Heilkräftiger Thymian bei Erkältungskrankheiten
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim
Gerade in der Herbst- und Winterzeit leiden viele Menschen unter Erkältungskrankheiten. Husten, Schnupfen und Atemwegserkrankungen haben Hochkonjunktur. Heilkräuter nehmen in der Vorbeugung und Behandlung von diesen Erkrankungen eine bedeutende Rolle ein. Sie sind befähigt, unser oft geschwächtes Immunsystem rechtzeitig auf Trab zu bringen, indem sie die Produktion von Abwehrzellen fördern. Die Kräuter machen uns robuster gegen die Angriffe der Mikroorganismen, können aber auch bei einer schon ausgebrochenen Erkältungskrankheit die Beschwerden abmildern und die Erkrankungszeit verkürzen.
Im Blog vom 05.01.2013 beschrieb ich schon die wichtigsten Heilkräuter bei Erkältungskrankheiten.
Als besonders effizient wirksam erwiesen sich Andorn, Huflattich, Linde und Holunder, Spitzwegerich, aber auch verschiedene ätherische Öle in Form von Tropfen und Lutschtabletten (Olbas). Auch einige Hausrezepte sind in diesem Blog aufgeführt.
So lindern etwa naturreine Heilpflanzensäfte, Kräutertees, Wickel und Inhalationen die Symptome. Je nach Anwendung wirken sie gegen Schnupfen, Husten, Fieber oder Gliederschmerzen.
Powerkraut Thymian
In Werbeaussagen wird jetzt vermehrt der Thymian (Thymus vulgaris) als „Powerkraut“ bei Erkältungskrankheiten offeriert. Dies ist für mich ein Anlass, einmal die Wirksamkeit dieser Heilpflanze näher zu beleuchten.
Betrachten wir einmal die Inhaltstoffe, die besonders in Kombination für die Wirksamkeit verantwortlich sind. Thymian enthält ätherisches Öl mit den Hauptkomponenten Thymol und Carvacrol; ferner Rosmarinsäure, Chlorogen- und Kaffeesäure, Flavone und Triterpene. Die Stoffe wirken schleimlösend, desinfizierend und krampflösend.
Heilpflanzensaft bessert Beschwerden
Thymian wird zur Besserung der Beschwerden bei Erkältungskrankheiten der Atemwege mit zähflüssigem Schleim und zur Besserung der Beschwerden bei akuter Bronchitis eingesetzt. Empfohlen wird ein naturreiner Heilpflanzensaft (Schoenenberger), ohne Zusätze von Alkohol, Zucker und Konservierungsstoffen, der bereits ab dem ersten Lebensjahr, zum Beispiel in Lindenblütentee mit Honig, eingenommen werden kann. Dazu noch einige Erläuterungen:
„Die Heilkonzentration, welche die Natur geschaffen hat, ist in unverbildeter Form in der frischen Pflanze enthalten.“ So lautete Walther Schoenenbergers bemerkenswerter Grundsatz, der auch heute noch seine Gültigkeit hat.
Und in den jeweiligen Frischpflanzen-Presssäften ist der Gesamtkomplex von Wirk- und Inhaltsstoffen, also alle bioaktiven Stoffe in ihrer natürlichen Harmonie (man spricht vom gesamten Wirkstoffring der frischen Pflanze) unverdünnt und in konzentrierter Form und seiner natürlichen Zusammensetzung enthalten.
Die Frischpflanzensäfte zeichnen sich durch eine ganzheitliche Qualität, synergistische Wirkungsweise, besonders guten Aufnahmefähigkeit und gute Verträglichkeit und Sicherheit aus.
Innerliche und äußerliche Anwendung
Im Buch „Arnika und Frauenwohl“ von Heinz Scholz und Frank Hiepe ist die innerliche und äußerliche Anwendung aufgeführt.
Innerliche Anwendung: (Tee, Heilpflanzensaft): Bronchitis, Husten, Heiserkeit, Blähungen, Völlegefühl.
Äußerliche Anwendung: Thymianbad: Ekzeme, Bronchitis, Husten, Schnupfen. Der Thymian bewirkt besonders bei lästigem Husten ein erleichtertes Abhusten.
Zubereitung: 100 -150 g Thymiankraut mit einem Liter kochendem Wasser übergiessen, nach 20 Minuten abseihen und dem Badewasser hinzufügen.
Kompresse hilft
Die Wickelexpertin Maya Thüler aus der Schweiz empfiehlt eine Thymian-Brustkompresse bei Entzündungen der Atemwege, bei Husten und Bronchitis. Bei weiteren Atemwegserkrankungen, wie Keuchhusten und Asthma Anwendung im Einvernehmen mit dem Arzt.
Zubereitung: Tuch mit heißem Thymiantee tränken und eine Kompresse anfertigen, auf die Brust legen und mit einem Wolltuch abdecken.
Auch Quendel hilft
Auch die kleine Schwester des Thymians, der Quendel (Wilder Thymian = Thymus serpyllum) wirkt ähnlich, aber etwas schwächer. Er ist Bestandteil von Hustensäften und Hustenteemischungen. Quendel wird auch bei Magen- und Darmstörungen eingesetzt.
Internet
www.schoenenberger.com
www.wickel.ch
Blog über Heilpflanzensäfte:
https://www.textatelier.com/index.php?id=996&blognr=6077
Literatur
Scholz, Heinz; Hiepe Frank: „Arnika und Frauenwohl“, IPa-Verlag, Mühlacker/Mühlhausen (jetzt Vaihingen/Enz), 2. Auflage 2013.
Thüler, Maya: „Wohltuende Wickel“, Maya Thüler Verlag, Worb, 9. Auflage 2013. Das Standardwerk mit 40 verschiedene Wickel und 127 Illustrationen ist schon in der 12. Auflage erschienen. Die 12. Auflage ist inhaltlich unverändert, mit Ausnahme eines neuen Vorwortes in Form eines Rückblicks auf den Zeitraum zwischen der ersten Auflage 1986 bis 2019. Über Ihre Arbeit wird ein Blog vorbereitet.
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