Textatelier
BLOG vom: 13.09.2009

Der Totalverlust der Proportionen: Alles gerät aus den Fugen

Autor: Walter Hess, Publizist, Biberstein CH (Textatelier.com)
 
Die moderne Bildungspolitik ist mehr auf eine globalisierungstaugliche Uniformierung als auf eine Bewahrung oder gar Erhöhung der Qualität ausgerichtet. Die gute Allgemeinbildung an den verschiedenen Volksschulstufen hat keinen grossen Stellenwert mehr; diesen Eindruck erhält jedenfalls, wer die Diskussionen zu Schulfragen verfolgt. Dass dies auch nicht eben eine gute Grundlage für höhere Bildungsanstalten ist, versteht sich von selbst.
 
Momentan, im Rahmen der amtlich herbeigesehnten Schweinegrippe (Amerikagrippe), werden die Schulzimmer vor allem als Seuchenbrutstätten empfunden. In Millionen verschlingenden Fernsehspots ruft das schweizerische Bundesamt für Gesundheit (BAG) dazu auf, bei leichten Grippesymptomen die Schule zu schwänzen. Aber in Warenhäusern dürfen die Kinder problemlos einkaufen. Erschreckend sind nicht nur die BAG-Aktionen, sondern noch schlimmer ist, dass niemand diesem überspannten Treiben Einhalt gebietet.
 
Vielleicht zeigt die zerfallende Wertschätzung der Schulbildung, in der ein grosses Sparpotenzial ausgemacht wird, bereits erste Folgen. Wenn die Gehirne einfach nicht mehr so richtig funktionieren wollen, können daran auch die Vergiftung der Menschheit über die Industriekost, Impfungen im Kindesalter und Irritationen des Gesamtorganismus durch Medikamente beteiligt sein. Immer mehr Kinder werden zum Beispiel bei Hyperaktivitäten, Aufmerksamkeitsdefiziten und Lernschwächen mit Psychostimulantien wie Ritalin zusätzlich geschädigt. Das Schlucken von Antidepressiva wird allmählich zum allgemeinen Volkssport. Und den Rest mögen elektromagnetische Strahlen aus dem Handy besorgen, das man direkt an die Schläfe zu legen hat, damit das Hirn unter keinen Umständen umgangen wird. Gegen Gehirntumore wird dann mit Strahlentherapien vorgegangen, die ihrerseits zu einem Abbau der geistigen Funktionen führen.
 
Von einem IQ (Intelligenzquotienten) ist immer weniger die Rede. Die Verdummung bis hin zur Verblödung ist also ein multifaktorielles Geschehen mit schleichenden, diffusen Ursachen. Dafür treten die Auswirkungen umso klarer zu Tage. Die zunehmende Kriminalität gehört wahrscheinlich dazu. Die Globalisierung, das heisst die Weltvereinheitlichung auf tiefstem Niveau nach US-Muster, ist die ideale Spielwiese für all das Unverhältnismässige, das Gleichgewichte zerstört und damit zu Abstürzen führt.
 
Als markanteste Erscheinung sei an dieser Stelle die US-amerikanische, durch Barack Obama akzentuierte Kriegspolitik, die mit einer ausgeprägten Parasitenkultur einhergeht, erwähnt. Ununterbrochen werden neue Kriege ausgeheckt, geführt und verloren. Selbst vor Atombombeneinsätzen schreckten die USA nicht zurück; man metzelt sich durch die Welt. Als neues Opfer der US-amerikanischen Kriegsgeilheit bietet sich der Iran an, welcher die gefährliche Atommacht Israel durch ein eigenes nukleares Arsenal in Schach halten will und muss. Israel, das nach altbiblischen Grundsätzen funktioniert, ist ja nicht eben zimperlich bei der Zerstörung von Nachbarn, die sich gegen den Landraub zur Wehr setzen. Das Nutzen-Schaden-Verhältnis liegt bei Kriegen, die oft durch Geheimdienste vorbereitet wurden, immer im Argen: Todesopfer, Umweltzerstörungen, Verluste an Freiheit und Lebensqualität, Förderung des Terrorismus, Zentralstaatlichkeit = Überwachungsstaat. Nirgends bleiben die Proportionen so unbeachtet wie in Kriegen, und Schaden ist oft genug nicht mehr gutzumachen.
 
Die neuesten kalten Kriege werden nun innerhalb der Finanzmärkte geführt; denn um Geld, das auch Macht bedeutet, geht es immer. Man könnte sich darüber freuen, denn da geht es in der Direttissima zur Sache; auf den ersten Blick haben Finanzraubzüge den Vorteil, dass sie keine Menschenleben auf den Schlachtfeldern zurücklassen. Allerdings trügt der Schein. Die neoliberale Globalisierung, die alles auf den Sofortgewinn ausrichtet, ruinöse Konkurrenzsituationen schafft und sich deshalb nicht mit dem dadurch erwiesenermassen ausgelösten sozialen Elend befassen kann, treibt immer mehr Menschen in Verzweiflung, Armut und Hunger. Wer nichts zu essen hat, stirbt wie der Soldat im Krieg. Und wer erlebt, dass seine Arbeit nichts mehr wert ist, wird früher oder später zum Unruhestifter. Diese Randalierer sind wiederum eine Form von Kleinkriegen mit Toten und Verletzten.
 
Die zunehmend weltumspannend von den USA kontrollierten Finanzmärkte haben jedes Gefühl für Proportionen verloren, weit über die Abzockerei auf Chefetagen hinaus. Ein Klüngel von mächtigen Personen und Institutionen stopft sich die Taschen voll, ohne sich über irgendwelche Fachkompetenz ausweisen zu können – im Gegenteil wird das Versagertum schon wieder vergoldet, wie gehabt. Die Folgen der US-Hypothekarkrise, das heisst des Lebens auf Pump weit über die persönlichen Verhältnisse hinaus, haben zu einer globalen Wirtschaftskrise geführt, weil in der globalisierten Welt das kriminelle Verhalten Einzelner alle betrifft. Mit Steuergeldern werden die Banken und ein auserwählter Teil der darnieder liegenden Wirtschaft wieder aufgepäppelt – in der Hoffnung, die Industrie wieder in Schwung zu bringen. Doch das Geld fliesst nicht in Maschinen, sondern die von den Zentralbanken kopflos herbeigezauberte Liquidität fliesst in die Börsen. Die gerade wieder entstehende Börsen-Zwischenblase wird beim bevorstehenden nächsten Crash nicht das zentrale Ereignis sein, sondern die platzende Schuldenblase der Staaten (Staatsbankrotte). Barack Obama lässt keine Gelegenheit aus, um seine Milliarden und Billionen inneramerikanisch zu verteilen, und die vereinigten Ratten fast aller Länder rennen dem Rattenfänger hinterher, ahmen den verblassenden Popstar nach, um ja den bevorstehenden Untergang des gesamten Finanzsystems, das nicht mehr zu retten ist, nicht zu verpassen. Sie möchten noch einmal ganz vorne dabei sein, offensichtlich.
 
Ein wichtiger Aspekt bei der Proportionslosigkeit ist das Fantum, ein besonders deutlicher Ausdruck von Hirnschädigungen, die Dr. Johann Georg Schnitzer als Hirninsuffizienz, also eine Funktionsschwäche, bezeichnet. Das enthusiastische Freudengetaumel bei der Geburt des neuen Obama-Messias um die Jahreswende 2008/09, der die gesamte Erde erfasste – ich darf mich zu den wenigen Ausnahmen zählen –, war ein geradezu dramatisches Bespiel für die leichte Verführbarkeit der hirngeschädigten Massen. Währenddem die Vergötterung abklingt, ist seine Popularität selbst in seinem Land inzwischen um die Hälfte und damit dramatisch abgesackt.
 
Die Propagandainstitutionen sind die PR-Agenturen der Regierungen und die Systemmedien. Sie verbreiten jeden Nonsens willfährig und ohne jede Plausibilitätskontrolle – und zwar in andauernden Wiederholungen. Das Manipulieren gehört zu ihrem Geschäft. Das ist schliesslich das Grundprinzip jeder Propaganda: Dem Volk möglichst einfache Botschaften einhämmern, bis der Letzte glaubt, sie würden allein Tatsachen spiegeln. Dafür braucht es keine grosse Lesekompetenz mehr; je tiefer der Bildungsstand, umso wirksamer ist die Werbeeinhämmerung. Die Gehirnwäsche funktioniert einwandfrei.
 
Wenn in einer Zeichnung die Grössenverhältnisse nicht stimmen, sind die Verzerrungen, die Missverhältnisse offensichtlich. Die Appenzeller Bauernmalerei lehrt, dass darin ein gewisser Reiz verborgen sein kann. Doch in Politik und Wirtschaft haben verzerrte Proportionen entsprechend verheerende Auswirkungen, weil sich daraus bedrohende Fehlentwicklungen ergeben. Wenn Irre die Welt führen und verführen, wird die Lage allmählich ungemütlich; man hat dies in den letzten Jahren erlebt. Anstelle von kulturellen Höherentwicklungen werden alle Kräfte für Versuche von Schadenbegrenzungen und Schadenbehebungen gebunden, die meistens im Rahmen der Irritationen neue Schäden erzeugen. Die Verantwortlichen dafür zu finden, ist bei der Vernetztheit des Geschehens entweder unmöglich oder aber die Täter erhalten goldene Fallschirme, wenn sie sich bloss zur Ruhe setzen und versprechen, keine weiteren Fehlleistungen mehr zu vollbringen. Sie landen sanft, von einer beschönigenden Propaganda zusätzlich abgefedert.
 
Solch zukunftsgerichtete Arbeiten werden üblicherweise mit dem Versprühen von Zuversicht abgeschlossen. Manchmal bietet die Astrologie dazu Hilfestellungen und gelegentlich die Hoffnung auf Zuversicht, es möge sich alles vielleicht trotz allem zum Besseren wenden. Meine Tochter Anita hat mich einmal entsprechend aufgeklärt: So könnte man darauf verweisen, dass der Pluto am 26.01.2008 ins Tierkreiszeichen Steinbock wechselte – innerhalb des Wassermann-Zeitalters, wenn ich alles richtig verstanden habe. Letztmals fand solch ein Übergang 1762 statt, lange bevor der Pluto entdeckt wurde (1930). Im „Steinbock“ sollten die Realität, die nachdenkliche Bedächtigkeit und die Erdverwurzelung wieder besser zum Tragen kommen – und der Verstand könnte wieder mehr Gewicht erhalten. Wenn das zutreffen sollte, dürfte es mit uns allmählich wieder aufwärts gehen.
 
Ich weiss es nicht ... zumal ich an meiner astrologischen Kompetenz und damit auch an meiner Fähigkeit zur Umsetzung dessen, was ich erfahren habe, selber schwere Zweifel hege.
 
Literatur zum Thema
Hess, Walter: Kontrapunkte zur Einheitswelt. Wie man sich vor der Globalisierung retten kann“, Verlag Textatelier.com, CH-5023 Biberstein 2005. ISBN 3-9523015-0-7.
 
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