BLOG vom: 31.05.2010
Die neuerliche Selbstentlarvung der Top-Killer USA und Israel
Autor: Walter Hess, Publizist, Biberstein/AG CH (Textatelier.com)
Sie ist top, wenn es um Namengebungen und ums Killen geht. Die Rede ist hier von der Top-Killer-Nation USA. Der Rest ist Bluff und Flop. Und auch die Nieten sind im Land der unbegrenzten Dummheiten immer eine Schuhnummer grösser als anderswo.
So ist es der allmächtigen Killernation USA nach wochenlangem Trödeln (seit dem 20.04.2010) nicht gelungen, das Erdöl-Bohrloch der im Meer versunkenen Bohrinsel „Deepwater Horizon“ (Tiefwasser-Horizont) des BP-Konzerns in 1500 Meter Meerestiefe im Golf von Mexiko mit 4 500 000 Liter schwerem Schlamm, Gummiresten und Faserabfällen durch das Sicherheitsventil („Blowout Preventer“), das untätig auf dem Bohrloch sitzt, zu schliessen und es mit Zement zu versiegeln. BP-Manager Doug Suttles musste zugeben, dass das nicht funktionierte. Mit anderen Worten: Die Verschmutzung wurde durch diesen Schliessungsversuch noch vergrössert. Nicht einmal die Grossmauligkeiten des in Rage geratenen US-Präsidenten Barack Obama halfen weiter; das Katastrophenmanagement ist eine zusätzliche Katastrophe. Man wagt sich gar nicht vorzustellen, was alles passieren wird, wenn noch wochen- und monatelang Öl aus dem Bohrloch austreten sollte – und das ist zu erwarten.
Nun wird über ein Absägen des Steigrohrs diskutiert, was das Leck noch vergrössern könnte, falls es nicht gelingen sollte, ein Ventil darüber zu stülpen. Die Russen haben vorgeschlagen, das Loch mit einer Atombomben-Explosion zu schliessen ... in solchen Belangen wären die Amerikaner doch einsame Spitze. Ihr Atombombenlager hat ohnehin alle Vernunftdimensionen überschritten, falls man in solchen Zusammenhängen überhaupt das Wort Vernunft gebrauchen darf. Und deshalb werden sich ja auch im entsprechenden Handling auskennen.
Eine Eskalation ist am Golf von Mexiko ohnehin im Gange: Zuerst hatte es geheissen, es trete kein Öl aus. Alles unter Kontrolle. Dann waren es plötzlich rund 160 000 Liter täglich, bald darauf 800 000 Liter. Und neuerdings erklären Wissenschaftler, es könnte locker auch 5 Mal so viel Öl sein. Am 30.05.2010 sagte BP-Sprecher David Nicholas, dass die Obergrenze der Schätzungen von BP, der Küstenwacht und der Ozeanografiebehörde (NOAA) zur Menge des austretenden Öls inzwischen bei 2,23 Millionen Litern täglich liege (Quelle: Agenturmeldungen). Das anfängliche Herunterspielen erklärt sich aus dem Umstand, dass sich die Höhe möglicher Strafen nach der Menge des ausgetretenen Öls richtet: Zwischen 1000 und 4300 Dollar pro Fass (159 Liter). Man rechne. Ein Geschäft für den bankrotten Staat. Dafür wird neben dem Wasser als Lebensraum vorerst einmal der Süden von Louisiana zerstört.
„Sie machen einen Fehler nach dem anderen. Das führt zu dem Eindruck, dass sie etwas zu verbergen haben“, erklärte US-Senator Bill Nelson aus Florida. Das Selbstbewusstsein der Nation, die sich anschickt, der ganzen Welt ihre Normen und Systeme aufzuzwingen, ist schwer angeschlagen; es zerbröselt ohnehin, seitdem offensichtlich wurde, dass der ganze US-Wirtschafts- und Lifestyle-Erfolg ausschliesslich auf Schulden aufgebaut ist bzw. war. Nach dem Erfolg kam die Verzweiflung; das neoliberale, ausschliesslich gewinnorientierte System im Rahmen der Globalisierung erweist sich als eine einzige ganz grosse Pleite.
Und wiederum ist offenkundig geworden, wie in diesem maroden Drittweltland USA die Korruption grassiert; selbst Obama kam nicht umhin, das zuzugeben: Der Präsident sagte, er wolle die „behagliche und manchmal korrupte Beziehung“ zwischen den Behörden und der Ölindustrie beenden.
Die genutzten Möglichkeiten zur Bestechung erklären die schlampigen Sicherheitsmassnahmen, die zu solchen gigantischen Verpestungen führen können – weniger Sicherheit, mehr Gewinn. Gut schmierende Ölkonzerne dürfen ihre Anlagen selber kontrollieren und beschönigende Sicherheitsberichte gleich selber schreiben. Obama kündigte eine härtere Gangart an. Es werde für die Firmen künftig wesentlich schwerer, Genehmigungen für Bohrungen in tiefen Küstengewässern zu erhalten. Hoffentlich müssen sie nicht einfach besser schmieren.
Miese Haltung von Israel
Zu den Top-Killern ist auch Israel zu zählen, wie man aus mehreren Kriegen weiss, bei denen Menschenrechte mit Füssen und Panzern getreten wurden. Das Land, das gern mit einer endlosen, abstossenden Serie von Holocaust-Erinnerungsfeiern auf sich aufmerksam macht und sein Ansehen mit der Ausschlachtung von Toten aufpeppen möchte, scheut auch nicht vor dem Abriegeln und Aushungern des bestohlenen Gazastreifens mit seinen rund 1,5 Mio. Einwohnern zurück. Und wenn eine Flotte aus 6 Schiffen mit Hilfsgütern (Medikamente, Verbandsmaterial, Rollstühle, Zement und Baumaterialien für Fertighäuser) anfährt, die das von Israel herbeigeführte Elend im Gazabereich etwas zu lindern vermöchte, wird von israelischen „Elitesoldaten“ scharf geschossen – weil die Kaperer halt mit Messern und Äxten provoziert worden seien (wahrscheinlich hätte man sie mit dem israelischen, auf den Golanhöhen gewachsenen Schaumwein „Yarden Blanc de Blanc“ begrüssen sollen ...).
Natürlich wurde mit dieser demonstrativen Hilfsaktion versucht, das Augenmerk der Weltöffentlichkeit auf das schreiende Unrecht zu lenken, vor dem Israel nicht zurückschreckt, um seine eigenen Expansionslüste und Machtansprüche durchzusetzen. Nachdem der Medienmainstream, von einigen Ausnahmen abgesehen, den Zuständen, die beinahe den Tatbestand eines Völkermords erfüllen, nicht die gebührende Aufmerksamkeit zuwendet, ist das wohl verständlich.
Die unmenschliche Haltung von Israel, das für ihre Bewohner jeden erdenklichen Schutz erzwingt und Kritik an seinem eigenen miserablen Verhalten den Nachbarn gegenüber und damit die Meinungsfreiheit mit allen Mitteln zu unterbinden sucht, hat bereits Juni 2009 ein Schiff der „Free Gaza“-Bewegung in internationalen Gewässern gekapert. Die Menschenrechtler an Bord, unter ihnen eine amerikanische Kongressabgeordnete und die irische Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire, wurden festgenommen, die Ladung wurde konfisziert. Ein ähnliches Drama wiederholt sich gerade jetzt im grösseren Stil. Wiederum wird versucht, die Armut und das unbeschreibliche Elend im Gazastreifen aufrecht zu erhalten, um ein Volk zu zerstören und zu vertreiben.
Und schon wieder schreckt die Armee Israels vor Todesopfern nicht zurück. Bereits am Montagmorgen, 31.05.2010, wurde bekannt, dass 9 Personen auf den Solidaritätsschiffen, die unter türkischer Flagge fuhren, erschossen und rund 50 verletzt wurden. Vordergründig ging es um die Verhinderung der Anlieferung von Waffen, mit denen sich Israel selber – bis hin zu Atomwaffen – mit US-Hilfe so unendlich grosszügig eingedeckt hat. Auf den Schiffen gab es vor der Ankunft der israelischen Soldaten keine Schusswaffen.
Die Top-Killer sind, wie man sieht, im Element. Offenbar ist es für sie einfacher, mit nicht legitimierter Gewalt einen Landstreifen zwecks Aushungerung als ein Bohrloch auf dem Meeresgrund dicht zu machen.
Literatur zum Thema
Hess, Walter: „Kontrapunkte zur Einheitswelt. Wie man sich vor der Globalisierung retten kann“, Verlag Textatelier.com, CH-5023 Biberstein 2005. ISBN 3-9523015-0-7.
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