Textatelier
BLOG vom: 30.10.2009

PC-Kontrolle muss sein! Hilferuf an Computer-Experten

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
Mit meinem PC spiele ich keine Akrobatik: Ich will bloss schreiben, beruflich oder freizeitlich, an mich gerichtete E-Mails abrufen und nur jene öffnen von Absendern, die ich kenne, meine E-Mails versenden, Internet-Recherchen ausführen und im Textatelier.com nachblättern.
 
Immer wieder werde ich bei diesen Aufgaben belästigt und empfindlich aus meiner Gedankenbahn gerissen. Warum? Bedrohliche Anzeigen blitzen hartnäckig immer wieder auf und wollen mir weismachen, dass mein PC voller Viren ist. Das geht soweit, dass manchmal mein PC ausser Betrieb gesetzt wird. Dieser Zwangsjacke will ich natürlich entkommen. Ich dachte, es genüge, die störenden Virenprogramme mit dem Cursor in den Abfallkübel zu befördern. Ich habe mich zur Meinung durchgerungen, dass Computer-Viren mit der Schweinegrippe vergleichbar sind: viel Lärm um nichts … Anfänglich installierte ich einige Gratis-Viren-Programme und glaubte mich vor Virenüberfälle gesichert. Jetzt wird ein wachsender Druck und Zwang auf mich ausgeübt, zusätzliche Sicherheitsmassnahmen zu bestellen – diesmal gegen Bezahlung. Ich kann diese Bestellformulare kaum mehr aus meinem PC-Fenster löschen. Immer wieder blitzen sie auf.
 
Ausserdem erhalte ich x Mal täglich überdies vom Internet-Explorer folgende Warnung: Internet Explorer has encountered a problem and needs to close. We are sorry for the inconvenience. Im Anzeigefester habe ich 2 Optionen: Send Error Report oder Don’t send. Ich wähle die 2. Option und habe wieder für eine halbe Stunde Ruhe. (Hier wäre ich um Leserrat dankbar, wie ich diesem Störfaktor beikommen kann.)
 
Jeder aufgeweckte Schüler wird sich denken, dieser Kerl ist dumm und hat wohl nichts vom Control Panel gehört – und Recht hat er. Wo überhaupt ist dieses Control Panel? Endlich habe ich es aufgestöbert und stelle fest, dass im Windows ein Virenschutz eingebaut ist, den ich aktiviere und aufdatiere. Jetzt werde ich zum Befehlshaber und lösche die irritierenden „Gratis-Programme“, eins ums andere. Und siehe! Ich werde weniger oft unterbrochen.
 
Jetzt wird mit viel Fanfare das neue Windows 7 dem PC-Benutzer empfohlen. Der Wechsel von meinem XP Windows ins Windows 7 ist gefährlich und könnte mir (meinen Nerven) und dem Gedärm meines PC schaden. Nicht ohne Mühe komme ich mit dem XP einigermassen zurecht. So lasse ich es beim alten Programm.
 
Mein PC humpelt immer langsamer. Ich versetze ihn mit dem Disk Cleanup in Laufschritt. Leider versagt neuerdings der Disk Defragmenter. Heimtückisch – ohne mein Zutun – hat er die Laufschiene gewechselt. Das Programm meldet mir: „Disk Defragmenter has detected that Chkdsk is scheduled to run on the volume (C). Please run Chkdsk/f. Dieser Schienenwechsel gelingt mir nicht.
 
Der PC-gewandte Schüler schüttelt wiederum den Kopf. Jetzt werde ich hässig und sage ihm: „Immerhin beherrsche ich einige Fremdsprachen! Die bizarre Computersprache will ich nicht erlernen.“ Ja, ich weiss, das ist eine störrische Reaktion.
 
Eingriffe von aussen in meinen PC sind mir höchst unwillkommen, worunter die E-Mails mit Angeboten von Viagra und ähnlichem Unsinn wie Cartier-Uhren-Imitationen. Diese lösche ich im Galopp. Ausserdem finden Diebe keine meiner Bankkonti-Nummern und Kreditkarten-Details im PC eingelagert. On-line shopping? Darauf verzichte ich. Auf Direct Debits verzichte ich so weit als möglich ebenfalls. (Haben Sie, werter Leser, werte Leserin, schon einmal versucht, ein Direct Debit zu löschen? Das ist mit vielen Schikanen verbunden.) Damit sichere ich mir ein Minimum eigenständiger Kontrolle.
 
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