BLOG vom: 21.10.2007
Ein E-Mail-freier Sonntag ... und dabei E-Meilen sparen!
Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
Nach Schätzungen sollen täglich in der digitalen Welt 40 Milliarden E-Mails versandt werden.
Noch vor 3 Monaten flatterten täglich rund 100 E-Mails in meine „In-Box“. Inzwischen ist es mir gelungen, eine wirksame „Spam“-Barriere einzurichten. Die Zahl des „Spam-Overloads“ hat sich inzwischen auf rund ein Dutzend vermindert.
Die E-Mail ist eine herrliche Erfindung, solange man sie richtig und selektiv einsetzt – unentbehrlich in der Geschäftswelt, und privat meinerseits etwa in der Kommunikation mit dem Textatelier.com. Der Poststreik in England ficht mich kaum an. Schwupps, eben habe ich ein Blog verschickt, kriege ich schon eine Antwort von Walter Hess, die mich freut. Auf solche E-Mails kann und will ich nicht verzichten.
Im gleichen Rang ist der E-Mail-Austausch innerhalb der Familie, wiewohl meine Freude im direkten Telefongespräch höher schnellt.
Ich entdecke langsam wieder den Wert eines persönlichen, handgeschriebenen Briefs. Meine Sudelschrift hat sich verbessert, seitdem ich mit der Füllfeder schreibe.
Es geht mir gegen den Strich, E-Mail-Geburtstagswünsche zu erhalten. Lieber wähle ich als Absender eine auf den Empfänger abgestimmte Karte in der Papeterie und versuche meine Wünsche nicht mit abgeleierten Floskeln darzulegen, sondern mit einer Pointe, wenn nicht gar einem Aphorismus, die/der beim Empfänger Freude auslöst. Früher füllte ich leere Postkarten mit meinen eher ungelenken Zeichnungen (was weniger Freude auslöste).
Seit Jahren schon versuche ich, den Austausch von Weihnachtskarten zu meiden. Aber man kommt nicht umhin, solche Karten zu verdanken. Diese Aufgabe versieht Lily mustergültig, damit gute Beziehungen nicht leiden oder einschlafen.
Mit dem Lesen der meisten E-Mails anderer Provenienz verbummelt man viel zu viel Zeit. Es gibt Leute, die ihren Selbstwert auf Grund der Anzahl der E-Mails, die sie erhalten, messen. Immer wieder klicken sie das E-Mail an. Das kann sich bis zur Sucht steigern.
Zu viele E-Mails hingegen im eigenen Empfangskorb, so wird gemeldet, kann Stress auslösen. Das hat bewirkt, dass in etlichen Firmen an einem Tag, oft am Freitag, die Leute angehalten werden, die E-Mails im Sammelkorb liegen zu lassen. Die Verkaufsabteilung aber muss aktiv bleiben, wenn Bestellungen eingehen …
Ich selbst meide das E-Mail übers Wochenende und an Feiertagen. Und bin ich unterwegs oder verbringe ich einige Ferientage, meide ich den PC und damit den Zugriff auf die E-Mails. Zum Glück läuft mir das Gerät nicht nach. Stattdessen knipse ich lieber einige Schnappschüsse. Am liebsten jedoch beobachte ich das Leben rings um mich – oder lese, wenn ich wie ein Herdentier im Flugzeug eingeklemmt sitze oder in der Abflughalle ausharre. Schreiben? Nein, dazu muss ich zu Hause in meiner Keimzelle sitzen.
Das Handy ist längst für den E-Mail-Verkehr eingerichtet. Ich trage längst kein Handy mehr auf mir, ausser wenn es unentbehrlich ist: etwa wenn das Auto auf der Strecke bleibt oder ich verspätet bin. Selbst dann ist mein Modell das einfachste und billigste, einzig auf den Telefonverkehr beschränkt. Mit Tasten aller Art komme ich leicht in Panne und Panik. Jedes Kind von 6 Jahren wird mich deswegen bemitleiden.
Die Welt der Technologie sollte für mich wie ein Lichtschalter funktionieren: Anknipsen und Abschalten. Also schalte ich hier aus, ehe ich als klinischer Fall gelte – und gucke rasch noch im E-Mail nach neuen Nachrichten … und sende dieses Blog als E-Mail ans Textatelier.com.
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29.05.2006: Individualität: Hochwertiges Papier adelt die HandschriftHinweis auf weitere Blogs von Faber Elisabeth
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