BLOG vom: 05.10.2012
Der Poesietag in England: So lebt es sich im Traum ...
Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
Dieser Poesietag sei den Engländern vorbehalten, entnahm ich den Frühnachrichten vom 04.10.2012. Das hielt mich nicht davon ab, auf Deutsch mitzuhalten.
Römische ElegieGrell das Licht, vom Föhn verhextSturm der Kopf, von Lust getriebenWo find’ ich die römische Elegie?Der Abend wirft Gaze übers LichtMit dem Zufall bin ich verabredetSitz’ erwartungsvoll in einem Café.Die Sonne versinkt hinter DächernDer Kellner weist sie zum TischleinRück’ ihr den Stuhl zu. Sie dankte.Der Süden betört und beschwingtWendig kommt der Rosenverkäufer„Per voi!“ reich’ ich ihr die Rose.Die Nacht gibt den Vollmond preisWir plaudern, vermischt mit ScherzBella notte? Buena notte! reicht aus.
So oder so
Anders sollte es nicht sein:
Eine zärtliche Weise
Eine blühende Wiese
Ein herzliches Wort
So dreht sich die Welt
So lebt’s sich im Traum.
Der Freund
Freundlich sei der Freund begrüsst
Als Freudenträger er dir erscheint
Gedanken sind geteilt und gewürzt
Freundesworte sind lauter gemeint.
GeschmacksnotenDie Knospen des Geschmacks spriessenGedeihen aus der Scholle des GemütsSolcher Geschmack braucht keine Noten.Dem Geschmack abträglich ist GestankAus dem dreckigen Pfuhl verrohter SittenSolcher Geschmack verdient keine Noten.
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