Textatelier
BLOG vom: 25.06.2010

Köstliches Tiramisu gegen Herzschmerz und Liebeskummer

Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
 
Das köstliche italienische Dessert Tiramisu, das „Zieh mich hoch“ bzw. „Richte mich auf“ bedeutet, ist in der Tat eine Speise, die göttlich schmeckt. Dies behaupte nicht nur ich, sondern auch andere Feinschmecker. Auf einigen Internetseiten entdeckte ich einige Aussprüche, die ich hier wiedergeben möchte:
 
„Bei Liebeskummer, Herzschmerz oder seelischem Unwohlsein hilft Tiramisu sofort und Sie fühlen sich schlagartig besser“ (www.liebeskummer.biz/rezepte/tiramisu.htm). Auf dieser Internetseite finden sich weitere Rezepte bei Liebeskummer.
 
Wenn Tiramisu wirklich hilft, könnte man allen deprimierten Fussballfans nach Niederlagen ihrer Nationalmannschaft bei der jetzt stattfindenden WM in Südafrika diese Speise ans Herz legen. Gegen traurige Momente hilft noch etwas ganz anderes, nämlich Schokolade.
 
„Jannemann“ schrieb unter www.mam-forum.de dies: „Ich kann nur zustimmen: es gibt keinen besseren Nachtisch als Tiramisu. Und es schmeckt wirklich nur, wenn´s frisch zubereitet wird.“
 
Eine andere Feinschmeckerin hatte eine gute Erklärung, warum das Produkt so heisst. Sie meinte, wenn sie müde und abgespannt sei, ziehe das Tiramisu sie wieder hoch, sie wird wieder munter. Sie führt das auf die Bestandteile zurück, die eine belebende Wirkung entfalten.
 
Klavier-Tiramisu
Nun, ich habe schon viele Male diesen Gaumenschmeichler konsumiert und auch einige Rezepte ausprobiert. Ich war überrascht, dass die Desserts immer gelangen.
 
Das italienische Dessert kann auf viele verschiedene Arten zubereitet werden. Grundlage der klassischen Speise sind immer Löffelbiskuits (oder Amarettini), Amaretto, Mascarpone, Eigelb, Eischnee und Espresso. Es gibt etliche Alternativen. Wem das Tiramisu mit Mascarpone zu kalorienreich ist, kann Quark im Verhältnis 1:1 dazumischen; er kann Eier verwenden oder diese auch weglassen.
 
Wem das klassische Tiramisu zu profan ist, kann unter 616 Rezepten ein passendes heraussuchen (www.chefkoch.de). So gibt es Advents-Tiramisu, Ananas mit Tiramisu, Eierlikör-Tiramisu, Erdbeer-Tiramisu, Orangen-Tiramisu, Caipirinha-Tiramisu, Tiramisueis, Heidelbeer-Tiramisu, Joghurt-Tiramisu, vegetarisches Tiramisu und als Besonderheit das Klavier-Tiramisu. Hier kommen nicht nur Musikfreunde auf ihre Kosten, sondern auch Gourmets. Bei der Anordnung der Zutaten wird versucht, die Form von Klaviertasten wiederzugeben (abwechselnd nur Mascarpone-Creme und Kakao für die weissen bzw. schwarzen Tasten).
 
Wer hat eigentlich Tiramisu erfunden? Dazu gibt es keine eindeutigen Beweise. Es gab zwar im 19. Jahrhundert die Charlotte russe mit Biskuits, die vom französischen Koch Marie-Antoine Carême zu Ehren des russischen Zaren erfunden wurde, später entwickelten Köche aus Modena und dem Veneto eine Charlotte mit Mascarponecreme. Die Löffelbiskuits wurden nicht mehr mit Nusslikör, sondern mit Weinbrand, Marsala oder Rum und Kaffee getränkt.
 
Die Bezeichnung Tiramisu wurde erstmals 1970 im Restaurant Le Beccherie in Treviso geboren. Das Dessert wurde damals schon lange nach einem alten Rezept zubereitet. Den Namen erfand der Geschäftsführer des Lokals, Giancarlo Campeol, gemeinsam mit dem Jungkoch Roberto Linguanotto. Die Bezeichnung hat sich dann auf der ganzen Welt verbreitet.
 
Mascarpone und Amaretto
Bevor ich Ihnen 2 Rezepte vorstelle, noch kurz etwas über die Zutaten Mascarpone und Amaretto. Mascarpone ist ein milder, cremiger Frischkäse aus Créme fraiche und Sahne (meist um 80 % Fett in der Trockenmasse). Er wird mit Kalbslab fermentiert. Man kann den Käse auch ohne Kalbslab herstellen. Wem der Käse zu fett ist, kann auch eine fettarme Version wählen. Das ist dann der Mascarino. Er ist jedoch nicht so schmackhaft wie die fettreiche Version.
 
Amaretto ist ein italienischer Likör, der aus Mandel- und/oder Aprikosenkernen hergestellt wird. Der Likör wird oft mit Gewürzen verfeinert. Im Handel ist auch ein Amaretto Sour, der Zitronensaft enthält, zu finden. Wer Löffelbiskuits nicht mag, kann auch Amarettinis, die den typischen Geschmack von Amaretti haben, verwenden.
 
Nun folgen 2 Rezepte, die ich als Liebhaber und Produzent von Kuchen- und Plätzchen selbst ausprobiert habe. Das klassische Tiramisu stammt von einer ehemaligen italienischen Arbeitskollegin. Und die muss ja wissen, wie die Zubereitung geht.
 
Rezept 1: Klassisches Tiramisu
Zutaten: 2 Tassen Espresso, 4 Likörgläser Amaretto, 300 g Löffelbiskuits, ½ Liter Sahne; oder anstelle von Sahne: 250 g Mascarpone (plus 2 Eier, 100 g Puderzucker), 250 g Quark (20 oder 40 % Fett in der Trockenmasse), 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Päckchen Sahnesteif, Schokoladenpulver oder Kakao zum Verzieren.
 
Man kann natürlich auch nur Mascarpone verwenden (dann 500 g).
 
Zubereitung: Zuerst schlägt man die Sahne mit Vanillezucker und Sahnesteif fest. Benutzt man stattdessen Mascarpone, so muss man sie mit Eigelb, Puderzucker, Vanillinzucker, Sahnesteif und nach Belieben mit 1 Prise Salz vermischen. Danach zieht man das zu Schnee geschlagene Eiweiss darunter.
 
Man tränkt die Löffelbiskuits ganz kurz in den mit Amaretto gemischten Espresso und setzt eine Lage auf eine längliche Tortenplatte. Darüber kommt dann eine Schicht Sahne oder die Mascarpone-Mischung. Das ganze wird dreimal wiederholt. Zum Schluss streut man etwas Schokoladen- oder Kakaopulver darüber. Nun muss die Torte noch mindestens 3 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt werden, damit sie schön fest wird. Dann darf man sie mit viel Genuss verzehren.
 
Rezept 2: Erdbeer-Tiramisu
Da es jetzt viele Erdbeeren gibt, kam mir die Idee, ein Erdbeer-Tiramisu herzustellen. Rezepte fand ich unter www.swissmilk.ch und www.hausfrauenseite.de .
 
Ich variierte die Zutaten und schuf zum ersten Mal ein Erdbeer-Tiramisu ohne Eier. Vorher war ich natürlich sehr neugierig, ob mir das gelingt und ob es den Familienangehörigen schmeckt.
 
Zutaten: 500 g Erdbeeren, 250 g Mascarpone, 250g Quark (20% Fett i. Tr.), 80 g Puderzucker, 200 g Löffelbiskuits, 1 Esslöffel Zitronensaft, Grappa, eventuell 1 Päckchen Sahnesteif.
 
Zubereitung: Erdbeeren mit Zitronensaft, Puderzucker und 1 EL Grappa pürieren, Mascarpone und Quark mit 2/3 des Erdbeerpürees verrühren.
 
Löffelbiskuits in eine Porzellanform nebeneinander platzieren. Das restliche Erdbeermus über die Löffelbiskuits geben, dann die Hälfte der Mascarponemischung darauf verteilen, wieder eine Schicht Löffelbiskuits darüber geben und die restlichen Mischung hinzufügen.
 
Das Erdbeer-Tiramisu bereitet man am besten am Vortag zu und stellt diese über Nacht in den Kühlschrank. Das am Vortag bereitete Tiramisu war am nächsten Morgen bzw. zum Mittagessen ausreichend fest, so dass eine Portionsverteilung gut durchführbar war. Wer es fester mag, kann zur Mascarpone-Mischung 1 Päckchen Sahnesteif hineinrühren.
 
In der Aufregung vergass ich die Schicht Kakaopulver darüber zu sieben. Aber die Versuchskaninchen, die von meinem Werk kosteten, meinten, es schmecke ausgezeichnet und der Kakao würde den Erdbeergeschmack verfälschen.
 
Am 19.06.2010 bereitete ich nochmals ein Erdbeer-Tiramisu zu. Bevor die Köstlichkeit verspeist wurde, streute ich noch Schokoladenraspel darauf. Dadurch wurde das Tiramisu verfeinert und schmeckte noch ein bisschen besser.
 
 
Rezepte im Internet
 
Mit Suchmaschinen wie „Google“ sind weitere Infos und Rezepte zu bekommen.
 
Hinweis auf ein weiteres Blog mit Tiramisu-Erwähnung
 
Hinweis auf weitere Blogs von Scholz Heinz
Auf Pilzpirsch: Essbare von giftigen Pilzen erkennen
Ein bärenstarkes Museum in Gersbach
Barfuss über die Alpen
Foto-Blog: Auf geht`s zur Hohen Möhr
Foto-Blog: Vom Kleinen Rhein zum Altrhein
Fotoblog über den Schönauer Philosophenweg
Rote Bete (Rande), eines der gesündesten Gemüse
Hermann-Löns-Grab im Wacholderhain
Lüneburger Heide: Salzsau und Heidschnucken
Kutschenmuseum in Wiechs ist ein Schmuckstück
Canna verleihen einen Hauch karibisches Flair
Artenreiche Streuobstwiesen stark gefährdet
Liebe zu den Kräutern in die Wiege gelegt
Eine Hütte mit Fleischsuppe im Namen
Rätsel um die Russenbänke in Präg gelöst