BLOG vom: 04.03.2011
Alles ist so kompliziert: Vom Pfahlbauer zum Web-Bauer
Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
Dieses Blog legt dar, weshalb ich in den letzten Wochen weniger fürs Textatelier.com schreiben konnte. Ich musste meine Galerien unter www.art-deco-nouveau.com aufdatieren und erweitern. Hätte ich gewusst, mit welchen zeitaufwändigen Umtrieben dieses Unterfangen verbunden war … Ohne wackere und geduldige Beihilfe meines IT-Spezialisten wäre ich jämmerlich gescheitert. Jetzt glaube ich, dass dieses Website endlich innert wenigen Tagen aufgreifbar sein wird. Hoffentlich.
Der angenehmste und kurzweiligste Teil dieser Arbeit war das Fotografieren der Objekte und ihre Beschreibung. Dank des leicht fasslichen Picasa-3-Programms konnte ich die Fotos bearbeiten. Aber nachher wurde alles unfassbar kompliziert für mich. Der Aufbau einer Website ist kein Kinderspiel, wenigstens nicht für mich, der in diesem Sinne im technologischen Stand eines Pfahlbauers stecken geblieben ist. Ich bin und bleibe eine IT-Banause. Alles, was mit IT zusammen hängt, treibt mir den Angstschweiss aus den Poren.
Warum ändern sich die IT-Programme fortwährend? Statt einfacher werden sie immer komplizierter. Das Geigenspiel ist leichter zu erlernen als die vielen IT-Tastengriffe. Und wehe, wenn man sich verhaut, kommt es unweigerlich zu Pannen.
Nur dank Mike, der die IT-Sprache beherrscht, entkam ich der Patsche. Er hatte direkten Zugang zu meinem PC, und mit seinen bewundernswerten Maus-Manipulationen rettete er mich vor einem Nervenzusammenbruch. Er war auch ein geduldiger Lehrmeister. Zum Glück spricht er auch ein passables Deutsch. Ich wusste nicht, was er mit „minimise“ meinte. VERKLEINERN sagte er, VERKLEINERN! Und ich kapierte, statt zu kapitulieren.
Rund 200 Fotos musste ich im IT-Kochtopf aufbereiten, ehe sie web-reif waren. Der 1. Umwandlungsprozess erforderte 8 Tastenschläge oder Mauskontakte pro Foto, und zwar in folgender Reihenfolge: 1. Select picture from Picasa, 2. Open with microsoft, 3. File and minimise, 4. Go to my computer, 5. Select Data(F), 6. Go to webthumbnail, 7. Insert photo, und am allerwichtigsten ganz am Ende dieser Prozedur: 8. SAVE!
Noch nicht genug. In der 2. Etappe musste ich 9 × in die Tasten greifen. Es galt, die Fotos in „thumbs“ zu verwandeln. Der kleinste Fehler, und die (oder das?) Website schluckt den Einbau der Fotos nicht. „Da capo sin al fine“ – oder Übung macht den Meister.
Ich wette, dass der Leser und die Leserin jetzt die Nase voll hat von der Beschreibung meiner Mühen. Jüngere Leute werden mich kopfschüttelnd bemitleiden. Sie erledigen all das spielend, denn sie sind in der kapriziösen IT-Welt aufgewachsen. Dem kann ich nur entgegen halten: Ich komme mit altmodischen Uhrwerken zurecht. „Tit for tat.“
Beinahe hätte die IT das letzte Gränchen meiner Lebensfreude vertrieben. Bis das www.art-deco-nouveau.com festsitzt, verbleiben mir noch einige bange Tage. Dann kann ich aufatmen und das tun, was ich am liebsten tue: Nach Herzenslust schreiben.
Hinweis auf weitere Feuilletons von Emil Baschnonga
18.09.2010: Die geköpfte Helena auf dem Londoner Ramschmarkt
06.02.2009: Zum Lob der Flausen: Wegweiser zu Lebensinhalten
14.07.2007: Reissaus genommen – Der wunde Punkt im Leben
24.09.2006: Hin und Her: Gespräche zwischen dem „Ich und Du”
06.07.2006: Auf Abwegen: Lumpazi Vagabundus und die Wehmut
13.05.2006: Abnabeln und Verknoten: Rund um den Bauchnabel
Hinweis auf weitere Blogs von Faber Elisabeth
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