Textatelier
BLOG vom: 30.03.2008

Mit den USA zerfällt allmählich auch die Globalisierungsidee

Autor: Walter Hess, Biberstein CH (Textatelier.com)
 
„Der vollkommene Weltmann wäre der,
welcher nie in Unschlüssigkeit stockte
und nie in Übereilung geriete.“
Arthur Schopenhauer (1788‒1860)
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Zuerst mutet jeweils alles einfach als neue Mode an, die, wie man meint und hofft, schon wieder verschwinden werde. Wenn dann aber viele Menschen davon befallen sind, insbesondere auch die besonders modeanfälligen Meinungsmacher, die heute eher Meinungskolporteure sind, erhält die Sache eine unwahrscheinliche Dynamik. Wie die Verbreitung von Viren im dichten Netz der internationalen Verkehrsbeziehungen erfassen neue Moden bald den gesamten Globus. Die wegen ihres geschwächten Immun- bzw. Abwehrsystems daran meist unheilbar Erkrankten dulden keine Aussenseiter, weil sich massenphänomenale Zustände einstellen.
 
Die chronisch Leidenden empfinden sich als Wertegemeinschaft und sind der Illusion verhaftet, den einzig richtigen Weg und die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. Obschon alle Gruppen zu Gruppenlügen neigen. Wer sich nicht in den Klub einbinden lässt und ein Original bleibt, wird boykottiert, bekämpft und wenn möglich vernichtet, immer im Interesse des Guten. Nicht Individuen, sondern Kopien sind gefragt.
 
Die gigantische Unterwerfung
Das grauenvollste und ohne Zweifel verheerendste Massenphänomen ist die Globalisierung, die weltumspannende Unterwerfung unter den US-amerikanischen Machtbereich. Die Amerikaner mischen sich überall ein; die Weltherrschaft haben sie bereits. Ein aktuelles Beispiel: Die US-Botschaft in Bern wollte die Bundesrätin Micheline Calmy-Rey sogar von ihrem Besuch im Iran (März 2008) abhalten, eine bezeichnende Einmischung. Ich lobe Frau Calmy, dass sie trotzdem gegangen ist, auch wenn ich damit ziemlich einsam dastehe. (Aber auf die voreilige Eröffnung einer Schweizer Botschaft im Kosovo und die Brüskierung von Serbien hätte sie verzichten können.)
 
Das hirnlose Fantum verstellt den kritischen Blick selbst dann, wenn die betenden und gottähnlichen US-Machthaber alle Varianten zwischen Dummheiten und hochkriminellen Aktivitäten entfalten. Der Begeisterungsjubel ist ihnen gewiss, zumal jedes eigenständige Denken verboten ist. Die Fanrolle würde sich damit nicht vertragen. Der Fan, abgeleitet von Fanatiker, bleibt seiner begeisterten Zuneigung selbst dann treu, wenn er damit ins kollektive Elend stürzt. Gruppenzwänge hindern ihn an einer Neuorientierung; denn es gibt innerhalb der Vermassung keine strafbarere Handlung als den Austritt.
 
Bittere, verdrängte Geschichtslektionen
Die Methode ist alt überliefert. Genau wegen solcher Gesetzmässigkeiten haben sich die Bibel-Religionen trotz ihrer Abfolge von Schwerverbrechen wie die Verhinderung eines freudvollen Lebens, Lügen, Verdrehungen, Unterdrückungen (Missionierungen), Ausbeutungen, Kreuzzügen, anderen Eroberungsfeldzügen, Inquisitionen in den vielfältigsten Ausprägungen, Hexenverbrennungen, Kriegsunterstützungen (Kanonen-Segnungen) – die Liste kann beliebig verlängert werden – über Jahrhunderte hinweg fast unbeschadet über die Runden gebracht; die Tore zur Hölle wirken noch immer als Angst machende Drohanlagen, stehen immer noch sperrangelweit offen. Was sind denn da für Mechanismen dahinter, dass sich nicht noch mehr aufgeklärte Menschen von solchen Institutionen der Macht abwenden, bald 500 Jahre nach der wegweisenden Reformation? In den USA nimmt die kirchliche Macht sogar wieder zu. In anderen Erdteilen, ausserhalb des islamischen und jüdischen Einflussbereichs, haben die Religionen eine schwere Schlagseite erhalten. Viele niederländische Kirchen sind bereits in Kletterhallen, Bibliotheken oder Anlagen für die mit etwas Lachgas zusätzlich betäubte Fun-Gesellschaft umgebaut worden. Auch bei uns entleeren sich die Gotteshäuser zusehends.
 
Der Vatikan, der wegen seiner Verstocktheit mit all ihren Folgen bis hin zum wahrscheinlich etwas aufgeblasenen Medienevent der pädophilen Priester an moralischer Autorität ständig an Einfluss einbüsst, ist durch das allmächtige Weisse Haus abgelöst worden – es ist ein weisses und nicht etwa weises Haus, wobei nicht einmal das Weiss als Farbe der Unschuld gerechtfertigt ist. Auch es darf foltern, morden, Kulturgüter und ganze Länder in Schutt und Asche legen. Wenn etwa in Afghanistan und im Irak Hunderttausende von Menschen verstümmelt werden oder die gesamte Habe, die Angehörigen und das eigene Leben verlieren, braucht die Kriegsmacht USA keinen Schadenersatz zu leisten – das war unter anderem schon in Vietnam so; dort haben die guten Chemiekrieger gegen den Kommunismus ein ganzes Land mit einem tödlichen Gift überzogen.
 
Im menschlichen Auge gibt es einen blinden Fleck: Wo der Sehnerv von der Netzhaut zum Gehirn führt, ist das Feld der Sehzellen an einem Punkt unterbrochen – ein Loch in der Wahrnehmung, das wahrscheinlich der urmenschlichen Neigung dient, unangenehme Tatsachen zu übersehen, zu ignorieren, zu vergessen. Eine Überlebensstrategie.
 
Die Tibetfrage und die Einheizer
Wie will der Westen mit seiner Unkultur der Selbsttäuschung und des Realitätsverlusts, der Guantánamo und andere US-Foltergefängnisse fast kritiklos hinnahm und sich kaum getraut, die von den USA und Israel veranstalteten Kriege ins richtige Licht zu stellen, glaubwürdig in China auftreten, um Tibet zu mehr Freiheit zu verhelfen? Zudem sind die USA schon heute wirtschaftlich stärker von China abhängig als umgekehrt (z. B. hat China Dollarreseven von etwa 1300 Milliarden und hat sich US-Staatsfonds im „Wert" von etwa 400 Mia. USD einverleibt).
 
Im Hinblick auf die Olympischen Spiele 08 in Peking wäre eine Gelegenheit zur kraftvollen Einflussnahme vorhanden; aber mit einer schmutzigen Weste, dem überladenen Patronengürtel und dem Colt im Halfter sind die Erfolgschancen der schwer verschuldeten Kriegsnation USA mit ihren Defiziten an Ethik und ihren Adlaten bei Null. Der Dreck vor der eigenen Haustür hat sich zu Bergen angehäuft. Wie will man da in Peking wischen?
 
Zudem haben die westlichen Medien (wie CNN, n-tv und RTL) das Manipulieren wieder einmal nicht lassen können und sich unter anderem die unglaubliche Peinlichkeit geleistet, die Proteste in Tibet mit Bildern aus Nepal (wo die Polizei gegen Randalierer in Kathmandu vorging) zu hinterlegen. Der chinesische Blogger Rao Jin hat die Fehlleistungen unter www.anti-cnn.com aufgelistet; tibetische Steinewerfer wurden aus einem Pressebild herausgeschnitten; man sieht nur noch die eine Seite. Die chinesische Staatsagentur hatte allen Grund zur Feststellung, es sei eine „häufig angewandte Taktik einiger ausländischer Medien, mit unzutreffendem Material das Ansehen der chinesischen Regierung zu zerstören“.
 
Die tatsächlich grassierende amerikanische Lügenkultur lähmt den Westen. Und es ist unbestritten, dass wir auch über Tibet falsch informiert sind, auch über die Ausbeutungen durch die Mönchselite, die es bis um 1950 gab, und die damalige grausame (Selbst-)Justiz, obschon Tibet seit 1793 ein Vasall Chinas war, aber recht viel Spielraum hatte. Mitte des 20. Jahrhunderts meldeten Grossbritannien und die USA ihre Machtansprüche an, und damit zwangen sie Mao zum Einschreiten. Die CIA inszenierten laut dem deutschen Buchautor Colin Goldner, der eine aktualisierte Neuauflage seines Buchs „Dalai Lama: Fall eines Gottkönigs“ vorbereitet, anschliessend einen grossangelegten Untergrundkampf gegen die Chinesen, in dessen Folge auch der Dalai Lama (1959) Lhasa verlassen und sich ins indische Exil begeben musste. China reagierte in den 1960er-Jahren brutal; doch sollte auch das geschichtliche und politische Umfeld nicht verschwiegen werden, ohne Brutalitäten und Klosterzerstörungen zu rechtfertigen. Dass der Dalai Lama die günstige olympische Gelegenheit für seine und die westlichen Zwecke ausnützt, ist wohl unbestritten.
 
Die Frömmeler
Im US-Sumpf aus Kriegslüsternheit und Plünderungsaktivitäten greifen religiöse Geschäftemacher wieder erfolgreich um sich. Der Oberguru Bush jun., der Hunderttausende von irakischen Zivilisten (gezählt werden sie nicht mehr) und mehr als 4000 US-Soldaten in den Tod geschickt hat, spricht täglich sein Morgengebet. Ein frommer Mann. Die Medien sind eingebettet, spielen mit, stellen keine unbequemen Fragen, verzichten auf die Medienfreiheit, wandelten sie in eine Medienunterwürfigkeit um. An die Stelle der einst stolzen Medienfreiheit, die auch in China und im Tibet eingefordert werden müsste, sind weltweit Verdrängungsmechanismen getreten: gute Laune bewahren, Warnsignale übersehen. Auch im Westen wird bloss noch registriert, was zur Registrierung freigegeben worden ist.
 
Den Begriff „freie Presse“ streicht man aus dem modernen Vokabular besser, wenn man sich nicht in falschen Illusionen wiegen will. Im Rahmen des Neoliberalismus als Basisphilosophie der Globalisierer gehorchen die einst stolzen, unabhängigen Medien zunehmend nur dem Quotendenken, von dem die Gewinne noch eine Zeitlang abhängen, bis die heilige Einfalt selbstzerstörerisch wirkt.
 
Banalkultur
Die Globalisierung als Gleichmacherei auf der Grundlage banaler, vermarktbarer Kulturgrundlagen hat sich fast unbemerkt breitgemacht. Sie kam salamitaktisch durch alle Hintertüren, erfasste sämtliche Lebensäusserungen, eine medial verstärkte Indoktrination, wie es sie in diesem Umfang bis anhin noch nie gegeben hat. Man darf sich diese Vorgänge nicht als durchtriebene Verschwörung, wie sie gegen den Antiglobalisierer und EU-Gegner Christoph Blocher, abgewählter CH-Bundesrat, von einigen hinterlistigen PolitikerInnen in Szene gesetzt worden ist, vorstellen. Vielmehr wurden einfach massenpsychologische Mechanismen in Gang gesetzt. Der fruchtbare Boden war vorbereitet.
 
Die Hollywood-Verblödung, welche sogar die Indianer-Ausrottung noch in Heldentaten der halt doch in allen Belangen überlegenen weissen Rasse umfunktionierte, war massgebend an der Schaffung des geistigen Fundaments beteiligt. Auf diese ständigen, auf allen Leinwänden der Welt ausgetragenen Kämpfe des Guten (USA) gegen das unangepasste Böse (widerspenstige Ureinwohner und alle Staaten, die sich dem US-Way of Life widersetzten) folgten als verstärkende Massnahmen die Kriegsspiele ab Video. Das hatte den Vorteil, dass schon Kinder vor der Kinoreife in die globalisierte Verhaltensweise eingebunden werden konnten.
 
In der „Mittelland-Zeitung“ vom 17. März 2008 habe ich unter einem Bild von mordenden Soldaten in einem Palast einen begeisterten Bericht über den für 2 Spieler konzipierten Taktik-Shooter „Army of Two“ gelesen, die todesmutige Einsätze in Afghanistan, Somalia oder im Irak zu leisten haben. Einer der Söldner lenkt in diesem Game mit Sperrfeuer die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich und der andere „erledigt sie“ (so der Berichterstatter). Im Game-Jargon wird also erledigt und nicht getötet. Und die MZ dazu: „Geschossen wird nicht aus moralischer Überzeugung, sondern wegen klingender Münze.“ Das ist ja auch typisch amerikanisch. Alle Kriegseinsätze sind mit guten Geschäften wie auch mit Plünderungen (Rohstoffe eingeschlossen) verbunden. Und die Wertegemeinschaft wird laufend dazu erzogen, das gut zu finden.
 
Die Verblödung ist allumfassend: Ständige Berieselungen mit dem maschinell produzierten US-Musik-Kommerz und vor Einfalt und Kriminalität strotzende US-Fernsehserien wie „Desperate Housewifes“ (nach der Überwindung der unendlichen „Dallas“-Serie), mit denen auch das Schweizer Fernsehen SF DRS die biederen Schweizer kampagnenhaft lehrt, was amerikanischer Lebensstil ist, gehören massgebend dazu. Ich habe mir am Ostermontagabend, 24. März 2008, in einem Anfall von Recherche-bedingtem Masochismus das Missvergnügen zugemutet, eine Folge der Machenschaften dieser schrecklichen Hausweibern anzusehen. Da ging es bei miserablen schauspielerischen Leistungen um Seitensprünge, ums „Erledigen“ von Ehepartnern, Drogen und Diskussionen über die Beschneidung von Knaben am 8. Tag nach der Geburt nach jüdischem Ritual, die eine der Hausweiber hinter dem Rücken ihres Mannes und gegen dessen Willen durchführen liess. Am Ende der Sendung wurde die Moral der Geschichte zelebriert: „Betrug ist ein praktisches Werkzeug, damit wir bekommen, was wir wollen.“
 
Die ins Wertesystem eingebetteten Medien jubeln aus Quotengründen vor Begeisterung selbst angesichts solch eines verfluchten Schunds und wollen Trittbrett fahrend etwas von den Grosserfolgen mitbekommen. Medienlügen werden für sie zu Überlebenslügen. So läuft das: eine selbsttätige Hochschaukelung.
 
Wir wissen jetzt wieder, wie wir uns zu verhalten haben und staunen dann über die Zunahme der Kriminalität. Zum erwähnten Lebensstil-Export gehört auch der kulturlose Frass aus dem kulinarischen Gruselkabinett von Hormonfleisch bis zu Genverändertem, das die USA der Welt über ihre Handelsorganisationen aufzwingen.
 
Was gerade eine praktische Überleitung zur US-Wirtschaftspolitik ergibt.
 
Lug und Betrug
Die Weltwirtschaft ist vollumfänglich auf die US-Vorgaben (und nicht etwa allein auf deren oberfaule Kredite) hereingefallen. Dabei ist festzuhalten, dass dieser US-Stil auch über die unter US-Kontrolle stehenden internationalen Organisationen wie die UNO und deren Unterorganisationen, im Wirtschaftsbereich insbesondere über die WTO, Weltbank und IWF verbreitet wird. Sie lassen kein Land ungeschoren und geben überall ihre Gesetzmässigkeiten vor, an die sich alle (bei Androhungen von Milliardenstrafen zugunsten der USA) zu halten haben; davon ausgenommen sind selbstverständlich nur die USA selber, die freie Hand haben, machtpolitische Immunität.
 
Die Devise der Globalisierung heisst Wachstum, ob aus eigener Kraft oder aber durch Zusammenschlüsse im Hinblick auf die US-gelenkte und -ausgebeutete Einheitswelt. Dieses Dogma vom ewigen materiellen Wachstum und die Ausrichtung darauf sind etwas vom Einfältigsten, Hirnrissigsten, was auf dieser begrenzten Erde ausgedacht werden konnte. Da gehört der Misserfolg zum Programm.
 
Die Amerikaner, die vor lauter Aufrüstung kaum noch Geld für die Bildung haben, sind für naive Vorstellungen sehr anfällig. Sie lebten und leben über ihre Verhältnisse, also auf Pump, und machten selbst aus dem Handel mit ihren Schuldscheinen noch ein Geschäft. Bauern können daraus lernen: Sie mögen einfach faule Äpfel schön verpacken, diese von einem Bewertungsunternehmen als allererste 1A-Qualität abstempeln (siehe Ratings, Bonitätszeugnisse) lassen und dann zu einem masslos übersetzten Preis ohne Rückgaberecht verkaufen. Die Entsorgung der stinkenden Ware („toxic assets“) müssen die Käufer übernehmen.
 
Die Sache hat System, zu dem auch der zerfallende Dollar gehört; wenn Kartenhäuser gross genug sind, brechen sie zusammen; eine einzige irgendwo einbrechende Karte genügt, um alles zum Einsturz zu bringen. Das geschieht nun mit der US-amerikanischen Wirtschaft, auf welche sich die ganze Welt abgestützt hat: Ihre Bedeutung wurde masslos überschätzt, hochgeschaukelt. Der relative USA-Anteil an der Weltwirtschaft macht noch etwa 20 % aus und nimmt weiterhin rasch ab, zumal ja andere Kolosse (China, Indien, Russland) ins Spiel kamen. Die EU, deren Sozialprodukt bereits so gross wie jenes der USA ist, könnte in diesem Zusammenhang ebenfalls erwähnt werden, würde sie sich nicht als US-Handlangerin gebärden, nur Undank erntend: Gerade haben die USA Deutschland vorgeworfen, wegen falscher Geheimdienstunterlagen am verlorenen US-Krieg gegen den Irak mitschuldig zu sein … Die Hunde haben schon immer den letzten Handlanger gebissen.
 
Bald einmal wird es den USA nicht mehr gelingen, über heiss laufende Gelddruckmaschinen und dem damit verbundenen Wertzerfall des Dollars ihre Kriege und ihre Verschwendsucht fremdfinanzieren zu lassen. Sogar ein Teil der westlichen Medien wagt jetzt zu sagen, dass sich die USA in einer Rezession befänden. Die Wallstreet-Banken haben bereits rund 34 000 Stellen abgebaut, und Tausende werden voraussichtlich folgen. Weil die Tricks rund ums Leben auf Vorschuss durchschaut sind und die US-Wirtschaft (abgesehen von der Sammelklagen-Industrie) zu marode ist, um mit eigenen Anstrengungen aus dem Dreck emporzusteigen, wird der Konsum, wie er einen verschwenderischen, die Umwelt zerstörenden Lebensstil begleitet hat, zwangsläufig zurückgehen.
 
Das Verheissungsvolle daran: Mit der sich ständig verringernden Wirtschaftsmacht werden die USA, die ohnehin jede ethische Legitimation für Saubermann-Arbeiten verloren haben, auch von ihrer Macht, die Weltwirtschaft im eigenen Interesse und nach egoistischen Vorstellungen zu knebeln, verlieren. Die Strafaktionen der US-Finanzmafia werden dann an Kraft verlieren, und umso grösser wird die Chance, dass die Wertgemeinschaft mit dem Schwanzwedeln aufhört, den Gruppenkonsens aufgibt und zu einer selbstbewussten Haltung findet.
 
So könnte also die Geschichte, ähnlich wie nach dem Zerfall des Alten Rom, einen neuen Verlauf nehmen. Dabei werden die Erniedrigten, Belogenen, Manipulierten und Ausgebeuteten hoffentlich zu Kulturvölkern mit einer optimalen Grösse, die ihre Geschicke selber in der Hand halten und sich nicht länger wie vertrottelte Hampelmänner lenken und ausnehmen lassen. Wenn es ihnen lohnenswert zu sein scheint, werden einst auch die Medien aus dem Globalisierungs-Mainstream aufzutauchen wagen und in die Regionalzüge umsteigen. Sie sind sich ja gewohnt, jedem neuen Trend aufzusitzen.
 
Möge ein weiteres diktatorisches Weltreich, eben dieses Amerika, das genügend (auch kulturelle Werte) in Schutt und Asche gelegt hat, selber zerfallen! Das wäre der entscheidende Beitrag zu mehr Frieden und zu einer freieren Welt. Vielleicht ist das auch nur eine Illusion, ein Charakterpanzer, von dem der Psychiater Wilhelm Reich einmal sprach. Mit solchen Schutzschildern macht man sich das Dasein erträglicher.
 
Bitte Ruhe bewahren und nicht in Übereilung geraten.
 
 
Buchhinweis
Hess, Walter, und Rausser, Fernand: „Kontrapunkte zur Einheitswelt. Wie man sich vor der Globalisierung retten kann“, Verlag Textatelier.com GmbH, CH-5023 Biberstein 2005. ISBN 3-9523015-0-7. CHF 37.20, EUR 24.10.
 
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