Textatelier
BLOG vom: 15.07.2006

Terror-Förderung: Bomben für Palästina und den Libanon

Autor: Walter Hess
 
So kann es nie Frieden geben: Die Geiselnahme einzelner Personen (von total 3 israelischen Soldaten) genügt, um einen Krieg loszutreten. Israel, mit den USA im Rücken, darf alles, lässt sich aber rein gar nichts bieten. Sofort wird geschossen, bombardiert, so dass auch Zivilisten leiden müssen. Warum muss man gleich Elektrizitätswerke (im Gaza-Streifen und im Libanon), Treibstofflager und Brücken zerstören? Die Welt spricht immerhin von Verhältnismässigkeiten und Verletzungen des Völkerrechts durch Israel, das sich wieder anschickt, einen unglaublichen Hass zu schüren und antisemitische Gefühle weckt. Es ist für mich absolut unverständlich, dass dieses leidgeprüfte Volk solche Zusammenhänge nicht zu erkennen vermag und sich laufend gewaltsam und in geradezu masochistischer Art in Misskredit bringt.
 
Das Protzen mit der militärischen Stärke ist absolut unnötig. Jedermann weiss, dass die Atommacht Israel durch die USA masslos aufgerüstet worden ist und eine der schlagkräftigsten Armeen überhaupt hat, auch im atomaren Bereich. Das muss doch nicht laufend zelebrierend bewiesen werden – es ist traurig genug, dass so etwas überhaupt nötig ist. Und der momentane Übervater George W. Bush hätte zur Vernunft mahnen und seine Getreuen in die Schranken weisen müssen. Doch war er gerade in Deutschland auf Schmusekurs, verzapfte hohle Sprüche und erfreute sich an einem gegrillten Wildschwein-Leichnam. Die USA, selber im Verletzen von Völkerrecht intensiv geübt, sorgen dafür, dass der Uno die Hände gebunden sind und die Bombardierungen ungebremst weitergehen können.
 
Die US-hörigen Westmächte übernehmen den Bush-Spruch, man müsse Israel das „Recht auf Selbstverteidigung“ zugestehen – als ob Verbrechen wie die Zerstörung von Infrastrukturanlagen, das Aushungern ganzer Völkergemeinschaften und das Bombardieren von Wohngebieten und damit von Zivilisten sowie von Ministerien in Gaza etwas mit Verteidigung zu tun hätten. Bei den israelischen Luftangriffen auf den Süden des Libanon ist möglicherweise auch eine deutsch-libanesische Familie (3 Personen) aus Mönchengladbach ums Leben gekommen; die Mutter soll schwanger gewesen sein. Aber das wird als blosser Kollateralschaden höchstens am Rande erwähnt.
 
Die Kampfhandlungen eskalieren, könnten sich zu einem neuen veritablen Nahost-Krieg ausweiten. Die Hizbollah (Hisbollah), statt sich gehorsam aufzulösen, feuerte mehrere Katjuscha-Raketen auf Siedlungen im Norden Israels. Am stärksten betroffen waren die Siedlungen Sarit, Kirjat Shemona und Shaar Jeshuv. Diese im Libanon fest verankerte, Iran-freundliche Organisation, die 1982 zur Bekämpfung der israelischen Besatzung gegründet wurde, ist gewissermassen ein Kind der Israel-Politik. Sie ist das Pendant zur Hamas in Palästina, die Widerstand gegen die Besetzung Palästinas durch Israel leistet und den Feind mit terroristischen Massnahmen bekämpft.
 
Solche Organisationen, die in den eigenen Bevölkerungen hohe Wertschätzung geniessen (wie die Wahlen in Palästina zeigten), sind das Resultat der ständigen israelischen Provokationen und Anmassungen. Gewalt erzeugt Gewalt, Zahn um Zahn, und wie bei streitenden Kindern heisst es dann jeweils: „Der/die andere hat angefangen.“ Und dann wird gelogen und verdreht, so dass der Streit noch zunimmt und die Feindschaften unüberwindlich werden. Es ist eine kindische Politik, ein unreifes verwerfliches Verhalten, das sich erwachsene Menschen nicht erlauben dürften, US-Muster hin oder her.
 
Die USA und Israel spielen kopflos ihre waffentechnische Stärken aus, hinterlassen Elend und Verwüstungen und hören nicht auf, bis ihnen die öffentliche Meinung Einhalt gebietet. So war es mit dem unnötigen Zerstörungs- und Vergiftungskrieg, den die USA jahrelang gegen das armselige, riesige Vietnam führte, und so ist es nach Afghanistan auch wieder im Irak, wo die Amerikaner und ihre Mitläufer, die zwar allmählich fahnenflüchtig werden, ein unbeschreibliches Massaker angerichtet sowie sämtliche Strukturen vernichtet haben und nicht mehr wissen, wie sie sich da herausarbeiten sollen, ohne ihren Einfluss auf die Wirtschaft (und sogar auf die Landwirtschaft) und die enormen Erdölvorräte aufgeben zu müssen. Also bleiben sie und schiessen beliebig viel Menschenmaterial nieder, das ihnen verdächtig oder suspekt zu sein scheint, oft auch nur aus Blödheit und Versehen.
 
Was ist denn das für eine Welt, die tatenlos zuschaut und sich nicht zu einer klaren, von Ethik geprägten Haltung durchringen kann? Wer da Hände schüttelt, zustimmend nickt oder auch nur schweigt, macht sich mitschuldig. Es ist bedenklich, dass sich die deutsche Regierung jetzt auf diese Seite stellt, was sicher nicht im Sinne der Volksmehrheit ist.
 
Und wenn unter solchen Vorzeichen Greenpeace-Aktivisten Plakate aufhängen: „No Nukes, no War, no Bush“ (Keine Atombomben, kein Krieg, kein Bush), wie im deutschen Stralsund geschehen, gilt die Demonstrationsfreiheit nicht mehr. Die Spruchtücher werden unverzüglich entfernt. Der Angesprochene darf das nicht lesen, nichts merkeln und sich mit seiner Kriegstreiberei weiterhin auf dem einzig richtigen Weg fühlen.
 
Solche prägnanten Spruchbänder müssten nicht 16 m im Quadrat messen, sondern so gross wie die Freiheitsstatue in New York sein und diese verdecken. Dieses zur Farce verkommene Freiheitssymbol hätte das gleiche Schicksal wie das Hussein-Denkmal in Bagdad verdient. Und könnte wenigstens den angespannten Kupfermarkt etwas entlasten, wenn uns die kriegswütige USA-Israel-Allianz zu all dem übrigen Elend schon ständig höhere Erdölpreise beschert.
 
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