Wäre so gerne Apfelkönig 2016 geworden.
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
In der Vergangenheit haben manche „Auserwählte“ bei Wahlen von Bürgermeistern und Vereinsvorständen oft schlechte Karten. Sie wurden einfach nicht gewählt. Was haben sie falsch gemacht? Das fragen sich keinesfalls die Nichtgewählten, sondern sie suchen die Schuld bei anderen oder finden Formfehler. Es gab schon oft Wiederholungen einer Wahl, wenn ein gravierender Formfehler vorlag. Wenn der Wahlausgang dann trotzdem nichts half, zogen sich die Abgelehnten verärgert zurück oder schalteten Gerichte ein.
Oft müssen die Richter entscheiden, wenn Formfehler im Mietrecht, Arbeitsrecht und Vereinsrecht vorliegen. Infos unter www.juraforum.de
So geschehen im brandenburgischen Guben, einer 17000-Einwohner-Stadt in Brandenburg. 2016 wurde die schöne 19-jährige Antonia Lieske Apfelkönigin. Die Gubener mussten sich damals für Antonia Lieske oder Marko Steidel (42) entscheiden. Dass Steidel überhaupt antreten konnte, hat er den Teilnahmebedingungen zu verdanken. Denn 2016 wurden auch männliche Teilnehmer zum ersten Mal zugelassen. Der Mann hatte jedoch keine Chance zu gewinnen. Die mit einem strahlenden Lächeln ausgestattete Antonia gewann auf dem Grubener Apfelfest („Appelfest“) haushoch.
Nun kommt der Hammer: Der Unterlegene wär`so gerne Apfelkönig geworden. Er zog vor Gericht. Er behauptete, die Wahl wurde manipuliert. Er betonte, dies vermute er. Dann behauptete er, die Gewählte hätte die Wähler betrogen, da sie nicht angab, keinen Führerschein zu haben. Dies wäre nach Steidel eine unabdingbare Voraussetzung für das Amt. Die Organisatoren sehen das anders. Der Besitz eines Führerscheins wäre noch nie Voraussetzung für die Wahl gewesen.
Der 1. Verhandlungstag dauerte nur wenige Minuten. Eine Entscheidung soll am 7.09. verkündet werden. Der Verlierer kündigte schon jetzt eine Berufung an.
„Apfelkönigin Antonia kann das alles egal sein. In wenigen Wochen wird eine neue Hoheit auf dem Apfelfest gewählt. Steidel ist nicht dabei – der Tourismusverein liess ihn wegen seiner Klagen nicht zu“, berichteten Michael Saurer und dpa am 23.08.2017.
Auf folgendem Link sind die Beiden abgebildet:
Nun, wen hätten Sie gewählt? Bei mir wäre die hübsche junge Frau Apfelkönigin geworden. Sie hat nämlich die besten Voraussetzungen für ihre Verpflichtungen. Sie präsentiert während ihrer Amtszeit heimische Produkte auf Messen, gibt Interviews für die Lokalpresse usw. Ein miesepetrig dreischauender Apfelkönig wäre in so einem Fall kein guter Repräsentant. In Zukunft sollte man nur Frauen zulassen.
Auf jeden Fall können Sie sich schon jetzt an schöne Äpfel satt sehen (s. Foto). Oder Sie lesen meinen Blog vom 01.2.2011: „Übernatürliches: Der Apfel in Brauchtum, Mythen, Legenden.“
Anhang
Der Thurgau hat auch eine Apfelkönigin 2016/2017:
http://www.fm1today.ch/der-thurgau-hat-eine-neue-koenigin/311054
In Friedrichshafen wurde die Bodensee-Apfelkönigin von der Erzeugergemeinschaft „Obst vom Bodensee“ gewählt. Hier der Link:
http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/bodenseekreis/UEberwaeltigte-Markdorferin-Sabrina-Heiss-ist-neue-Bodensee-Apfelkoenigin;art410936,8919740
In diesen Fällen hat keiner Einspruch erhoben. So ein Blödsinn wie in Guben gibt es in Thurgau und am Bodensee nicht.
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