Textatelier
BLOG vom: 15.04.2014

Ukraine: PR-Gags aus USA statt unabhängige Nachrichten

Autor: Martin Eitel, Wissenschaftspublizist, Berlin
 
Es ist schon ein ziemlich unverschämtes, aber für US-Politiker nicht untypisches Verhalten, wenn US-Chefdiplomat John Kerry, ein Abkömmling des in Mähren (im heutigen Tschechien) geborenen Benedikt Kohn und der Mathilde Frankel Kohn, jüngst in der Ukraine-Krise den Ton gegenüber Moskau verschärfte, indem er behauptete, russische Provokateure und Agenten seien in den Osten der Ukraine geschickt worden, um dort „Chaos zu erzeugen“ und separatistische Tendenzen zu unterstützen. Mit illegalen und illegitimen Bemühungen versuche Russland, die Ex-Sowjetrepublik zu destabilisieren, fabulierte John Kerry.
 
So ist das also nach der schizophrenen politischen Propaganda im Westen. Gut ist, wer den US-Hegemoniebestrebungen nützt, böse dagegen derjenige, der diesen Bestrebungen in die Quere kommt. Eine pro-westliche Putschistenregierung darf sich nach der schizophrenen Logik der US-Regierung und ihrer Vasallen mit Gewalt gegen Demonstranten wehren, eine pro-russische selbstverständlich nicht; letztere muss dem Terror von der Strasse nachgeben. Als sich die rechtmässig gewählte Regierung von Wiktor Janukowitsch völlig zu Recht gegen den Terror von der Strasse wehrte, meldeten sich vermeintliche Verteidiger der Demokratie aus dem Westen zu Wort und pilgerten nach Kiew, wo sie die Bevölkerung gegen den rechtmässig gewählten Präsidenten und dessen Regierung aufhetzten. Wenn aber EU-kritische Demonstranten in gleicher Weise im Osten der Ukraine gegen die Kiewer Putschistenregierung vorgehen, rüstet sich diese zum Anti-Terror-Einsatz. Dass sich nun im Osten der Ukraine Russland nahestehende Demonstranten in ähnlicher Weise betätigen wie vorher die antirussischen bzw. pro-westlichen Krawallmacher im Westen der Ukraine, ist natürlich nicht wirklich überraschend und eine Folge der westlichen Einmischung.
 
Wladimir Putin und Russland für diese Entwicklung verantwortlich zu machen, ist primitivste Polit-Propaganda und ein interessanter, aber äusserst plumper und dazuhin bisher unbewiesener Vorwurf gegen Russland und seinen Präsidenten Putin, wobei John Kerry natürlich ganz bewusst den wichtigen Hinweis vergisst, dass es bekanntlich eindeutig vom Westen unterstützte Krawallmacher waren, die den Umsturz gegen den rechtmässig gewählten früheren ukrainischen Präsidenten Janukowitsch massgeblich inszeniert und unterstützt haben.
 
Wie US-amerikanische Geldgeber aktuell in der Ukraine die Putschisten bis hin zu den Rechtsradikalen finanziell unterstützt haben, haben US-amerikanische Geldgeber schon in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts auch den österreichischen Putschisten Adolf Hitler und seine NSDAP in Deutschland grosszügig unterstützt und dadurch seinen Aufstieg ermöglicht. Hitler hatte bekanntlich einen improvisierten und dilettantisch durchgeführten Putschversuch unternommen, zu dem er Erich Ludendorff herbeigerufen hatte. Ein am Morgen des 9. November 1923 von Hitler und Ludendorff angeführter Marsch mit mehreren Tausend, zum Teil schwer bewaffneten Teilnehmern endete an der Feldherrenhalle. So wie sich einflussreiche US-Kreise Vorteile von einem Aufstieg des irren Adolf Hitler erhofften und ihn daher gefördert haben, versprechen sich aktuell auch einflussreiche US-Kreise einen wirtschaftlichen Vorteil von einer West-Orientierung der Ukraine, und deshalb fördern sie auch hier Oligarchen, Verbrecher und Rechtsradikale in der Politik, sofern diese nur gegen Russland und Putin agitieren.
 
Nach dieser Inszenierung und Förderung des Umsturzes in der Ukraine diskutierten bekanntlich in einem abgehörten und im Internet veröffentlichten Telefonat vom Februar 2014, in dem man die Stimme des US-Botschafters für die Ukraine, Geoffrey Pyatt, und von Victoria Nudelman-Nuland (sie ist Abkömmling eines aus Europa in die USA ausgewanderten Herrn Nudelman) hört, die beiden US-Politiker die Rolle der ukrainischen Oppositionsführer, wen man auf den Posten des Regierungschef hieven soll, wie die Vereinten Nationen (UN) involviert werden können sowie ihre Frustration über die Tatenlosigkeit und Mangel an Entscheidung der Europäischen Union (EU), um die Krise in der Ukraine im Sinne Washington zu lösen. Nachdem bestimmte interessierte US-amerikanische Kreise den Umsturz in der Ukraine massgeblich inszeniert und unterstützt haben, ist es nicht verwunderlich, dass genau diese US-Kreise nun ihrerseits unterstellen, die Proteste gegen die Marionetten wie Arsenij Jazeniuk würden nun von Putin und Russland inszeniert. Selbst wenn dieser bisher nicht bewiesene Vorwurf tatsächlich zutreffen würde, könnte man dafür gewisses Verständnis haben, da Putin das Experiment des Westens in der Ukraine als Generalprobe für die Inszenierung eines Umsturzes gegen ihn in Russland verstehen könnte, wie selbst Heinz-Alfred Kissinger, der heute besser bekannt ist als Henry Kissinger und der von manchen für einen Kriegsverbrecher gehalten wird, in einer CNN-Sendung vom 02.02.2014 einräumte.
 
Auch wenn natürlich Putin kein lupenreiner Demokrat ist, bleibt gleichwohl festzuhalten, dass die Schurkenregierung, die für die Situation in der Ukraine die hauptsächliche und ursächliche Verantwortung trägt, definitiv nicht in Moskau sitzt. Inzwischen gibt es auch im Westen verschiedene Personen, die die US-Regierung für die Ukraine-Krise verantwortlich machen.
 
Die gegenwärtige Krise in der Ex-Sowjetrepublik Ukraine resultiert nach Lawrence Wilkerson, dem ehemaligen Chef der Kanzlei von Ex-State-Secretary Colin Powell aus Handlungen Washingtons. Dagegen sei das Handeln der russischen Führung klar und berechenbar. Er sei der Ansicht, dass „naive Handlungen“ der USA gegenüber Kiew die Krise in der Ukraine ausgelöst hätten. „(Russlands) Präsident (Wladimir) Putin ist in dieser Situation zwar nicht lupenrein, aber ich kann sein Handeln durchaus verstehen. An seiner Stelle hätte ich das Gleiche getan. Und diejenigen, die das ‚unberechenbar‘ nennen, sind entweder dumm oder Lügner“, fuhr Wilkerson fort.
 
Im Übrigen ist es so, wie es der Börsenexperte Dirk Müller neulich ausdrückte. Es geht in der Ukraine vor allem um neue Ölfelder für Shell und Exxon. Wir sollen davon abgebracht werden, bei den Russen zu fairen Preisen Gas zu kaufen, denn in Zukunft sollen wir es zu überhöhten Preisen von den USA kaufen, die sonst das teuer geförderte Schiefergas nicht loswerden. Immer mehr Bürger erkennen, wie die weithin gleichgeschalteten deutschen Medien einseitige Berichterstattung betreiben, um eine verlogene und doppelmoralische Politik als richtig zu verkaufen. Gästebücher und Kommentarseiten sind voll von offenem Widerspruch und Protest. Nach Gerhard Schröder und Peter Scholl-Latour melden sich auch andere prominente Stimmen, die die hirnlose und unangemessene Verteufelung Russlands und die dahinter stehende US-gesteuerte Politik kritisieren.
 
Zur Volksverdummung durch die Medien hat Dirk Müller ebenfalls passende Worte gefunden, wenn er sagt: „Und was für eine Gehirnwäsche hier Teile unserer Medien durchziehen. Wie hier plötzlich russische Oligarchen, der Chodorkowski, der früher noch als russischer Oligarch gezeigt wurde, der sich auf illegale Weise zu einem riesigen Vermögen bereichert hat, der wird plötzlich zum russischen Unternehmer, zum Kremlkritiker, zum Oppositionshelden verklärt. Eine Julia Tymoschenko, die jetzt hier wieder hofiert wird, die in Deutschland gerade zur Reha ist, als Gasprinzessin bekannt, milliardenschwer, die sich damals auf ebenso fragwürdige Weise bereichert hat, die wird jetzt als Heldin der Zukunft bezeichnet... Also, was wir hier momentan abziehen, ist wirklich sehr, sehr merkwürdig. Aber am Ende geht's nicht um Demokratie, es geht nicht um Menschenrechte – völliger Blödsinn – es geht um Gas, es geht um Gasrechte...”
 
Im Übrigen ist abschliessend noch kurz auf einen interessanten Beitrag hinzuweisen, der darlegt, wie die einseitigen und überwiegend ziemlich ähnlichen Propagandaberichte über die Ukraine und Russland zustande kommen. Sie sind nichts anderes als das Ergebnis einer inszenierten, dreckigen antirussischen Kampagne. Es sind selbst in den mit Zwangsbeiträgen finanzierten deutschen Propaganda-Medien wie dem ZDF keine unabhängigen Journalisten, die die Halbwahrheiten und Lügenberichte produzieren, sondern diese stammen von einer Art Werbeagentur, dem Ukrainian Crisis Media Center (UCMC). Das ist ein internationales PR-Netzwerk gegen „russische Propaganda“, das finanziert wird u. a. von George Soros, der ukrainischen Putschistenregierung und einer ukrainischen Tochtergesellschaft von Weber Shandwick, einem weltweit führenden PR-Unternehmen. (UCMC). Das ist ein internationales PR-Netzwerk, gegen das finanziert wird u. a. von der ukrainischen Putschistenregierung und einer ukrainischen Tochtergesellschaft von einem weltweit führenden PR-Unternehmen.
 
Dies erinnert an die schlimmen Zeiten, als in Deutschland von Julius Streicher ein Wochenblatt mit der Bezeichnung „Der Stürmer“ herausgegeben wurde. So wie dieses Hetzblatt mit Warnungen vor einer jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung einen radikalen Antisemitismus in der deutschen Bevölkerung hervorzurufen versuchte, sind es jetzt die primitiven antirussischen und gegen Putin gerichteten Parolen der weithin gleichgeschalteten westlichen Medien, die Russland und Putin dämonisieren sollen, um von den Gefahren abzulenken, die von der NATO-Osterweiterung und der geplanten Stationierung der Russland bedrohenden US-Raketen in ehemaligen Ostblock-Staaten wie Polen etc. ausgehen. Genau wie die primitiven Parolen des Wochenblattes „Der Stürmer“ richtet sich auch die primitive aktuelle Propaganda gegen Putin und Russland vor allem an Personen, die geistig etwas einfacher strukturiert oder unfähig oder zu faul sind, das eigene Hirn zu gebrauchen und die deswegen für solche primitiven Parolen empfänglich sind.
 
 
Quellenangaben:
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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