Textatelier
BLOG vom: 25.10.2010

Noch einige Verse, die Grossvater Mile gewidmet sind

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London 
Die Zechtour (Pintenkehr?)
Eine Schenke, eine Spelunke,
Sogar ein Estaminet,
Luden zur Zechtour ein,
und Mile war mit dabei.
 
In der Schenke, in der Spelunke,
Sogar im Estaminet,
kriegte Mile seine Pinte,
Weil er so gut erzählen konnte. 
Mit Gilet und Pfeife unterwegs
Mile trug sein Gilet mit Taschenuhr
Und schickte sich zum Spaziergang
Durchs Quartier, dem „Robot“ zu,
Beim Kanal – weiter ging er nicht.
„Mile kommt!“, sagten die Leute.
Er stopfte bedächtig seine Pfeife.
Mile scherzte und plauderte
Und kriegte seinen „Rodenbacher“. 
Der „Oorlog“
Mile chauffierte einen Brigadier
Im 1. Weltkrieg – ‚Wereldoorlog’
Trug Käppi, Kaput und Schnauz
und hielt wacker mit in der Messe.
„Mijn Heer, hier ist eine ‚Kermis!“
Mile belustigte sich im Jahrmarkt,
Gab dem Offizier einen Kuchen,
seiner Tochter einen jungen Hund
ein buntes Halstuch seiner Frau.
Ihm genügten die Erinnerungen. 
Mile der Patriot
Flandern war seine Heimat,
Obwohl er von Holland kam.
In der Lavendelstraat lebte er.
Auf wackeligem Stuhl im Cour
Las er täglich seine Zeitung.
Er traute den Politikern nicht,
noch dem Fiskus und der Bank.
Die Matratze hütete sein Geld.
 
Hinweis auf ein weiteres Mile-Blog
11.03.2009: Erinnerungen an Mile, meinen flämischen Grossvater
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