Textatelier
BLOG vom: 14.02.2015

Daphne und ihr Privatlehrer: Wenn ein Backfisch fischt

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
 
Am Valentinstag hatte Daphne de Monfort ihren 15. Geburtstag gefeiert. Ihre Grosseltern waren von Bordeaux nach London eingewandert und hatten erfolgreich verschiedene Unternehmen gegründet, die den Wohlstand der Familie in Richmond (einer Londoner Vorstadt) sicherte. Daphne ging im Lycée Français zur Schule. Ihre Schulzeugnisse liessen viel zu wünschen übrig. Deshalb schlug der Rektor Nachhilfe-Unterricht vor. Der 30-jährige, verheiratete Jeremy wurde mit dieser Aufgabe betraut. Zweimal wöchentlich erschien er in ihrem Familienhaus und unterrichtete Daphne.
 
In dieser Geschichte wird geschildert, wie heimtückisch und verführerisch Backfische sein können. Bewusst spielte Daphne ihre Reize aus. Ihre Brüste entblössten sich. Sie trug enge Pullover oder Blusen, die sie angesichts eines Mannes immer wieder ostentativ straffte. In der U-Bahn zur Schule und auf der Heimfahrt spreizte sie ihre Beine und gewann Aufmerksamkeit vonseiten der Männer. Kein Wunder, dass sie schon als 14-Jährige einschlägige Erfahrungen gesammelt und genossen hatte, besonders auf Partys.
 
Im elterlichen Haus sass Jeremy ihr gegenüber und unterrichte sie gewissenhaft während 3 Monaten. Er war wirklich naiv und ahnungslos, als er sie, als der 14. Februar (Valentinstag) näher rückte, spasshaft fragte, ob sie schon ihren Valentin erwählt habe. „Ja, natürlich”, bejahte sie lasziv schmunzelnd.
 
Als er das nächste Mal seine Schülerin aufsuchte, schäkerte sie zwangslos mit ihm. Jeremy liess sich jedoch nicht beirren und erteilte ihr die Lektion, gewissenhaft wie immer. Eine Woche später sagte sie vorgebeugt, dass sie etwas nicht verstanden habe. Jeremy verhaspelte sich, von ihren halb entblössten Brüsten geködert. Daphne hatte endlich gesiegt. Ihr Verhältnis änderte sich schlagartig. Mit dem Notruf „Aber ich bin verheiratet”, sprang Jeremy schuldbewusst vom Stuhl hoch.
 
„Sie sind nicht der Erste, der mich kost. Das ist doch keine Sünde”, beschwichtigte sie ihn, hinzufügend: „Als Verheirateter wissen Sie, wie man eine Frau befriedigt.” Wie weit sie es trieben, braucht hier nicht blossgelegt zu werden.
 
Beide erlagen mehr und mehr ihrem Liebeswahn. Stundenweise mieteten sie sich in einem Hotel ein. Sie schmiedeten Pläne für die Zukunft, die von keiner Vernunft eingedämmt waren, und beschlossen, heimliche „Flitterwochen” in Frankreich zu verbringen … und verschwanden spurlos.
 
Wochenlang suchte die Polizei nach dem Paar und fand es schliesslich in Bordeaux. Im Verhör beteuerten Daphne und Jeremy ihre gegenseitige Liebe. Jeremy wurde zu 4 Jahren Gefängnis für seinen Verkehr mit einer Minderjährigen verurteilt. „Ich werde auf dich warten”, schwor sie. Für die Boulevard-Presse war der Fall erledigt. Jeremys Frau liess sich von ihm scheiden. Innert 3 Monaten hatte Daphne ihr Versprechen vergessen und sich einen neuen Partner aufgegabelt.
 
 
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