Textatelier
BLOG vom: 18.08.2010

Reaktionen auf Blogs (95): Einsatz gegen Desinformationen

Präsentator der Leserpost: Walter Hess, Publizist, Biberstein/AG CH (Textatelier.com)
 
Seit Jahrzehnten verfolge ich mit anhaltendem Missfallen, wie sich die Hochschulmedizin und die damit verbundenen Wissenschaftler und Pharmaforscher in ihrem isolierten Denken gegen die etablierte Naturheilkunde aktiv zur Wehr setzen, obschon die traditionelle Heilkunde, dieses überlieferte, vor allem auf Erfahrung beruhende Heilen (und nicht einfach Therapieren), doch keine Bedrohung für den modernen Medikamentenkonsum ist. Das Kriterium für die Bedeutung einer Heilmethode kann ja nicht ihre Wissenschaftlichkeit beziehungsweise ihre wissenschaftliche Nachvollziehbarkeit sein, sondern ausschliesslich der Heilerfolg und die allfällig damit angerichteten oder unterbliebenen Schäden. So entbehrt die Verfütterung grösserer Mengen verschiedener Medikamente an ohnehin bereits geschwächte Menschen jeder wissenschaftlichen Grundlagen, weil die Interaktionen der isolierten Arzneien unter sich und auch mit der zugeführten Nahrung nicht überblickbar sind.
 
Der schulmedizinische Kampf hat sich in den letzten Monaten wieder einmal gegen die Homöopathie gerichtet, die als Hokuspokus verunglimpft wurde; wenn’s hoch kam, gestand man ihr wenigstens noch den einen oder anderen Placeboeffekt zu.
 
Heinz Scholz (E-Mail: heinz-scholz@gmail.de) hat sich im Blog vom 02.08.2010 („Homöopathie: nebenwirkungsfrei, billig, sanft und wirksam“) ) mit Samuel Hahnemanns Heilmethode befasst und dafür das verdiente Kompliment von Claudia Sofia Sörensen (E-Mail: musicstyles@hotmail.com ) erhalten:
 
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer umfassenden Recherche über die Homöopathie und die Informationen auf der Basis von Erfahrungen Vieler. Leider überzeugt das aber nicht Jeden. Meine Erfahrung ist sogar, dass, je mehr man Beweise liefert, desto mehr werden diese nicht bloss unterdrückt, sondern ins Lächerliche gezogen.
 
Claudia Sofia Sörensen

Martin Eitel (E-Mail: m.eitel@gmx.net) hat die Diskussion durch harte Fakten aus Deutschland angereichert und damit die Verfilzungen sichtbar gemacht:
 
Lobbyismus und Kampf gegen Homöopathie
Dass gerade Prof. Dr. Karl W. Lauterbach (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Lauterbach_%28SPD%29), ein Epidemiologe und Gesundheitsökonom ohne oder allenfalls mit geringer praktischer medizinischer Berufspraxis, in Anbetracht des Geldmangels im Krankheitssystem gegen die Homöopathie agitiert, ist nicht überraschend. Lauterbach ist nicht nur SPD-Politiker, sondern als Aufsichtsratsmitglied der Rhön-Klinikum AG (http://www.rhoen-klinikum-ag.com/rka/cms/rka_2/deu/33360.html) bezahlter Lobbyist und daran interessiert, dass das von ihm repräsentierte Unternehmen mit seinen teuren Fachabteilungen (http://www.rhoen-klinikum-ag.com/rka/cms/rka_2/deu/abteilungen_2.php) einen beachtlichen Anteil aus dem System abbekommt. Erfolgreiche und preisgünstige Konkurrenz wie die Homöopathie kann er daher nicht gebrauchen.
 
Dass die sogenannte Schulmedizin oder konventionelle Medizin mit Wissenschaft oft wenig zu tun hat und die alternativen Behandlungsmethoden durchaus erprobt und Erfolg versprechend sein können, zeigen 2 Gerichtsentscheidungen aus Deutschland. Der Bundesgerichtshof hat als oberstes Zivilgericht in einer Entscheidung vom 23.06.1993, in der es um die Frage der Kostenerstattung für alternative Behandlungsangebote von Anbietern ausserhalb der Schulmedizin durch die privaten Krankenversicherer ging, völlig zutreffend ausgeführt, dass die sogenannte Schulmedizin für zahlreiche Krankheiten die Ursache nicht kenne und es für zahlreiche Krankheiten wie z. B. AIDS, Multiple Sklerose und Krebs keine wissenschaftlich allgemein anerkannte Behandlungsmethode gebe (BGH, Urteil vom 23.6.1993 - IV ZR 135/92. -, S. 13 unter Ziffer III 2 d; vgl. http://www.pilhar.com/Urteile/19930623.pdf) und dass bei dieser Sachlage auch die von der Schulmedizin angebotenen Behandlungen bei Krankheiten mit nicht sicher bekannter Ursache insoweit folgerichtig nur experimentell seien, im Klartext also letztlich ohne wissenschaftliches Fundament (vgl. dazu schon BGH, Urteil vom 2.12.1981 ‒ IVa ZR 206/80 ‒ unter Ziffer III.4; vgl. http://www.lexsoft.de/cgi-bin/lexsoft/tk_sec.cgi?chosenIndex=69312nv&chosenIndex=69312nv&templateID=document&highlighting=off&xid=73406). Der BGH hat in der Entscheidung vom 23.06.1993 (Seite 16 unter III 2 e) ausgeführt, dass in der Praxis von Ärzten mit schulmedizinischer Ausbildung auch Behandlungsmethoden der alternativen Medizin als erprobt und aufgrund der Erfahrung Erfolg versprechend angewendet werden, auch wenn diese Methoden an den medizinischen Hochschulen (noch) nicht allgemein anerkannt sind.
 
Unabhängig davon zeigen zahlreiche Untersuchungen zur konventionellen Medizin, dass dort häufig mit frisierten bis zu frei erfundenen Studien gearbeitet wird und dass es trotz der oft geforderten doppelblinden placebokontrollierten Studien als höchster Standard der sogenannten wissenschaftlichen Medizin auch solche nicht gibt. Das wurde bereits in der Serie zur Schweinegrippe dargelegt. Das wird meistens mit angeblichen ethischen Gründen erklärt, weil es angeblich unethisch sei, den neuen Stoff einem Teil der von einer Krankheit Betroffenen vorzuenthalten. Über dieses dümmliche Argument hat man bekanntlich einen grossen Teil der ersten AIDS-Kranken mit AZT umgebracht, weil mangels korrekter Studien keine Kontrollgruppe ohne AZT existierte und man so die Todesfälle durch die AZT-Behandlung dem dubiosen HI-Virus anhängen konnte.
 
Martin Eitel
 
Unfassbares
Zum gleichen Thema hat auch Urs Schäffler (E-Mail: urs.schaeffler@irchelpraxis.ch) in die Tasten gegriffen:
 
Ich möchte zu Beginn erwähnen, dass ich als Therapeut zwar mit manuell-energetischen Methoden arbeite, aber keine Homöopathie praktiziere.
 
Das im Blog vom 02.08.2010 angesprochene Thema geht leider nicht nur die Homöopathie an. Schulmedizinische Scharfmacher, Mietmäuler und Besserwisser hacken immer wieder auf Heilmethoden herum, deren Wesen sie nicht verstehen können.
 
Aus der Tatsache, dass etwas nicht erklärt werden kann, leiten wissenschaftlich ausgebildete Schulmediziner das Recht ab, eine erfahrungsmedizinische Methode zu verleugnen und mitunter durch den Dreck zu ziehen.
 
Wenn man Studien auswertet, ist es unbedingt nötig, auch zu berücksichtigen, wer diese in Auftrag gegeben hat, denn wes Brot ich ess’, des Lied ich sing’. Würde man stattdessen die direkt Betroffenen fragen, könnte man sehr viel mehr Klarheit bekommen; denn wer heilt, hat recht. Das wird explizit klein geschrieben, denn Recht hat letztendlich, wer Maul und Geldbeutel am weitesten aufmacht.
 
Leute, die Symptomunterdrückung als Heilung verkaufen, sind schlicht und einfach Lügner. Da werden unwissende Patienten mit Medikamenten vergiftet, derweil der Gesetzgeber einem Therapeuten das Aufsetzen von Schröpfgläsern mit dem Argument verbietet, das 1 mm tiefe Schnittchen sei eine Körperverletzung. Jeder Schmuckhändler verletzt seine Kunden mehr, und zwar aus Gewinnsucht, nicht aus Interesse einer Heilung.
 
Die Kritik der Schulmedizin an anderen Methoden zielt in erster Linie auf das nicht Fassbare. Was nicht bis auf die molekulare Ebene reproduzierbar ist, ist Wissenschaftlern suspekt. Dabei werden die subtilen Regelkreise jenseits des Stammhirns völlig ignoriert. Wer sich lange genug mit dem Thema Heilen auseinandersetzt, wird erkennen, dass das Leiden #246 nicht mit der Massnahme #324 behoben werden kann; ein Mensch ist keine von Menschen geschaffene technische Apparatur, sondern ein Individuum, das unendlich ‒ und vielleicht auch unerfassbar ‒ vernetzt ist.
 
Selbst wenn Methoden wie die Homöopathie „nur“ eine Placebo-Wirkung haben sollten, was wäre denn so schlimm daran? Wenn ich beim Einführungsgespräch einem Patienten ein Glas pures Wasser hinstelle und ihm plausibel erkläre, wie wichtig genügend Flüssigkeitszufuhr sei und dass dieses Wasser zu seiner Heilung beitragen könne, kann man mir zwar unlauteres Heilversprechen vorwerfen. Entscheidend ist doch aber allein die Wirkung. Welches Wort, welcher Handgriff und welcher Schluck Wasser dem Patienten letztendlich Linderung bereitet, ist zweitrangig. Ein Placebo ist immer noch immer noch gescheiter als die chemische Keule der ärztlichen Körperverletzung.
 
Was mich vor allem stört, ist, dass man zwar auf jede erdenkliche Weise krank werden kann - wenn damit genügend Geld verdient wird, sogar mit staatlicher Unterstützung – wenn’s dann aber ums Heilen geht, werden plötzlich ‒ interessanterweise oft von den gleichen Kreisen ‒ Grenzen gesetzt, die mehr als nur protektionistischen Charakter haben.
 
Der Streit wird meines Erachtens vor allem aus wirtschaftlichen Gründen so aufgebauscht. Wenn nicht sehr viel Geld auf dem Spiel stünde, würde die Wirkungsweise alternativer Behandlungen kaum mehr angezweifelt. Lassen wir doch die Leistungsbezüger, also die direkt betroffenen Menschen, frei entscheiden, womit sie sich heilen lassen wollen.
 
Urs Schäffler
 
Milch und Osteoporose
Ein weiteres Blog zu einem Krankheitsaspekt gab zu reden: „Osteoporose: Kalziummärchen als Milchverkaufsschlager“ vom 19.07.2010. Darin hat Lislott Pfaff (E-Mail: summervogel@eblcom.ch) die Milch als Knochenretterin in die Märchenwelt verwiesen. Rolf P. Hess, Cebu, Philippinen (E-Mail: rolfphess@gmail.com) stimmte aus der asiatischen Erfahrungswelt zu.
 
Ich habe vor etwa 20 Jahren von einer Studie über einen Test an über 20 000 Menschen (wenn ich mich richtig erinnere) gelesen. Das Resultat damals zeigte klar, dass ausgerechnete die Gruppe, die Milch trank, am Schluss einen Kalzium Mangel aufwies.
 
Wie ich das damals verstand, war der Grund für das überraschende Ergebnis, dass die Milch säuernd wirkt und unser System daher dem Körper Kalzium und Magnesium entzieht, um unser Blut zu neutralisieren. Es hiess in jenem Bericht, dass die Milch zwar tatsächlich Kalzium liefere, aber weniger als der Körper zum Ausgleich der Übersäuerung verbrauche. Die Autoren sprachen damals von einer „Net calcium deficiency“. Unter dem Strich hatten die Milch-trinkenden Testpersonen also weniger Kalzium.
 
Im heutigen Internet-Raum gibt es im englischen Sprachbereich eine beinahe endlose Zahl von Beiträgen, die vor dem Milchkonsum warnen. Ein typischer Google Suchbefehl, der zu solchen Berichten führt: Milk calcium deficiency.
 
Ich weise auf einen Artikel hin, der von einer Organisation mit dem vielversprechenden Namen „Milk Myths“ aus England stammt: http://www.milkmyths.org.uk/health/index.php. Das „Fact sheet“ zeigt, weshalb Kalzium aus Pflanzen besser ist.
 
Mein Problem ist, dass ich bis heute noch nicht herausfinden konnte, ob Milchprodukte unseren Blut pH-Wert wirklich säuernd beeinflussen. Es gibt jede Anzahl von Büchern und Tabellen im Internet, die zeigen, dass Milch und Milchprodukte säuernd sind, oder basisch, oder neutral, manchmal sogar beides (je nachdem, ob die Milch natürlich ist oder pasteurisiert). Einige besagen, dass Käse und Joghurt noch schlimmer sind, weil es sich dabei um konzentriert Milchprodukte handelt, andere führen Joghurt als basisch auf …
 
Hier in Asien ist dieses Problem sehr geringfügig. Auf unserer Insel Cebu hier kriegen wir keine frische Milch. Während unseres kürzlichen London-Aufenthalts habe ich allerdings viele Low-fat-Joghurts genossen, eine Neuentdeckung war eins mit „Apple and Elderberries“ (Apfel und Holunder). Die waren nicht gesüsst, herrlich erfrischend. So geniesse ich im Jahr etwa 1 Monat lang meine Milchprodukte in Europa, danach sind sie auf der Blockadeliste. Hier in den Philippinen fühle ich mich ausserordentlich wohl mit meinen Mangos und der Kokosnussmilch.
 
Herzlich
Rolf P. Hess
 
Welt der Werbemärchen
Zur Desinformation und Verblödung der modernen Menschen leistet die Werbung ihren namhaften Beitrag. Vor allem damit befasst sich der Werbefachmann im Ruhestand, Ernst Bohren (E-Mail: ernst.bohren@bluewin.ch) in seinen zeitkritischen Blogs, was auch bei Lislott Pfaff in Liestal BL gut ankam. Sie bezog sich auf den Text Die uralte, schöne und immer heile Werbe-Märchenwelt“ vom 07.08.2010 und schrieb:
 
Grossen Dank für diesen herrlichen satirischen Essay! Das, was der Autor schreibt, ist leider nur zu wahr. Er hat unsere Marketing-Welt und die in ihr verblödete Konsumentenschaft mit geistreichen Worten und Sätzen angeprangert.
 
Eine verärgerte Konsumentin
Lislott Pfaff
 
Woher denn die Energie nehmen?
Zu unserem „sachlich und lustig geschriebenen Blog“, so der Leserbriefschreiber Lubos Jäger, E-Mail: lubos@postmail.chNebel, Nieselregen auf dem Mont Soleil beim Solarkraftwerk“ vom 08.09.2009 schrieb dieser Energiefachmann:
 
Die beschriebene Solaranlage auf dem Mont Soleil mit maximal 500 kW installierter Leistung hat beim Besuch von Walter Hess offenbar etwa 80 kW produziert ‒ im Tagesschnitt sind es übers ganze Jahr (Sommer/Winter) vielleicht höchstens 20 % des Maximums. Im Jahresdurchschnitt (über 8760 Stunden) ergibt sich vermutlich eine Ausnützung des 500-kW-Maximums von weniger als 10 %.
 
In dem Blog wurde unter anderem auch erwähnt, dass die in der Anlage gewonnene Energie für etwa 200 durschnittliche Haushaltungen ausreichen würde. Nirgends aber wurde je verkündet, dass eine einzige SBB-Loki gleich viel Leistung braucht resp. Energie verbraucht wie zirka 2000 Haushalte! Damit würden etwa 10 Mont-Soleil-Solaranlagen benötigt, um einen Zug bewegen zu können – eine ziemlich absurde Vorstellung, oder?
 
Wenn man eine thermische Gruppe von 1000 MW (mit fast 100% Jahresnutzung) punkto Energieproduktion mit einer Solaranlage ersetzten möchte, würde es eine installierte Leistung, die 2 × 1000 × 100/10 = 20 000 Mal grösser als die Mont-Soleil-Solaranlage ist, benötigen! Wenn eine Mont-Soleil-Solaranlage eine Fläche von etwa 20 000 m2 braucht, würde ein 1000-MW-Solarersatz mindestens 20 000 × 20 000 m2 = 400 000 000 m2, d. h. eine Fläche von 20 × 20km = 400 km2, belegen!!
 
Es ist klar, dass unsere kleine Schweiz nicht so viel Land für ein 1000-MW-Solarkraftwerk opfern kann. Zudem ist eine Investition, die nur auf zu 10 % ausgenützt wird, wirtschaftlich ohnehin eine sehr schlechte Investition ‒ darum kostet mit der Sonne produzierte Energie soviel mehr als jene aus einem Kern- oder Wasserkraftwerk. Weil man in der Nacht nichts produziert und kaum etwas speichern kann, müsste man, um den Abend-/Morgen-Leistungsspitzenbedarf decken zu können, zusätzlich auch noch gleich viele wie die heute bestehenden KKW-Einheiten von 1000-MW-Grösse und genug permanent vorhandene Wasserkraftwerke haben!
 
Bezüglich der Ausnützung der „Sonnenenergie“ konnte man kürzlich über eine realistische Studie (Projekt „Desertec“) eines Konsortiums diverser Grossfirmen wie Siemens, ABB etc. lesen. Es wurde geschätzt, dass die Aufstellung eines Sonnenkraftwerks von 100 GW (zirka 10 Standard-KKW-Blöcke!) dort, wo es sinnvoll ist d. h. zum Beispiel in der Marokko-Wüste, das zirka 10 bis 15 % des europäischen Elektro-Energiebedarfes 2030 decken sollte, etwa 20 Jahre Bauzeit brauchen und es rund 400 Milliarden Euro kosten würde (eine Energie-Speicherung für die nächtliche Produktion wurde dabei berücksichtigt). Ob solch ein Projekt mit Rücksicht auf die Anfälligkeit der dafür gebrauchten Anlagen für Terroranschläge, auf noch grössere Abhängigkeit von Energiequellen aus arabisch-moslemischen Gebieten, auf sehr schwer zu erhaltende Durchgangsrechte für Leitungen in Europa, etc. je realisiert wird, ist sehr fraglich. Die Geldinvestoren für solch ein Projekt müsste man zuerst auch noch finden!
 
Wie es mit der Windenergie wirklich ist, sollte man auch auf einem einfachen, den Laien verständlichen Beispiel, veranschaulichen: Die Ausnützung der Windturbinen liegt nach der deutschen Statistik etwa zwischen 15‒20% (der Kernkraftwerke 95‒98 %). Wenn man von einer für die eher schwachwindige Schweiz durchschnittlichen Windgeneratoren-Grösse von 1 MW auskommt, müsste man, um die gleiche Energie wie mit einem KKW zu produzieren, 5 Mal mehr Windturbinen-Leistung installieren. Wollte man z. B. die 1000 MW aus dem KKW Leibstadt ersetzen, müsste man, grob gerechnet, etwa 100/20 × 1000 = 5000 der 1 MW-Windturbinen installieren, und damit wäre erst die gleiche Energie produziert, aber die Leistung, die jede Zeit garantiert werden muss, lange noch nicht - für diese Leistung, müsste man trotz allem auch da noch (von Wind und Sonne unabhängige) jederzeit vorhandene thermische (resp. Wasser-) Kraftwerke haben!
 
Wenn man die daraus resultierenden 5000 Windturbinen in einer durchschnittlichen Distanz von 100 m installieren würde, ergäbe es, in einer geraden Linie aufgestellt, eine 500 km lange Reihe (das ist mehr als die längste 400-km-Distanz quer über die ganze Schweiz). Die damit verursachte Verschandelung der Schweizer Landschaften kann man sich dabei auch sicher gut vorstellen!
 
Wenn man die oben erwähnte, vereinfachte Berechnung den Leuten, die von Strom/Energie-Gewinnungsmöglichkeiten meistens keine Ahnung haben, vor Augen hält, können sie sich vielleicht einigermassen vorstellen, wie sinnvoll die Schweiz mit Wind- und Sonne-Energie substanziell zu versorgen, wirklich ist! Ein Fazit von Herr Hess, dass man „mit Sonnen- resp. Windenergie, die Lösung aller Energieprobleme, kaum erwarten kann“ ist darum sicher richtig! (Die Sonnenenergie direkt in Warmwasser umzuwandeln, wäre tatsächlich die bessere Idee ‒ die Ausnützung der Solareinstrahlung ist dabei vier- bis fünfmal höher!)
 
Mit der Überzeugung, dass die Zeit schon lange reif ist, den Bürgern die ganze Wahrheit zu erzählen, zu schreiben, verbleibe ich mit freundlichen Grüssen
 
Lubos Jäger, Dipl. Ing., CH-8126 Zumikon/ZH
 
Martialisches
Die Amerikaner sind es, die für ständige Unruhen und Kriege auf dieser Erde (unter Einbezug des Weltalls) sorgen. Auch in solchen Fällen sind Propaganda-Lügen wichtige Instrumente. Im Blog „Afghanistan-Dokumente: US-Kriege ertragen keine Wahrheit“ vom 28.07.2010 habe ich dies am Beispiel der im Internet inoffiziell verbreiteten Afghanistan-Dokumente dargelegt.
 
Emil Baschnonga in London (E-Mail e.baschnonga@export-expansion.com) empfand genau so und schrieb unverblümt:
 
Lieber Walter,
auf die eindrücklichste Weise hast Du klipp und klar den von den USA angeführten „Befreiungskrieg“ in Afghanistan ins Rampenlicht gerückt und entsprechend treffend analysiert! Damit hast Du einen Beitrag geleistet, der meine Hoffnung aufleben lässt, dass diese kriegslüsterne Verbrecherbande und Unheilstifter das Feld endlich räumen werden, denn diesen Krieg haben sie längstens verloren. Das Weltgewissen ist wachgerüttelt. Die Rädelsführer gehören verurteilt, mitsamt ihren Mitläufern.
 
Emil Baschnonga
 
Militär-Folklore
Mein Bericht über die Militärgeräte-Schau im Aargau vom 09.08.2010 („Erinnerungs-Konvoi: Militär-Nostalgiker in Birmenstorf AG“) hat sein Ziel erreicht: er hat zum Nachdenken angeregt. Zum Beispiel Lislott Pfaff:
 
Lieber Walter,
auch ich habe mich aufgeregt, als ich in unserer Zeitung über den „Erinnerungs-Konvoi“ in Birmenstorf las. Besonders blöd finde ich die immer wieder kolpotierte Mär von der „Rettung Europas“ durch die amerikanischen GIs, die sich scheint's im 2. Weltkrieg für uns geopfert haben. Du hast das ja mit Deiner bewährten Ironie kritisiert.
 
Als ich der Weissrussin, die ein Jahr mit ihrem Töchterchen in meinem Haus wohnte, von diesem Glauben erzählte, der bei uns herrscht, war sie empört. Obwohl sie selbst den 2. Weltkrieg nicht miterlebt hat, weiss sie doch einiges darüber von ihren damals in der Sowjetunion lebenden Eltern und Grosseltern. Diese waren offenbar früher wohlhabende Bauern und wurden während und nach dem Krieg (Stalin-Diktatur) mausarm. Sie hat mir erzählt, was ihre Familie erleiden musste, und ist überzeugt, dass der 2. Weltkrieg vom russischen Volk und nicht von den Amerikanern gewonnen wurde.
 
Ich habe das Buch „Stalingrad“ von Wassili Grossmann gelesen, der sich als Journalist an der Front aufhielt. Daraus erfährt man, wie sich die Menschen in Russland im „Grossen Vaterländischen Krieg“ mit letzter Kraft und mit den primitivsten Mitteln für ihr Land wehrten. Das hat mir die Augen geöffnet.
 
Ein Vergleich:
In Europa starben im 2. Weltkrieg 400 000 amerikanische und 386 000 britische Soldaten. Anderseits die Kriegsopfer der Russen: 26 600 000 Zivilisten und Soldaten.
 
Aber Russland hatte halt nicht die finanziellen Möglichkeiten, um den 2. Weltkrieg nach Hollywood-Manier auf die Filmleinwände zu bringen. Diese cinematografische Gehirnwäsche hat in Europa und Amerika Spuren hinterlassen, die leider nicht mehr zu korrigieren sind.
 
Napoleon Bonaparte hatte ja wirklich recht: „Die Geschichte ist eine Fabel, auf die man sich geeinigt hat.“
 
Heinz Scholz seinerseits blies ihn ein ähnliches Signalhorn:
 
Lieber Walter,
das war ein interessanter Bericht über die Veteranen. Du hast zum Glück das unsägliche Wirken der US-Amerikaner bei Kriegen gut herausgestellt. Für mich sind solche militärischen Präsentationen eine Verherrlichung der Kriege bzw. der Kriegsgeräte. Den meisten Besuchern ist dies wohl nicht bewusst. Auch bei uns in Deutschland finden solche Veranstaltungen grossen Anklang. Es ist in der Tat eine Glorifizierung der eigenen Armee mit ihren tapferen Soldaten bei Kampfeinsätzen der Vergangenheit. Bewunderung erfahren auch alte und neue Flugzeuge, Panzer und anderes Gerät bei diesen Schauen. Es kam wohl keiner auf die Idee, auf die Opfer der Kriege hinzuweisen. Aber das gehört ja nicht zu einer solchen Folkloreveranstaltung.
 
Hier noch einige Sprüche zum Thema Waffen:
 
„Die Waffen ruh’n, des Krieges Stürme schweigen.“
(Johanna in Schillers: Die Jungfrau von Orleans)
 
„O Waffen, Waffen her! Der letzte Tag bricht an.“
(Schiller: Die Zerstörung von Troja)
 
„Sie bieten einer Welt in Waffen Trotz.“
(Prinz Heinrich in Shakespeares König Heinrich IV.)
 
„Wir wollen die Waffen auf dem Fechtboden niederlegen, aber weggeben wollen wir sie nicht.“
(Bismarck auf einer parlamentarischen Abendgesellschaft, 04. 05.1880).
 
Ich bin überzeugt, dass keiner die Waffen verschrotten wollte, auch wenn überall Friede herrschen würde.
 
Beste Grüsse
Heinz
 
Zufallsfund
Wohltuend war auch die Zuschrift von Irene Günther (E-Mail: ireneguenther@googlemail.com):):
 
Sehr geehrter Herr Hess,
Ich bin durch Zufall in einen Ihrer Blogs geraten und bin begeistert. Ich hatte nicht mehr zu hoffen gewagt, dass jemand die Dinge (schlechte Formulierung , ich weiss) so sieht wie Sie (und ich).
 
Dumme Frage: Machen Sie das beruflich oder privat? (Ich traue mich nicht zu fragen: Wer sind Sie?) Nicht sooo wichtig, interessiert mich aber, weil mir Ihre Blogs so gut gefallen.
 
Irene Günther
 
Ich habe der sympathischen Frau Günther sinngemäss geantwortet, dass alle handverlesenen Blogger ehrenamtlich und vollkommen unabhängig arbeiten und deren Kurzbiografien im Impressum einzusehen sind. Alle Schreiber bemühen sich um ehrliche Darstellungen; sie leuchten Hintergründe aus und versuchen, Zusammenhänge herzustellen und detailliert zu beschreiben, weil die rein quotenorientierten Medien das immer seltener oder überhaupt nicht mehr tun. Vor allem möchten wir das publizieren, was uns die ins neoliberale System eingebetteten Medien, die am Gängelband der exzessiv einschränkenden Gewinnmaximierung operieren, vorenthalten.
 
Aber das ist so unendlich viel, dass wir die Lücke nur zum kleinsten Teil schliessen können.
 
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