Völkermorde und die Ehrfurcht vor dem Leben
Autor: Emil Baschnonga
Die englische Presse und das Fernsehen haben sehr einprägsam und ergreifend die Erinnerung an Auschwitz-Birkenau wachgerüttelt. Dort allein wurden im 2. Weltkrieg 1,2 Millionen Menschen ermordet. Rund 60 % der Engländer unter 35 Jahren wussten nichts davon, kannten Auschwitz nicht einmal beim Namen. Was mich in diesem Zusammenhang bedrückt, ist der Umstand, dass der Geschichtsunterricht in englischen Schulen mehr und mehr eingeschränkt wird.
Der Völkermord hat eine Riesenspur von Blut, Leid und Schande in der Geschichte der Menschheit hinterlassen – und diese erstreckt sich bis in die unmittelbare Gegenwart.
Ich versuche, aus dem Stegreif einige der gegen Völker, Rassen, Religionen und Minderheiten begangenen Schandtaten aufzuzählen: Armenien, Bosnien, Sudan, Ruanda, Tschetschenien ... Ich schäme mich meiner Gedächtnislücken.
Die grossen Humanisten, Denker und Dichter vermochten nicht, diese unersättliche Mordlust einzudämmen. Kurt Tucholsky schrieb einst: „Sprechen, schreiben, schweigen“. Dennoch halte ich am Glauben fest, dass kein Wort zum Wohl der Menschen umsonst ist und kein Sonnenstrahl verloren geht.
Dabei kommt mir Albert Schweitzer in den Sinn. Er hat die Ehrfurcht vor dem Leben nicht nur gepredigt, sondern vorgelebt. Wie still es um ihn geworden ist! Seine Zeit wird wieder kommen: Keines seiner Worte war umsonst. Ein kleines Hyperion-Bändchen, 1955 erschienen, habe ich wieder zur Hand genommen und bin von seinem Gedankengut ergriffen.
Auschwitz ist ein grausames Kapitel unter viel zu vielen. Gälte es nicht, einen Tag der Besinnung weltweit zu bestimmen − zur Erinnerung an alle Opfer? Dies würde die Geschichte verlebendigen und einen Hoffnungsstrahl durchlassen.
Der Rest dieser Seite gehört dem Schweigen – aller unschuldigen Opfer zum Gedenken.
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