Textatelier
BLOG vom: 15.02.2014

Überschwemmungen in GB: Volk trotzt den Elementen

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
Die Medien überfluten mit Nachrichten über die seit Dezember 2013 anhaltenden Stürme und Platzregen, die vom Atlantik pausenlos und gnadenlos übers ganze Grossbritannien peitschen. Auch heute treiben eine Sturmböe die andere und wirbeln haushohe Wellen über die Meeresküsten hinweg.
 
Die Flüsse haben den höchsten Pegelstand überschritten. Strassen werden zu reissenden Kanälen, auch der Themse entlang. Viele Dörfer und Siedlungen sind von der Sturmflut unzugänglich geworden. Das Wasser dringt in die Häuser der Anwohner ein. Wasserpumpen aus Holland spritzen jetzt mächtige Wasserfontänen ins Meer und in Flüsse zurück. Sie nähren bloss zusätzlich die nächsten Wellenschläge...
 
Hilfe seitens der Regierung kam nur „tropfenweise“ und viel zu spät. Jetzt erst berät die hastig zusammengetrommelte Krisenkommission „COBRA“ (Cabinet Office Briefing Room) Katastrophenhilfe. Die Armee wurde mobilisiert. Sandsäcke werden verteilt und vor den Haustüren aufgeschichtet.
 
Im hart betroffenen Cornwall sind 87 000 Häuser ohne Elektrizität. Das Strassen- und Bahnnetz sind unterbrochen. Der Premierminister David Cameron versprach uneingeschränkte, doch nicht definierte finanzielle Krisenhilfe aus der erschöpften Staatskasse... Die Parteien beschuldigen einander im typischen „blame game“ (Gerangel zur Schuldfrage), wobei das Wetter tunlichst ausgeklammert wird. Der gegenwärtige Sturm ist bei weitem nicht der erste, der das Land heimsucht. Aber Schutzmassnahmen blieben arg vernachlässigt, und werden gewiss weiterhin vertagt, sobald sich das Unwetter verzogen hat.
 
Ich schaue aus dem Fenster, wie der Regen, vom Wind gepeitscht, gegen das Fenster meiner Bude prasselt. Wie verhalten sich die vom Unwetter am härtesten betroffenen Engländer? Sie ergreifen Selbsthilfe und unterstützen einander so gut es geht. Das ist ein bewundernswerter Zug der Bevölkerung! Sie wehklagen nicht und zucken stoisch angesichts des Elends die Schultern. Sogar ihr Humor flackert da und dort auf. Sie schleppen ihre Möbel in die oberen Stockwerke ihrer Häuser, worin viele ausharren.
 
Die Angestellten des „Piccola Venezia Restaurants“ in Datchet (Berkshire) rudern eine „Gondola“ durch die überflutete Hauptstrasse. Die Zivilcourage der Engländer ist bemerkenswert.
 
 
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