Textatelier
BLOG vom: 23.06.2014

„Serialismus …” als der Gegensatz zum Individualismus

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
„Wenn alle in einem Boot sind, ist es
höchste Zeit zum Sprung über Bord.“
EB
*
Kurzgefasst: Es wimmelt von „...ismen”, worunter solche politischer und religiöser Art: Sozialismus, Nationalsozialismus, Kommunismus, Buddhismus, Katholizismus, Fundamentalismus. Diese sind mit Glaubensbekenntnissen vergleichbar. Ich selbst bekenne mich zum Individualismus. Heute habe ich einen neuen “...ismus” – geprägt: Serialismus –, dem ich in diesem Text nachpirschen will, als sozial-philosophischer Abstecher.
 
Mit Ideologien haben sich viele Philosophen auseinander gesetzt: Rationalismus hat René Descartes aufgegriffen, Empirismus hat Francis Bacon beschäftigt. Auf den einfachsten Nenner gebracht, durchleuchtet die Ideologielehre u. a. Trugbilder in der Politik und Religion. Das sei wenigstens als Ausgangspunkt, der auch in der Soziologie wurzelt, erwähnt. Wo endet mein Gedankensprung ins Thema der “...ismen”?
*
 
Ich definiere „Serialismus” als Begriff im weitesten Sinne „kollektiver Gleichmacherei”, die sich massenhaft ausbreitet und gedankenlos Vorbilder in allen Abarten übernimmt und imitiert. Serialismen kommen wie Frankfurter-Würste aus der Wurstfabrik, alle von gleichem Zuschnitt und Inhalt, also aus der der Fliessbandfabrikation.
 
Es gilt zu unterscheiden zwischen dem Serialismus, der zur Massenhysterie ausartet, und den Serialismen, die sich im Alltagsleben manifestieren. Mein Augenmerk gilt letzteren. Das Diktat der wechselnden Moden, bis zu Modetorheiten, zum Beispiel Tattoos, ist augenfällig und leicht erkennbar. Man weiss im vornherein, mit wem man es zu tun hat, nämlich mit einem Modeaffen. Wie jemand spricht und sich ausdrückt, ist ein weiteres Merkmal, das Rückschlüsse erlaubt. Ein wohlerzogener und gebildeter Mensch drückt sich differenzierter aus als ein grobschlächtiger und meidet Klischees und ausgehöhlte Phrasen.
*
 
„Was er oder sie hat, das will ich auch haben”. Diese Gelüste entspringen dem Neid und der Missgunst und ranken sich vorwiegend um Statussymbole materieller Art: Luxusautos, teure Markenuhren, Ferien in Erstklasshotels, traumhafte Kreuzfahrten, die allerneuesten IT-Gadgets, worunter Tablet-PCs. Die Werbetrommel erweckt solche Wünsche und treibt viele Leute zu Ausgaben, die sie auf Pump finanzieren. Wer andere um ihren Status/Ansehen oder beruflichen Erfolg beneidet, hat immerhin die Möglichkeit, mit den Beneidenswerten mitzueifern und, derart angespornt, seinen eigenen Status auf ihre Weise zu fördern. Dieser Wetteifer ist in der menschlichen Natur verankert.
 
Auch der Fanatismus hat 2 Seiten. Einerseits ist der Schausportfanatismus, jetzt, wo sich die internationalen Meistermeisterschaften der Fussballer abspielen, ein mildes, und verständliches Gebaren, solange es sich auf Euphorie beschränkt und nicht in Exzesse ausartet. Anderseits sind die Heerscharen der religiösen oder politischen Despoten und Extremisten gemeingefährlich für Andersdenkende. Der Pluralismus innerhalb der Gesellschaft muss beschützt werden! Es gilt ein Aphorismus, der mir im Gedächtnis haften geblieben ist: Feiert die Erbauer, nicht die Zerstörer.
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Wer nicht freiberuflich tätig ist, der muss seinen Idealismus ausserhalb seines Privatlebens eindämmen. Er muss sich im Berufsleben und in seiner Umwelt einfügen und anpassen. Er soll seine Ideale nicht auf der Zunge tragen. Das ist ein Gebot der Vernunft. Natürlich gibt es Auswege aus diesem Dilemma, in meinem Fall dank meiner Niederschriften.
 
 
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