Autor: Heiner Keller, Zeihen CH

 

Elli Keller-Filli staunt immer wieder, wie viele Marienkäfer und andere Insekten an den Fenstern im Doracher in Oberzeihen (im aargauischen Fricktal) krabbeln. Besonders aufgefallen sind in letzter Zeit viele grosse Marienkäfer mit 19 dunklen Punkten auf den roten Flügeldecken und einem schwarzen M auf dem Brustschild. Die Suche im Internet ergab rasch, dass es sich um die Art „Asiatischer Marienkäfer“ mit dem lateinischen Namen „Harmonia axyridis“ handelt.

 

 

2004 befand sich der Käfer noch rund 100 km von der Schweizer Grenze entfernt. 2005 untersuchte Dirk Babendreier von der Gruppe Biosicherheit der Agroscope FAL Reckenholz bei Zürich entlang der Grenze zu Deutschland die Insektenfauna, um die erwartete Ankunft des Asiatischen Marienkäfers in der Schweiz dokumentieren zu können. Unter den 20 festgestellten Marienkäferarten befand sich kein Exemplar des entflohenen biologischen Schädlingsbekämpfers.

 

Inzwischen ist auch der Bund (Schweizer Staatsverwaltung) aktiv geworden. Im Entwurf der „Verordnung über den Umgang mit Organismen in der Umwelt“ (Freisetzungsverordnung, 21. November 2005) ist der Asiatische Marienkäfer im Anhang 2.1 als „verbotene invasive Art“ deklariert. Bevor die Verordnung in Kraft gesetzt wurde, hat sich der Käfer offensichtlich über das Verbot hinweggesetzt und ist als neue Art in der Schweiz eingetroffen. Es ist anzunehmen, dass die Funde in Oberzeihen nicht die einzigen Vorkommen in der Schweiz sind. Die heimische Tierwelt und die Bevölkerung werden sich im Zeichen der Globalisierung auch mit dem Asiatischen Marienkäfer anfreunden müssen.

 

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Heiner Keller

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06.08.2006: „Natur im Feldberg-Gebiet: Dreizehenspecht liebt Borkenkäfer“

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