Reaktionen auf Blogs (7): In Handy- und Himmelssphären
Präsentation der Leserpost: Walter Hess
In den jüngsten Blogs wurde häufig im virtuellen Sektor laboriert, wozu selbstverständlich auch das Himmelreich gehört, in das es laut dem Blog von Lislott Paff vom 17. April 2005 der verstorbene Papst Johannes Paul II. nicht geschafft hat. Ob sein Nachfolger Joseph Ratzinger als Benediktus XVI. diesbezüglich erfolgreicher sein wird, wage ich zu bezweifeln.
Heinz Scholz aus Schopfheim D schrieb dazu an die Autorin: „Eine amüsante und lehrreiche Geschichte, die Sie uns da aufgetischt haben. Auch Normalsterbliche dürften sich wundern, wenn sie vor Petrus stehen und abgewiesen werden. Ich denke da an Personen, die regelmässig in die Kirche rennen und beten und dann im Leben die grössten Biester sind. Das habe ich bei einer früheren Vermieterin in den 50er-Jahren erlebt. Die machte allen Leuten, auch den eigenen Familienmitgliedern, das Leben zur Hölle. Aber sie rannte immer in die Kirche, versank im stillen Gebet. Jeder meinte, es handle sich um eine Heilige.
In diesem Zusammenhang fällt mir eine hervorragende Karikatur von Touché ein: Darin wundert sich eine Frau, die anstatt im Himmel eben in der Hölle landete. Der Oberteufel empfing sie und machte sich Notizen. Die Frau meinte entrüstet: ,Das darf doch nicht wahr sein! Ich habe doch extra alles der Kirche vermacht! Undank ist der Welten Lohn!’ Da antwortete der Oberteufel: ,Dummheit schützt vor Strafe nicht!’ Da werden sich viele selbstherrliche Politiker und Kirchenoberen wundern, wenn Sie von Petrus abgewiesen werden und in der Hölle ihre Zuflucht finden.“
Die Röschenzer Revoluzzer und das Sturmgeläut
Sozusagen aus der näheren Umgebung von Röschenz BL, von Lislott Pfaff aus Liestal, trafen noch historische Reminiszenzen zur „Pfarrherrlichen Röschenzer Übung“ (Blog vom 15. April 2005) ein, die ich unseren Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten möchte:
Der Zufall will es, dass heute, am 18. 4. 2005, die „Basellandschaftliche Zeitung“ (bz) titelt: „In Oberwil gab es einst sogar Tote.“ Das heisst, die kirchliche Obrigkeit hatte es auch schon früher im Baselbiet nicht immer einfach, wie die bz schreibt: So erhielt 1985 der römisch-katholische Priester Josef Hochstrasser in Birsfelden ein Berufsverbot, weil er sich noch während seiner Mission verheiratet hatte. Anschliessend trat Hochstrasser aus der katholischen Kirche aus und absolvierte später ein Studium an der evangelisch-reformierten Fakultät in Bern. Heute ist er reformierter Pfarrer und Autor (wobei mir ‚Autor’ lieber ist als „Pfarrer“ . . .).
Ein weiterer „Fall Sabo“ (so die bz) habe sich vor der Wende zum 19. Jahrhundert ereignet: Die Ettinger Kirchgemeinde wählte 1874 Joseph Jeissi aus Blauen zum neuen Pfarrer. Er wurde jedoch von der Baselbieter Kirchendirektion nie angestellt. Jeissi hatte das Fähigkeitszeugnis für seine „theoretische und praktische Befähigung“, wie es das Pfarrwahlgesetz formulierte, nie erhalten. Aber die Ettinger ignorierten kaltblütig die Entscheidung der Kirchendirektion, und dieser beliebte Pfarrer konnte 56 Jahre lang in der Gemeinde seinen Dienst versehen.
Gewaltsam verlief 1835 ein Kirchenstreit in Oberwil BL: Diesmal wollte die Gemeinde den von der Regierung eingesetzten Pfarrer nicht akzeptieren. „Unter Sturmgeläut stiess die aufgewiegelte Gemeinde den Pfarrer aus dem Dorf. Der Bezirksverwalter wurde gleich mitverjagt“, schreibt die bz in ihrem Bericht. Der Pfarrer sei „nicht ohne stärkere Misshandlungen“ davongekommen. Als Landjäger wieder für Ruhe und Ordnung sorgen sollten, wurde einer von ihnen totgeschlagen, und ein anderer verschied am folgenden Tag „entsetzlich verstümmelt“. „Erst 600 Mann Infanterie sowie Scharfschützen und Artillerie konnten das widerspenstige Dorf zum Aufgeben zwingen.“
Die Autorin schloss mit den anspornenden Worten: „Hoch lebe das Baselbieter Revoluzzerblut!“
Sturmgeläut rund ums Handy
Ein eigentliches Sturmgeläut hat auch mein Handy-Blog vom 14. April 2005 („Machen Handys wirklich schwachsinnig? Es scheint so“) ausgelöst. „Selten so gelacht wie über diesen köstlichen Text. Sie sind sehr up to date mit der Erwähnung dieser ‚Studien’.“ Dies schrieb mir Leopoldine Gaigg aus Bottenwil AG, die sich seit über 10 Jahren innerhalb der „Gruppe Hans-U. Jakob" mit den Auswirkungen des Elektrosmogs befasst und die beachtenswerte Webseite www.gigaherz.ch betreibt. „Wir wollen erreichen, dass die Bevölkerung vor den schädlichen Auswirkungen der elektromagnetischen Strahlung geschützt wird und dass bereits Betroffene zu ihrem Recht kommen“, liest man dort. Und das ist keine blosse Ankündigung, sondern das wird erfolgreich praktiziert.
Laut Frau Gaigg, die meine uneingeschränkte Wertschätzung hat und mit der ich seit Jahren gute Kontakte pflege, war auch Präsident Hans-U. Jakob begeistert von dem „wirklich mit Humor und dennoch einer Portion Satire geschriebenen Text. Er gefällt ihm so gut, dass ich den Auftrag bekommen habe, Sie anzufragen, ob wir ihn auf unsere Webseite www.gigaherz.ch übernehmen dürfen.“
Selbstverständlich habe ich gern zugesagt.
Der Forscher und Inhaber der Oecovita AG in Bäch SZ, Hardy Burbaum, hatte das erwähnte Blog ebenfalls beachtet und er schrieb: „Bezüglich Handy hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen. Nur sollte man auch nicht verschweigen, dass es Möglichkeiten gibt, wie es Fosar-Bludorf aufzeigen, das es durch die Universal-Harmonizer grundsätzlich Möglichkeiten zur Harmonisierung der unerwünschten Strahlungen gibt, wenn fast alle Leute so ein Ding haben und wir die Sender und die Massenhysterie nicht mehr verhindern können.“
Burbaum verwies auf die Forschungen von Grazyna Fosar und Franz Bludorf, die sich mit der Quantenphysik des Bewusstseins, der Geomantie und Umweltbelastungen durch elektromagnetische Frequenzen kompetent befassen und mit ihren Büchern wie „Im Netz der Frequenzen“ das fast Unerklärbare anschaulich darzustellen verstehen. Dieses Forscherpaar attestiert den Harmonizern (harmonisierende Energiestäbe) von Hardy Burbaum eine offensichtliche Wirksamkeit, was schon etwas heisst. Wir verweisen auf einen Text der beiden Forscher, der auf der Oecovita-Homepage nachzulesen ist und den ich zum Studium sehr empfehle: http://www.oecovita.ch/disp1.php?s=56&n=6.
Hardy Burbaum fügte noch bei: „Die weiteren Blogatelier-Blogs betreffen die Hintergrundbeurteilung des Medienterrors genau so, wie ich es spontan empfinde. Anderweitig gibt es nur Scheingefechte, Auslösung von Massenhysterie und Augenwischereien. Die wirklichen Katastrophen spielen sich jedoch im Hintergrund ab.
Wir müssen die Menschen solange wie möglich aufklären.“
Die modernen Kommunikationsmethoden
Mein Bruder Rolf P. Hess, der auf Mactan (Cebu, Philippinen) lebt, den asiatischen Raum häufig bereist und die moderne Kommunikationstechnologie kennt und nützt, erteilte mir aufgrund des Handy-Blogs in verdankenswerter Weise eine fällige Nachhilfe-Lektion in moderner Kommunikationstechnologie:
„Eben habe ich einige Euerer Blogs genossen, vielen Dank: Zuerst Lislott Pfaffs Geschichte über den Papst, der nicht in den Himmel kam, und dann Deine lesenswerte Meinung über Handys und Billig- bis Gratis-Telefonsysteme.
Als Telecom-Experte kann ich Dir noch einiges Weiteres über moderne Kommunikationsmethoden erklären, die Du selbst noch nicht erlebt hast, einfach um Dein Gesamtwissen noch stärker zu erweitern:
Handys: Die neuen Geräte bieten sehr oft 2 Alternativen an, um das Gerät vom Kopf entfernt bedienen zu können: Eingebauter Lautsprecher und Bluetooth. Ich selbst brauche den Lautsprecher, so oft es geht, zu Hause, im Auto usw. In einem Restaurant oder wenn eine geheime Liebhaberin telefoniert, ist das allerdings weniger gut möglich. Die nächste Möglichkeit sind die Bluetooth-Kopfhörer. Die sind drahtlos mit dem Gerät, das bis zu 10 m weit weg sein kann, verbunden. Das Signal ist dadurch natürlich viel, viel geringer als das normale Signal, welches das Handy selbst empfängt. Allerdings haben diese Kopfhörer eine Batterie, in meinem Fall (neuestes Modell „Jabra BT 800“) auch ein Display, auf dem man sehen kann, wer anruft usw. So bleibt das Handy im Golfsack, und nur der kleine Kopfhörer wird in der Hosentasche mitgetragen, bis er durch eine Vibration meldet, dass jemand mit mir sprechen will. Dann wird er ans Ohr befestigt: ,Hallo?!’ www.jabra.com.
Texting/SMS: In den Philippinen findet der grösste Teil der (Tele-) Kommunikation durch das Versenden von Text-Messages ab Handy statt. Gespräche sind hier sehr teuer – 1. verglichen mit dem Rest der Welt und 2. ganz besonders, wenn man den tiefen Lebensstandard berücksichtigt. Viele der Einwohner haben keinen Strom und kein Festnetz-Telefon, praktisch jeder aber ein Handy. Wenige haben einen PC – und so werden E-Mails und Gespräche durch SMS (Short Message Service) ersetzt. Die ganze Bevölkerung kann sehr schnell mobilisiert werden; so wurden beispielsweise die Demonstrationen organisiert, durch die Präsident Ferdinand E. Marcos abgesetzt worden ist – sehr effizient und ziemlich harmlos (nicht für Präsidenten, sondern fürs Gehirn). Allerdings bringt auch diese neue Technologie wieder eine neue Gefahr: Normale Messages sind auf 160 Zeichen limitiert. Um mehr aussagen zu können, gibt es nun viele Abkürzungen, die von allen gebraucht werden (das erinnert mich an unsere alten Telegramme), so wird z.B. nur noch ,k’ geschrieben, statt ,Okay’, oder ,Einverstanden’. ,Für Dich’ wäre im Normalfall der Text ,For you’, im SMS-Fall ist es noch ,4u’. Das Resultat hievon ist, dass sich die Schreib-/Englischkenntnisse der neuen Generation praktisch auf diese neue Kürzestsprache konzentrieren!
Instant Messaging/ IMS: Etwas, was wir praktisch nie im Einsatz gehabt haben, ist das Instant Messaging, das wohl bei Dir wie bei mir automatisch installiert ist, von Microsoft Messenger, Yahoo usw. Auch das Skype-Programm beinhaltet diese Funktion. Das ersetzt die alten Telex-Maschinen; der Text erscheint auf Deinem PC sobald ich Enter drücke, und Du antwortest dann gleich. Meiner Ansicht nach ist dies die grösste Zeitverschwendung, bezogen auf alle Systeme. Hat aber hie und da Berechtigung, gerade bei der Lösung von Problemen.“
Danke, lieber Rolf, jetzt bin als angebundener Festnetz-Telefonierer wieder auf der kommunikationstechnischen Höhe, wenigstens theoretisch.
Heinz Scholz machte mich im gegebenen Zusammenhang mit einem unter www.spiegel.de erschienenen Bericht über Handys aufmerksam. Darin ging es um die Beeinflussung der Spermenbeweglichkeit: „Die Studien sind sehr interessant, zeigen sie doch auf, dass irgend etwas Schädliches passiert. Natürlich sind die Befürworter von Handys davon noch nicht überzeugt. Die glauben den Studien nicht. Ich bin sehr vorsichtig mit Handys, seitdem ich eine nachteilige Wirkung verspürte. Trug ich das eingeschaltete Handy in der linken Jackentasche, also direkt über dem Herzen, bemerkte ich bei Fahrradtouren ein merkwürdiges Ziehen und einen leichten Druck in der Herzgegend. Daraufhin nahm ich das Handy aus der Tasche und beförderte es in eine andere Tasche, und siehe da, der Druck verschwand.“
Und per E-Mail erhielt ich von Lislott Pfaff die Botschaft zum Handy-Blog: „Herrliche Satire! Ich bin fürs Weitertelefonieren, um meinem armen Hirn nicht mehr zuzumuten, dass es sich über all die Gräuel unserer Welt weiterhin Gedanken machen muss.“
Grüsse aus den USA: Tödliche Grippeviren für alle Welt
Aus der gleichen, lebhaft sprudelnden, geistsprühenden Liestaler Quelle hiess es zum Grippeviren-Blog vom 13. April 2005: „’Die US-Behörden untersuchen wieder einmal in eigener Sache (...), und dann hört man nichts mehr’, schreibt Walter Hess in seinem Blog über das tödliche Grippevirus, das infolge eines ‚bedauerlichen Fehlers’ von einem amerikanischen Labor in der ganzen Welt herumgeschickt wurde. Ja, man hört dann nichts mehr − ausser von einer epidemischen Grippewelle ‚unbekannter Herkunft’, die wieder einmal das globale Dorf heimsucht. Wie oft höre ich doch von Bekannten, dass die oder der erkrankt sei und unter neuen Symptomen leide, die halt von irgendeinem Grippevirus − von welchem, kann niemand sagen − hervorgerufen wurden. Das gibt mir schon zu denken . . .
Aber in Zukunft sind wir für solche Geschenke nicht mehr auf einen Versand aus den USA angewiesen. Im freiburgischen Galmiz (Schweiz) soll eine der grössten Biotechfirmen ihre Tore öffnen, um uns ganz aus der Nähe mit ihren manipulierten oder nicht manipulierten Viren zu beglücken. Bundesrat Joseph Deiss wirds richten und uns dann auch mit den nötigen Schutzimpfungen versorgen.
Walter Hess hat schon Recht: Wir sollten nichts entgegennehmen, das wir nicht bestellt haben. Wer zum Kuckuck hat denn die Amgen nach Galmiz bestellt?“
An dem Treffen des Rotary Clubs in Lenzburg vom 11. April 2005 durfte ich einen Vortrag über das „Schöpfen aus der Natur“ halten, der bei den Kontrapunkten nachzulesen ist. Vor dem versammelten Publikum las Präsident Dieter Schäfer, Inhaber der Elektro Schäfer AG, CH-5600 Lenzburg, aus dem Blog vom 2. April 2004 („Der Neoliberalismus, ausrangierte Alte und Der Papst“) vor, insbesondere auch jene Stellen, in denen es um die Mutmassung ging, was aus dem Vatikan geworden wäre, wenn er nach neoliberalen Management-Methoden geleitet würde: „. . . wahrscheinlich der Petersdom bereits privatisiert, der Heilige Stuhl an ein Antiquitätengeschäft verscherbelt und die Sixtinische Kapelle im Sinne einer Verschlankung an ein US-Konsortium verramscht worden, und die Priester, Patres und Kardinäle würden Arbeitslosenunterstützung beziehen.“ Ein schlagfertiger Rotarier ergänzte treffend dazu: „. . . und die Schweizergarde wäre ein Teil der Nato.“
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In zahllosen Gesprächen, auch solchen im erweiterten Familienkreis, wurden die originellen, originalen und wohltuenden Blogs von Rita Lorenzetti und Emil Baschnonga erwähnt, die durch ihre tiefsinnige Beschaulichkeit einen beruhigenden Ausgleich in die Hektik des aktuellen Geschehens bringen.
Die gute, kunstvolle Mischung machts aus, wie so oft im Leben, und sie gewährleistet einen zunehmenden Zuspruch. Luigi Scura schrieb aus Oftringen CH: „Das Textatelier ist etwas sehr Professionelles, ich schaue in der Regel einmal pro Tag rein. Deine persönlichen Ansichten war man ja gewohnt vom „Standpunkt“ in der Zeitschrift „Natürlich“. Die Leere, die sich dort ergeben hat, wurde jetzt wieder aufgefüllt mit den Blogs.“
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Die Kontakte zum Blogatelier sind neuerdings erleichtert. Unter jedem Blog ist ein Link, über den sich alle Nutzer mit uns in Verbindung setzen können. Wir antworten auf jede Zuschrift und danken für alle Aufmerksamkeiten.
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