Textatelier
BLOG vom: 28.09.2017

Der Roman, den ich nicht weiterschrieb

Autor: Richard Gerd Bernardy, Dozent für Deutsch als Fremdsprache, Viersen


Vor einigen Jahren veröffentlichte ich hier auf der Website einen Fortsetzungsroman.

Er handelt von einem jungen Mann und seiner Lebensgeschichte und endet darin, dass er, verführt zur Unterstützung bei einer Sterbehilfe, erkennt, dass er nur ein Werkzeug war. Mit dieser Erkenntnis lebt er weiter.

Lebensbeichte – aus einem Nachlass

28.03.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (1)
08.04.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (2)
23.04.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (3)
04.05.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (4)
16.05.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (5)
03.06.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (6)
10.06.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (7)
21.06.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (8)
02.07.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (9)
17.07.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (10)
08.08.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (11)
18.08.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (12)
10.09.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (13)
25.09.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (14)
16.10.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (15)
09.11.2014: Lebensbeichte – Fortsetzungsroman aus Nachlässen (16)

Vor einiger Zeit wurde ich gefragt, warum ich die Geschichte nicht weiterschreibe.

Ja, warum eigentlich nicht?

Mögliche Antworten finden sich unter https://de.wikipedia.org/wiki/Schreibblockade

Wirklich?

Im Alter von 76 Jahren veröffentlichte der Linguist Gisbert Keseling ein Buch mit dem Titel:
Die Einsamkeit des Schreibers - Wie Schreibblockaden entstehen und erfolgreich bearbeitet werden können.

Schreibstörungen lassen sich nach Keseling in 2 Hauptgruppen einteilen, denen sich insgesamt fünf verschiedene Blockadetypen zuordnen lassen, die aber auch als Mischtypen auftreten können. Zur Verdeutlichung werden die Blockadetypen hier noch einmal mit ihrem wesentlichen Merkmal bezeichnet:
Störungen beim Planen:
Konzeptbildungsprobleme beim frühzeitigen Starten und Probleme beim Zusammenfassen
Störungen beim Formulieren:
Unstimmige Konzepte, die mit spätem Starten verbunden sind, Probleme mit dem inneren Adressaten und der nicht verfügbare Adressat.

Wenn ich mir heute, nach fast 3 Jahren nach dem Verfassen des letzten Teils, den Roman wieder durchlese, entdecke ich vor allem eine Künstlichkeit, die in dem Text steckt. Dieser Zwang, immer wieder Rückbezüge auf Dichter, Schriftsteller und Sänger zu nehmen, ist so unnatürlich und seltsam.

Ich habe mich entschieden, ich schreibe nicht weiter. Ich entlasse meinen Protagonisten! Soll er weiterleben, wie er will!

 


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