Textatelier
BLOG vom: 08.10.2018

Neues und fast Unbekanntes über Amerikas Geschichte

Wikinger, Schweden, Finnen, Russen und ein Schweizer in Nordamerika

von Werner Eisenkopf, Runkel D


Unbefriedigend geklärt, bleiben in der klassischen Geschichtsschreibung, viele Dinge des Alltags und der Lebensumstände der einfachen Menschen. Riesige Literaturmengen und auch Gemälde, beschäftigen sich ausschliesslich mit den Lebensumständen von Herrschern und reichen Leuten. Manchmal sollte daher wirklich mal der Fokus auch auf das damalige Alltagsleben gerichtet werden. Manchmal sind eigentlich an sich wichtige Details, einfach nicht im Fokus der etablierten Forschung, so dass Laien sich mal unkonventionell darum kümmern müssen.
Lange Zeit wurde hauptsächlich gelehrt, dass Christoph Kolumbus 1492 Amerika entdeckt habe, auf der Suche nach einem westlichen Seeweg nach Indien. Doch gibt es da zu Amerika schon Einiges vor seiner Zeit zu berichten.

Lange vorher hatten bereits Wikinger Amerika entdeckt (u.a. Erik der Rote) und wie auch Grönland zeitweilig besiedelt. Zusätzlich zur bereits länger bekannten Wikingersiedlung L'Anse aux Meadows auf Neufundland von irgendwann um das Jahr 1000 herum, gab es nun VIELLEICHT einen weiteren Wikingersiedlungs-Fund (es fehlen bisher noch endgültige Zuordnungsbeweise):

http://www.spektrum.de/news/eine-zweite-wikingersiedlung-in-amerika-entdeckt/1406550

Für die Zeit noch weiter davor, wurde verschiedentlich spekuliert, dass irische Mönche vielleicht schon mit ganz einfachen Booten oder gar segelnden Flössen, irgendeinen Weg über den Atlantik nach Amerika gefunden hätten aber nie mehr zurück. Das ist aber nur unbewiesene Spekulation.

Keine Spekulation dagegen ist, dass SCHWEDEN ab dem Jahre 1638 (also noch während des Dreissigjährigen Krieges in Deutschland) eigene kleine Kolonien in Nordamerika und später auch in der Karibik besass. Damals war Schweden aber in Europa auch sowas wie eine überregionale Grossmacht.

http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/2578282

Da Finnland damals zu Schweden gehörte und offenbar viele der in Nordamerikas Schwedenkolonie stationierten Leute, gebürtige Finnen waren, scheint das womöglich auch noch in der Folgezeit, einen erheblichen Einfluss auf den dort von den Kolonisten in Amerika bis heute beliebten Bau von BLOCKHÄUSERN aus Holzstämmen gehabt zu haben, die ja schon lange vorher in Finnland üblich waren. Fakt ist jedenfalls, dass in keiner der anderen Kolonial-Nationen in Nordamerika (England, Frankreich, Holland, Spanien), zu Hause solche Blockhausbauten allgemein verbreitet und landesüblich waren. Mit Blockhäusern aus Holz, wurde aber faktisch der nordamerikanische Kontinent, erstmal wohnmässig vielerorts erschlossen. Danach kamen ja erst Steine/Ziegelsteine und noch später Beton dazu.

Lediglich in Russland war sowas wie Blockhäuser bekannt und üblich, doch erwarben die Russen erst sehr viel später, nämlich1812 den Handelsposten Fort Ross in Kalifornien, den Russland dann 1841, aber für 30.000 Piaster an den gebürtigen Baselbieter Schweizer, Johann August Sutter verkaufte. Ironischerweise wurde dann ausgerechnet dort, nämlich  auf Sutters Grund, 1848 das erste Gold in Kalifornien gefunden. Das war der Beginn des kalifornischen Goldrauschs dort. Historie kann sehr interessant und spannend sein, wenn man auch Querverweise verfolgt.

Dass der Verkauf des russischen Siedlungsgebiets Alaska, auf dem amerikanischen Kontinent an die USA 1867, eine späte Folge des Krimkriegs 1853-1856 (Russland verlor gegen England, Frankreich und Osmanisches Reich, auch Sardinien-Piemont kam dazu) und der darauf folgenden Modernisierung und Umwälzung des Zarenreiches war, ist auch kaum bekannt. Doch das kommt detaillierter später mal in einem separaten weiteren Artikel hier.

Manchmal bringen auch "Aussenseiter" neue Argumente und Gedanken in alte Themen ein. Ob sie sich dann durchsetzen oder wieder in der Versenkung verschwinden, ist vorher unabsehbar. Einer davon zu Amerika als Teilthema zum alten CHINA, ist von Gavin Menzies, ein Engländer und ehemaliger Kommandant eines britischen U-Boots.

Vor etwa 15 Jahren, habe ich mich mit der Literatur und den Thesen von Gavin Menzies beschäftigt und auch mit Menzies selbst Kontakt gehabt als es um einen Irrtum von der geometrisch-mathematischen Form der Erdkugel (GEOID/Früher ROTATIONSELLIPSOID) ging. Menzies hat vermutet und mit sehr vielen recht plausiblen Fakten unterlegt, wonach Chinesen auf damaligen grossen Forschungsexpeditionen (Schatzschiffe) auch schon Amerika entdeckt haben sollen. Das würde auch Details wie die türkische "Piri-Reis-Karte" eher als "irdisch" erklären, die lange vorher z.B. ein Schweizer Autor namens Erich von Däniken, als vermutetes Werk Ausserirdischer via Luftbildern zu erklären versucht hatte.

Das Gavin Menzies Buch von 2003:
https://www.amazon.de/1421-Als-China-Welt-entdeckte/dp/3426273063

Interessanterweise, waren damalige altchinesische Flottenreisen mit "Schatzschiffen" auch schon Themen in Fernsehsendungen und sind offenbar inzwischen recht gut als Tatsachen belegt. Menzies hängt also keinesfalls damit völlig in der Luft.

Man sollte sich halt grundsätzlich niemals darauf verlassen, dass "der Stand der Wissenschaft" irgendwas Fixes oder Absolutes sei. Die Damen und Herren Wissenschaftler schwimmen oft genug seicht und mit lauter "Annahmen und Vermutungen" durch ihre Gefilde. Nicht nur die früheren Alchemisten und Hexenverfolger, auch heute noch. In den 1980er Jahren berichteten australische Forscher z.B. über ihre Entdeckung, dass sie offenbar gerade ein im menschlichen Magensaft überlebensfähiges Bakterium gefunden hätten. Damals lachte die gesamte weltweite Wissenschaft unisono, diese Australier als "lächerliche" Spinner aus und erklärte, dass sowas "gar nicht möglich" sei. dennoch wagten es diese Aussies, daran weiterzuforschen. Dafür bekam sie letztendlich im Jahre 2005 dann nachher sogar den Nobelpreis und zeigten damit einer ganzen weltweiten vorherigen "Wissenschaft" und deren Arroganz, ihre begrenzte Denkfähigkeit und deren gewaltige Irrtümer auf.

Was wird wohl in einigen Jahrzehnten oder Jahrhunderten, dann als falsch erkannt und ausgelacht werden, was man heute in 2018 noch als "Konsens"-Wissensstand glaubt und danach lebt oder danach sogar derzeit noch politische Entscheidungen trifft?

 

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