustral, Efexor und DutoninAuch Prozac überwindet DepressionenFaverin ja! Aber auf keinen Fall WarferinSchlucke Pillen aufs Wohl der PharmaMalaise und Misere sind aufgehobenDie gute Laune erneuert sich täglichPillenzauber und Plastikblumen …
Hinweis auf ein weiteres poetisches Blog
31. 12. 2005: „Zum neuen Jahr: Poesie im Zeichen des Dahinschmelzens"
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