Textatelier
BLOG vom: 30.10.2008

Schmackhafte, pikante und süsse Rezepte für alle Geniesser

Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
 
In meiner ehemaligen Funktion als Arzneimittelanalytiker mischte ich diese oder jene Chemikalie, schwang den Messzylinder, um Lösungsmittel abzumessen. Dann musste ich zwangsläufig auch die Waage benutzen, um präzise Einwaagen zu bekommen. Und so manches Küchengerät (Mixer) kam zum Einsatz.
 
Eine gewisse ähnliche Arbeitsweise benötige ich beim Backen von Kuchen, Plätzchen und dergleichen. Kein Wunder, dass ich diese kreative Tätigkeit zu meinem Hobby erklärte. Ich wollte keineswegs meine Frau Paula aus der Küche vertreiben. Dazu kam es nicht, weil sie ohnehin nicht gerne Kuchen produziert. Somit ergänzen wir uns glänzend in der Küche.
 
Eine kleine Auswahl meiner Lieblingsrezepte möchte ich den Leserinnen und Lesern des Textatelier.com jetzt nahe bringen.
 
Pikante Kürbissuppe
Zutaten: 500 g Speisekürbis (Hokkaido oder Muscade; ich verwendete den Muscade), 1 mittelgrosse Zwiebel, 1 EL Butter, 1 EL Mehl, 2 TL Currypulver, 500 ml Gemüsebrühe, 1 grosse Kartoffel, 1 kleine Lauchstange, 1 Glas trockener Weisswein, 100 ml Sahne, Pfeffer und Herbamare (Frischkräuter-Meersalz von Bioforce) oder ein anderes gutes Kräutersalz.
 
Zubereitung: Am 24.10.2008 wagte ich ein Experiment. Da ich schon früher in diversen Gaststätten eine Kürbissuppe vertilgt hatte, wollte ich diesmal eine Suppe selbst bereiten. Zunächst schnitt ich 500 g Kürbis und die Kartoffel in Würfel, dann schnippelte ich den Lauch und die Zwiebel klein. Dabei flossen die Tränen wie beim Emotionsfernsehen. Die Tränen auslösenden Zwiebelstücke bekamen es dann mit mir zu tun. Ich warf sie in einen Topf und briet sie mit Butter hellgelb an. Der Topf wurde vom Herd genommen, Mehl und Currypulver zugefügt und umgerührt. Mit der Brühe wurde abgelöscht und Kürbisfleisch, Kartoffel und Lauch hinzugefügt. 30 bis 40 Minuten wurden diese weich gekocht. Dann floss  der Weisswein in die Brühe. Danach lässt man weitere 10 Minuten köcheln. Wer Lust hat, kann jetzt das Ganze mit einem Rührstab pürieren. Zum Schluss wird noch 100 ml Sahne eingerührt und mit Kräutersalz und Pfeffer je nach Bedarf abgeschmeckt.
 
Meine Familienangehörigen waren begeistert. Auch mir persönlich schmeckte die Kürbissuppe vortrefflich. Wer es etwas scharf haben möchte, kann noch 1 Messerspitze Chilipulver hinzufügen.
 
Weitere Rezepte unter www.kochrezepte.de
 
Walnusstorte
Zutaten: 200 g Walnüsse (Baumnüsse), 100g Schokolade (z. B. mit 85 % Kakao), 5 Eier, 80 g Butter, 4 EL Ahornsirup, ¼ TL gemahlene Vanille, 1 gehäufter TL Backpulver. Wer Weinbrand zu Hause hat, kann 2 EL davon verwenden, wenn nicht, schmeckt die Torte ohnehin gut.
Belag: 250 ml Sahne, 3 Esslöffel Ahornsirup, Prise gemahlene Vanille.
 
Zubereitung: Die Nüsse und Schokolade mit dem Mixer oder einer elektrischen Gemüseraffel zerkleinern. Das Eiweiss vom Eigelb trennen. Die Butter, Eigelbe und den Sirup mit einem Küchengerät rühren, dann die Nüsse und Schokolade, die Vanille, Backpulver und eventuell den Weinbrand zufügen und nochmals gut durchrühren. Am Schluss dieser Prozedur wird das geschlagene Eiweiss unter die Masse gehoben. Der Backofen wird auf 175 °C vorgeheizt.
 
Auf deN Boden einer Springform wird Backpapier gelegt und darauf die Tortenmasse verteilt und anschliessend 50 Minuten gebacken. Eventuell sollte man nach Ablauf der halben Backzeit die Form mit Alufolie bedecken, damit die Oberfläche des Kuchens nicht zu dunkel wird. Bald darauf wird ein köstlicher Duft in die Nase der Naschkatzen streichen.
 
Die Torte lässt man auf einem Gitter abkühlen.
 
Belag: Die Sahne steif schlagen, 3 Esslöffel Ahornsirup und eine Prise gemahlene Vanille zugeben und leicht umrühren. Diese köstliche Mischung wird dann auf die Torte verteilt.
 
Quelle: „Süsses aus der Vollwertküche“ von Eva Rittinger, Gräfe und Unzer Verlag München, 1983 (mit Variationen von mir).
 
Nuss-Haferflocken-Kugeln mit Rum oder Espresso
Zutaten: Blütenzarte Haferflocken (Köllnflocken), Mandeln, Haselnüsse oder Walnüsse, Espresso oder Rum, Haselnuss-Nougat-Creme, Schokostreusel oder Kokosraspel.
 
Zubereitung: Je eine Kaffeetasse Haferflocken und Mandeln oder Nüsse (am besten eine Mischung aus Mandeln oder Haselnüssen mit Walnüssen (Baumnüssen) im Verhältnis 1:1) mahlen, 1 volle Tasse Espresso (Kaffee für 2 Tassen in den Kaffeeautomat einfüllen!) oder die gleiche Menge Rum und etwa 5 Teelöffel der Haselnuss-Nougat-Mischung hinzufügen, mit einem Löffel gut durchkneten. Aus der nicht zu feuchten Mischung kleine Kugeln formen und diese in Schokostreuseln, Kakao oder Kokosraspeln wälzen. Im Kühlschrank aufbewahren.
Alternativen: Anstelle von Espresso kann Wasser, Milch, Bambu-Kaffee oder eine Fruchtsirupmischung verwendet werden. Anstelle von Mandeln, Haselnüssen oder Walnüssen bieten sich Kürbiskerngranulat, Pistazienkerne und andere Nüsse an.
Haferflocken-Plätzchen
Zutaten: 100 g Butter, 100 g Zucker (z.B. Vollrohrzucker), 1 Ei (getrennt), 200 g Blütenzarte Haferflocken (Köllnflocken), 100 g gemahlene Mandeln, Nüsse oder Walnüsse (Baumnüsse), 1 TL Backpulver, etwas geriebene Zitronenschale (unbehandelt), 1 Eigelb.
 
Zubereitung: Butter, Zucker und Eigelb schaumig rühren. Haferflocken, Mandeln, Backpulver und abgeriebene Zitronenschale zufügen und gut verrühren. Danach hebt man den Eischnee hinzu. Den Teig ausrollen und runde Plätzchen mit einem Glas ausstechen und diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Plätzchen mit Eigelb bestreichen.
 
Backzeit: 15 Minuten bei 190 °C.
 
Alternative: Wer Kakao liebt, kann der Mischung auch etwas Kakaopulver zumischen.
Quelle: „Aus Grossmutters Backbuch“ von Kölln (mit Variationen von mir).
 
Reis-Früchte-Torte
Zutaten: 150 g Rundkornreis (Milchreis), ¾ l Vollmilch, 100 g Zucker, 1 Vanilleschote, 1 grosse Dose Aprikosen oder Pfirsiche, 60 g Butter, 3 Eier (getrennt), 120 g Crème fraiche oder Quark, 1 TL abgeriebene Zitronenschale (unbehandelt).
 
Alternative: Wer Frischobst zur Verfügung hat, kann dieses für die Torte genauso gut verwenden.
 
Zubereitung: Reis mit Milch, 1 EL Zucker und aufgeschlitzter Vanilleschote aufkochen, dann 30 bis 40 Minuten gar quellen lassen. Vanilleschote herausnehmen und den Milchreis abkühlen lassen. Eine Springform ausfetten, Aprikosen abtropfen lassen und den Elektro-Ofen auf 175 ° C vorheizen. Butter mit restlichem Zucker cremig rühren, Eigelbe, Crème fraiche und Zitronenschale zugeben, mit dem Reis vermischen. 2 geschlagene Eiweisse zufügen und unterheben.
 
Die Masse in die Springform füllen, die Aprikosenhälften drauf legen und 60 bis 70 Minuten backen.
 
Himmlische Schoggichueche (Schokoladenmuffins)
Als wir einmal im Landhotel „Hirschen“ (www.hirschen-erlinsbach.ch) in Obererlinsbach (Schweiz) hervorragend speisten, wurden uns auch die „Schoggichueche“ empfohlen. Solche schokoladigen Muffins haben wir im ganzen Leben noch nicht gegessen. Sie schmeckten unglaublich gut. Beim Verlassen des Lokals erhielten wir noch einen Zettel mit dem Rezept, das ich immer wieder hervorkrame und diese exzellenten Gaumengenüsse zur Freude aller backe.
 
Zutaten für 12 Stück: 100 g Butter, 1 Prise Salz, 4 Eigelb, 4 Eiweisse, 100 g Kristallzucker, 225 g dunkle Schokolade in Stücke geschnitten, 120 g gemahlene Haselnüsse, 75 ml feinster Kirsch und 1Prise (oder etwas mehr) Leidenschaft.
 
Zubereitung: Die Butter wird mit Salz schaumig gerührt. Dann gibt man Eigelb und Zucker hinzu und rührt solange, bis die Masse hell wird. Die Schokolade wird in einem warmen Wasserbad geschmolzen und unter die Masse gezogen. Jetzt folgen die Haselnüsse und der Kirsch. Zuletzt wird das steif geschlagene Eiweiss unter die Mischung gehoben. Nun kann man die Mischung für einige Stunden in den Kühlschrank stellen. Ich machte jedoch die Beobachtung, dass man diese auch sofort in ausgefettete 12 Muffinformen einfüllen kann. Voller Vorfreude schiebt man die Form in den auf 180 °C vorgeheizten Elektroofen. Nach etwa 25 Minuten sind die Muffins fertig. Man riecht dann den herrlichen Duft nach Schokolade und Kirsch.
 
In der Beschreibung stand dies: „Ein himmlisches Vergnügen bei der Zubereitung und ein genussreiches Essen wünscht Ihnen Familie von Felten und das Hirschenteam.“
 
Wem jetzt noch nicht das Wasser im Munde zusammengelaufen ist, dem kann man nicht mehr helfen. Probieren Sie einmal diese Genüsse! Dazu wünschen wir einen guten Appetit, falls das überhaupt noch nötig ist!
*
Haben auch Sie, verehrte Leserin oder verehrter Leser, auch ein Lieblingsrezept? Für jede Zuschrift sind wir dankbar.
 
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