Textatelier
BLOG vom: 11.04.2007

Zögerer, Warner, Experten und Tätige: Hallo Frühling 07!

Autor: Heiner Keller, Oberzeihen AG
 
Wohltuend schön und warm. Viel schneller als unsere Erwartung und der gewohnte Kalender anzeigen, ist der Sommer gekommen. Das Gras wächst, die Bäume schlagen aus, das Leben explodiert. Wohl dem, der im Februar und März Zwiebeln, Kartoffeln und Salat gepflanzt hat. Die Angebote in den Verkaufsläden hinken dem Frühling nach. Die Temperatur bringt alle vernünftigen Planungen durcheinander. Hobbygärtner zögern weiter. Sie warten auf die Eisheiligen, wie es unsere Vorfahren, gelernt durch harte Prüfungen, auch getan haben. Experten ergötzen sich im Heraufbeschwören von Kalamitäten. Weil die Vogelgrippe nicht aufgetreten ist, sind es halt jetzt die Schnecken, die Zecken und überhaupt das ganze Heer der Schädlinge, das sich gegen uns wendet und eine vorsorgliche Bekämpfung verdient.
 
Frühling zu Unzeiten beschäftigt gleichermassen Zögerer, Warner, Experten und Tätige. Wer über ein Institut verfügt, macht Prognosen: Was passiert mit den Gletscherflöhen, wenn es die nächsten 100 Jahre so weitergeht? Nur Ignoranten bezweifeln im Moment die Auswirkungen des Klimaberichtes der UNO. An das Waldsterben denkt niemand mehr. Die Bauern, die sind fix: Die Gülle ist draussen. Die Äcker sind bestellt. Der Raps blüht. Die Kühe dürfen auf die Weide. Mit Grasen wurde genauso begonnen wie mit dem Schnitt von Böschungen entlang von Strassen. Wenn man schon nicht Schnee räumen konnte, machen die Werkhöfe halt jetzt solche Arbeiten.
 
Die Spanne der frühlingshaften Aktivitäten hat viele Ähnlichkeiten mit dem Gestürm über den Zusammenschluss von Gemeinden und Ortsgemeinden. Die Gesellschaft, die Mobilität, die Informationssysteme, die Geschäfte, Gewinn und Verlust haben sich stärker verändert als das Klima. Gewählte Politiker wachsen langsamer als sich die Kinder der nächsten Generation entwickeln. Trotzdem: Keine Gemeinschaft in den wohlbehüteten Landgemeinden arbeitet ernsthaft mit andern zusammen. Die Nachbarn sind wegen zu anders oder zu arm uninteressant. Mit der eigenen Leistung ist man am besten zufrieden. Man bewahrt unter sich, was man sich an stiller Macht und Anerkennung erdauert hat. Was wäre, wenn alle fusionieren würden? Dann wäre es ja wie bei den Gletscherflöhen ohne Gletscher.
 
Wo Einzelne anscheinend etwas aufgeben müssen, spielen andere Mechanismen als im Garten. Der Frühling und die Veränderung genügen für früheren Salat, Wohlbefinden in der Freizeit und verschaffen den Behörden Ruhe. Für Bewegung in den Gemeinden ist noch viel zusätzliche Hitze erforderlich. Der richtige Sommer wird wohl noch kommen.
 
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