Kartoffel beruhigt den Magen und hilft beim Abnehmen
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
„Seit die Erdäpfel in Europa eingeführt sind, sind sie vielfach verfolgt und als Nahrung für den Menschen heruntergesetzt und verworfen worden. Sie mussten dasselbe Schicksal erleiden wie so manche Kräuter und andere Nährmittel. Wer aber ihren Wert erkennt und sich zu Nutzen zu machen weiss, wird sie gewiss nicht gering achten.“ Diese Sätze von Sebastian Kneipp sind auch heute aktuell.
Leider ging der Pro-Kopf-Verbrauch von Kartoffeln bei uns ständig zurück. Böse Zungen behaupteten sogar, die Kartoffel mache dick und dumm und gehöre in den Keller und nicht auf den Tisch. Wer solche Bemerkungen macht, tut der Kartoffel unrecht. Sie enthält nämlich viele lebenswichtige Nährstoffe, ist preiswert, universell in der Küche einsetzbar und kalorienarm.
Kartoffeln eignen sich hervorragend zum Abnehmen, sind bestens zu empfehlen bei Herz- und Kreislauferkrankungen. Beliebt sind auch Brust- und Nackenwickel mit Kartoffeln.
Wie wir sehen werden, ist der Kartoffelsaft eine Wohltat für Magenkranke. In Kombination mit den Heilpflanzensäften Artischocke und Brennnessel ist der Kartoffelsaft Bestandteil einer Schlankheits-Kur.
Früher eine Zierpflanze
Es waren spanische Seefahrer, die die Knollen in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts aus Südamerika nach Europa brachten. Im Inkareich bezeichneten die dortigen Bewohner die Knolle als papa. König Philipp II. schenkte dem kranken Papst Pius IV. 1565 einige Knollen. Auf Aufzeichnungen geht hervor, dass die Kartoffel zunächst als stärkendes Heilmittel gebraucht wurde. Über Rom gelangte sie 1587 nach Belgien, ein Jahr später erhielt Carolus Clusius, der berühmte Botaniker der damaligen Zeit, 2 Knollen. Er liess die Kartoffel zunächst in Wien, dann in Frankfurt am Main und Leiden anbauen. Bald konnte sie in jedem Universitäts- und Lustgarten als Zierpflanze bewundert werden.
Schweizergardisten und Rompilger brachten sie wahrscheinlich in die Schweiz. Caspar (Gaspard) Bauhin, Professor der Botanik und Anatomie an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel, zog übrigens schon 1596 Kartoffeln in seinem botanischen Garten. Er gab der Pflanze den Namen „Solanum tuberosum esculentum“. Carl von Linné übernahm dann später die ersten beiden Worte dieser Bezeichnung, die heute noch gültig ist.
„Kartoffelkrieg“
Die Kartoffel hatte es zunächst schwer, in der für sie neuen Welt Fuss zu fassen. Bauern mussten in manchen Gegenden sogar gezwungen werden, die Kartoffel anzubauen. So befahl Preussenkönig Friedrich II. (Friedrich der Grosse) 1756 den Kartoffelanbau. Jeder Bauer musste eine bestimmte Fläche damit bestellen. Der Kartoffelanbau wurde später überall forciert, als Getreidemissernten und Hungersnöte auftraten. Es gab sogar einen „Kartoffelkrieg“. Zwischen 1778 und 1779 (bayerische Erbfolgekrieg, den Preussen mit Österreich führte) nahmen befeindete Soldaten sich gegenseitig die Verpflegung weg, und auf den Feldern gruben sie sämtliche Kartoffeln aus.
Der Kartoffelverzehr war damals noch nicht erheblich. In Deutschland wurden beispielsweise um das Jahr 1800 nur 40 kg pro Person und Jahr verzehrt. 100 Jahre später erreichte der Verbrauch einsame Spitze, nämlich 200 kg! Dieser Wert wurde später nie mehr erreicht. Heute ist der Kartoffelverzehr weiter rückläufig. 1955/1956 verzehrten die Deutschen noch 150 kg, heute nur noch 57 kg (Schweiz: 40 kg Kartoffeln, 35 kg Teigwaren, 20 kg Reis pro Kopf und Jahr). Deutschland ist weltweit der sechstgrösste Erzeuger von Kartoffeln. An der Spitze steht China, gefolgt von Russland und Indien. In Deutschland sind 11,84 Millionen Tonnen auf 259 000 Hektar Anbaufläche erzeugt worden.
51 % des Pro-Kopf-Verbrauches werden heute über Kartoffelerzeugnisse (Pommes Frites, Kartoffelscheiben, Klösse, Chips usw.) abgedeckt (www.ernaehrung-bw.info).
Hochwertiges Eiweiss, viel Kalium
Kartoffeln beinhalten 78 g Wasser, 15 g Kohlenhydrate, 0,1 g Fett, 2,3 g Ballaststoffe und 2 g Eiweiss pro 100 g. Der Eiweissgehalt ist relativ gering. Jedoch zählt das Kartoffeleiweiss zu den hochwertigsten Pflanzeneiweissen.
Nun zu den Mineralstoffen und Vitaminen: Das Kalium ist mit einer Menge von 420 mg je 100 g am bedeutungsvollsten. Die Kartoffel zählt somit zu den kaliumreichsten Nahrungsmitteln. Hervorzuheben ist ferner der Magnesiumgehalt von 20 mg je 100 g. 100 g frische Kartoffeln enthalten 17 mg Vitamin C.
Der durchschnittliche Energiegehalt ist mit 71 kcal bzw. 297 kJ/100 g gering. Zum Vergleich: 100 g Reis und Nudeln sind energiereicher (345 bis 348 kcal).
Magenelexier Kartoffelsaft
Kartoffelbrei und Kartoffelsuppen waren früher Bestandteil einer Schonkost für Magenkranke und Verstopfte.
Der natürliche Press-Saft aus rohen, frisch gepressten Kartoffeln von Schoenenberger eignet sich bei krankhafter Steigerung der Säurewerte des Magensaftes. Er entwässert auf Grund des beachtlichen Kaliumgehaltes und wird bei Sodbrennen und Magenbeschwerden empfohlen. Die Trinkmenge beträgt 2mal täglich 50 ml vor der Mahlzeit.
Schlankheits-Kur mit Kartoffelsaft
Die Kartoffel eignet sich hervorragend zum Abnehmen. Achtung jedoch vor fetthaltigen Kartoffelzubereitungen (Pommes frites, Kartoffelstäbchen, Chips usw.). Diese stellen im wahrsten Sinne des Wortes Kalorienbomben dar (290 bis 557 kcal/100 g).
Empfohlen werden Kartoffeltage (1000 g auf 4 Mahlzeiten pro Tag verteilt). Bewährt haben sich solche Tage auch bei Herz- und Kreislaufkrankheiten mit Wasseransammlungen in den Geweben.
Sehr wirkungsvoll ist die Schoenenberger Schlankheits-Kur. Bestandteile dieser Kur ist eine Kombination mit den Heilpflanzensäften Artischocke und Brennnessel und dem Pflanzensaft Kartoffel. Es gibt die fruchtige mit TopVital (Möhre-Apfel- Mango-Bananen-Mix mit Topinambur) oder die klassische Variante mit TasToFit (Tomatensaft und sättigendem Apfelpektin).
Die Schoenenberger Schlankheits-Kur plus 5-Elemente-Ernährung zum Abnehmen und Entschlacken nach dem TCM-Arzt Ekkehart Hamma beinhaltet die oben genannten Pflanzensäfte und einen Apfel-Ingwer-Mix.
Die erwähnen Kuren bringen eine ernährungsmedizinisch korrekte Gewichtsreduktion, sie verbindet Entschlackung mit Entsäuerung, aktiviert den Stoffwechsel, beugt Mangelerscheinungen und Stoffwechselstörungen vor und steigert Vitalität und Wohlbefinden.
Ernährungspläne und Rezepte sind unter www.schoenenberger.com anzufordern.
Wohltuender Kartoffelwickel
Laut Wickelexpertin Maya Thüler eignen sich Kartoffelwickel überall dort, wo Wärme zugeführt und die Ausscheidung angeregt werden soll. „Sie eignen sich sehr gut zur vorbeugenden Anwendung, um Organe, welche für die Krankheiten anfällig sind, zu stärken“, so die Expertin.
Folgende Anwendungen der Brust- und Nackenwickel werden empfohlen bei Rückenschmerzen, Nackenverspannungen, abnutzungsbedingten Gelenkerkrankungen (Arthrosen), Husten/Bronchitis, Halsweh, Nierenbecken –und Blasenentzündung (hier im Einvernehmen mit dem Arzt).
Infos unter www.wickel.ch oder im Buch von Maya Thüler: “Wohltuende Wickel“, Maya Thüler Verlag, 11. Auflage, 2013.
Fazit: Das grösste Geschenk
Nach dieser „Lobpreisung“ auf die Kartoffel sollten wir schleunigst alle Vorurteile über diese Erdfrucht begraben. Sie stellt nämlich ein hochwertiges Nahrungsmittel dar. Dank der tollen Knolle können wir unseren gebeutelten Körper mit einer erheblichen Portion an lebenswichtigen Nährstoffen versorgen. Darüber hinaus hilft die Kartoffel bzw. der Kartoffelsaft beim Abnehmen und Wickel sind ein gutes Vorbeuge- und Heilmittel. Gesunde und Kranke profitieren gleichermassen von der Knolle. „Die Kartoffel ist das grösste Geschenk der Neuen Welt an die Alte“, heisst es nicht zu Unrecht. Was hält Sie jetzt noch davon ab, Kartoffeln reichlich zu verzehren?
Internet
www.schoenenberger.com
www.wickel.ch
www.landwirtschaft.ch
www.ernaehrung-bw.info
Hinweis auf einen Blog über die Kartoffelpest in Irland
06.05.2016: Kartoffelpest: Hungersnot (Famine), Entvölkerung Irlands
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