Textatelier
BLOG vom: 22.09.2010

Entscheidungen zwischen Schränken und dem Rollkoffer

Autorin: Rita Lorenzetti, Zürich-Altstetten
 
Morgen früh fahren wir! Der Druck ist da. Wie üblich seufze ich beim Packen über die anstehenden Entscheidungen.
 
Gepackt wird bei uns immer erst kurz vor der Abreise. Die Erfahrung lehrte uns, dass dies die beste Version ist. Beginnen wir früh damit, besteht die Gefahr, dass wir Dinge, die schon im Koffer liegen, wieder hervorholen und dann vergessen, sie zurückzulegen.
 
So kommt es, dass ich alle Gedanken auf die Vorbereitung lange Zeit an mir vorbeiziehen lasse und trödle. Erst der Zeitdruck macht mich entscheidungsfähig.
 
Hilfreich sind mir dann die Wetterprognosen, die wir im Internet für 14 Tage abrufen können. Und doch: Immer diese Entscheidungen! Sie sind anspruchsvoll. Ich möchte für jedes Klima bestens vorgesorgt haben.
 
Sobald wir dann das Haus verlassen, sind es nullkommaplötzlich keine Probleme mehr. Ist die Wohnung abgeschlossen, arrangieren wir uns mit der getroffenen Wahl.
 
Dann wissen wir, dass die Ferien beginnen. Dass der Alltag hinter der Wohnungstür zurückbleibt. Dass keine geschäftlichen Termine anstehen. Dass wir es geniessen werden, etwas fremdbestimmt zu sein.
 
Wir reisen mit einer Gruppe. Das angebotene Programm „Auf den Spuren der Etrusker“ interessiert uns. Das Fremdbestimmtsein ist grundsätzlich kein Lieblingszustand in unserem Leben. Aber in den Ferien darf und soll er dazugehören. Anders wohnen, anders essen, anders schlafen. Und dem Meer ganz nahe sein.
 
Vieles sehen wir voraus. Davon sprechen auch die Intarsien, mit denen Primo die Einbände unserer Reisetagebücher gestaltet hat. Ich sehe da in seinen ganz und gar nicht gegenständlichen Dekorationen sich überlagernde Schichten, weite Horizonte, gewachsene Gebilde und vor allem auch südliche Farben. Mein Tagebuchdeckel ist für mich eine geöffnete Blume mit vielen Fächern, in denen Entdeckungen und Geheimnisse eingelagert sind.
 
Das kann ja schön werden!
 
So stellt sich für mich die Vorfreude ein.
 
Und jetzt: Pause beendet. Ich muss weitermachen. Wenn dann die Tagebücher in der Reisetasche obenauf liegen, dann sind alle Entscheidungen getroffen, und der Reissverschluss kann zugezogen werden.
 
 
Hinweis auf ein weiteres Blog über Reisevorbereitungen von Rita Lorenzetti
11.04.2005: Unabhängig und beweglich sein: Ab ins Tessin!
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