Textatelier
BLOG vom: 13.10.2010

Bettwanzen (bedbugs) kamen aus den USA nach GB

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
Diese kleinen Blutsauger (Cimex lectularius) werden neulich aus den USA in Grossbritannien von Touristen und heimkehrenden Engländern eingeschleppt, entnehme ich den heutigen Frühnachrichten. Sie treiben ihr Unwesen in Betten. Zwar können sie nicht fliegen, aber finden den Weg in die Betten der Briten dank Reisegepäck und Kleidung. Die Wanzen sind in allen Staaten von Amerika heimisch. Die Wanzen, das erstaunt mich nicht, bevorzugen Luxushotels in New York, denn dort ist es schön warm unter den Laken. Sie wurden auch im Empire State Building entdeckt und in Läden, die Bettwäsche und andere Textilien vertreiben. Selbst die US-Soldaten in Amerika und anderswo werden arg von den Wanzen belästigt. Hoffentlich vertreiben die Wanzen sie aus Afghanistan!
 
Ich sehe diesmal davon ab, meinen Kommentar Richtung USA abzufeuern, wiewohl er mir auf der Zunge liegt. Der Hinweis möge genügen, dass enge Verbindungen zwischen Wanzen in den USA und England bestehen, zumal England ebenfalls ein amerikanischer Staat geworden ist.
 
Diese unappetitlich aussehenden Bettwanzen seien seit 1940 in Europa ausgestorben, entnehme ich einer anderen Quelle. Die Wanzen werden bis zu 4 oder 5 mm lang und sind rund 1.5 bis 3 mm breit. Rötlich braun – ihre Farbe wechselt nach ihrem nächtlichen Gelage deutlicher ins Rötliche. Sie beissen den Schläfer an entblössten Stellen, etwa am Nacken und an Armen. Der Schläfer merkt nichts von ihren Stichen. Erst am Morgen stellt er die kleinen Schwellungen fest. Sie jucken, und er beginnt zu kratzen … Er glaubt, es handle sich um Mückenstiche.
 
Wie wird man die Wanzen los? Das ist nicht einfach. Es genügt nicht, einfach die Bettwäsche zu wechseln, weil sie sich auch im Bettgestell einnisten. Das kann ein teurer Spass werden, wenn das ganze Schlafzimmer ersetzt werden muss. Ausserdem muss viel giftiger Sprühnebel verspritzt werden. Die Ungeziefer-Vertreiber (Kammerjäger) haben Hochkonjunktur! Sprechen wir nicht von den Polstergruppen, die ihretwegen – gemeint sind die Wanzen – ersetzt werden müssen.
 
Jetzt weiss ich endlich, warum in England so intensiv für neue Polstermöbel geworben wird. Da die Wanzen auch in der Kleidung hausen, muss erst noch die ganze Garderobe ersetzt werden. Damit bietet sich der englischen Misswirtschaft ein Ausweg aus der tiefen Rezession! Der Konsument hat, wie immer, das Nachsehen.
 
Da lobe ich mir die Schweizer Hausfrau. Allmorgentlich wird die Bettwäsche, landauf/landab, über dem Balkon oder Fenstersims gelüftet. Diese Mühe kostet nichts. Der Teppichklopfer ist ebenfalls ein nützliches Instrument, um Kleidungsstücke draussen abzuklopfen. Nicht zuletzt sterben die Wanzen scharenweise, wenn sie von der Sonne bestrahlt werden.
 
Unser Heim ist wanzenfrei. Ich weiss nur nicht, warum es mir bei der Niederschrift dieses Blogs an allen Enden juckt.
 
 
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