Frei nach der Ballade "Der Fischer" von Joh. Wolfgang von Goethe
Der PC rauscht, der PC pfeift,
ein Nutzer sitzt daran,
und wie er nach dem Mäuschen greift,
das ihm den Cursor treiben kann,
steigt aus dem Internet empor
die Suchmaschine stolz und gross,
blickt aus dem Fenster liebevoll hervor,
geboren aus dem IT-Schoss.
Sie spricht zu ihm, sie liefert ihm
Buchstaben, Worte ohne Zahl,
die sie verwegen aus dem Weltnetz fischt,
und sagt: "Hier hast du deine Wahl",
verschwindet dann im Bildschirm-Gischt.
Der Nutzer ist verdutzt,
weil er halt kein Experte ischt,
nicht weiss, wie man die Daten nutzt.
Der PC singt, der PC rauscht,
der Nutzer ist gestresst,
wenn er dem Lied des Netzes lauscht,
das ihn nun nicht mehr ruhen lässt.
Die Suchmaschine spricht zu ihm,
getrieben von des Crawlers Kraft,
und eh' er sich's versieht, hat sie ihm
tausend neue Daten angeschafft:
"Erfreut dich nicht der Daten Flut,
der hohe Dokumentenstoss?
Weisst du denn nicht, wie gut es tut,
das Wissensammeln grenzenlos?
Lockt dich denn nicht der Neuheit Kraft,
so greifbar nah im Bild?
Willst du nicht trinken Website-Saft
so voller Weisheit klar und mild?"
Der PC summt, der PC klickt,
der Nutzer ist halbtot,
hofft, dass er bald den Hit erblickt,
der ihn erlöst aus seiner Not.
Die Suchmaschine spricht zu ihm,
nun surft er hin und her:
Halb lockt sie ihn, halb linkt er hin,
versinkt im Datenmeer.
Bettina Bauer
Suchmaschinen finden die Stecknadel problemlos
Oft vergleicht man den Internet-Inhalt mit einem Heuhaufen und der Stecknadel, die man darin suchen muss. Diese Metapher ist unzutreffend: Erstens gibt es keine so grossen Heuhaufen mehr, und zweitens ist nichts einfacher, als in diesem virtuellen Heuhaufen etwas zu finden. Dafür gibt es die Suchmaschinen (Search Engines), denen dieser 2. Newsletter gilt. Vor allem geht es an dieser Stelle darum, unseren Freunden einige Tips im Umgang mit diesen erstaunlich leistungsfähigen und blitzschnell arbeitenden Geräten zu geben. Die Suchmaschinentechnik entwickelt sich rasend weiter.
Wer im Internet sucht, der findet nur, weil es Suchmaschinen gibt. Dies sind moderne Robotersysteme, die eine Serie von parallel arbeitenden, zentral gesteuerten Crawlers (= Kriecher, Kriechmaschine oder Spiders = Spinnen, Bots) ausschicken, welche das Web durchsuchen und die Ergebnisse speichern, die dann auf An- beziehungsweise Abfrage zusammen mit dem Verweis zur Quelle herausgegeben werden können. Dahinter steckt Programmierkunst auf höchstem Niveau.
Die Suchmaschinen dienen den Nutzern ebenso wie den Anbietern. Wenn wir im Textatelier-Logbuch[1], in dem für den internen Gebrauch alle Zugriffe auf unsere Homepage detailliert verzeichnet sind, feststellen, dass ein Suchmaschinen-Crawler vorbei gekommen ist, freut uns das besonders. Denn dann steigen die Chancen für das Textatelier, von den Nutzern gefunden zu werden. Das Suchmaschinen-Paradepferd ist Google:
Die Einstiegsseite besticht durch ihre Einfachheit die Homepage ist auf das Wesentliche reduziert, und die Anzeige der Fundobjekte könnte auf knappem Raum nicht informativer sein. Man gibt seinen Suchbegriff oder einige davon in ein Suchfeld und übermittelt den Suchbefehl: Google-Suche. Meistens werden viel zu viele Dokumente angezeigt. Ein Beispiel: Es geht darum, Informationen über den Ginsenganbau im Emmental zu finden. Sucht man nach Ginseng, kommt dieser Begriff im Web laut Google ungefähr 459'000-mal vor.
Das ist ein Riesen-Ginseng-Haufen. Also sucht man nach dem zusammengesetzten und präziseren Begriff Ginsenganbau. Dadurch reduzieren sich die Resultate automatisch auf die deutsche Sprache, und die Suchmaschine zeigt nur noch 35 Wortvorkommen an, die man leicht durchsehen kann. Da kommt man bereits an 5. Stelle auf den Anbau in der Schweiz, auch im Emmental. Zielgenau wäre das auf Anhieb mit den Suchbegriffen Ginsenganbau Emmental zu finden gewesen. Da werden genau die 3 Dokumente angezeigt, die wir gesucht haben. Die Suche mit der Getrenntschreibung Ginseng Anbau Emmental führt zu keinen zusätzlichen Ergebnissen.
Das Resultat scheint mir aber bei allem Respekt etwas mager ausgefallen zu sein, obschon Google Mitte Mai 2002 gerade 2'073'418'204 Web-Seiten gespeichert hatte. Ich entschliesse mich deshalb, eine Metasuchmaschine wie www.bingooo.com in Betrieb zu setzen (deren Software gratis heruntergeladen werden kann). Sie sendet die Abfrage an die wichtigsten Suchmaschinen und sammelt deren Ergebnisse, ist dadurch etwas langsamer, aber ausserordentlich ergiebig. Sie verweist auf 57 Dokumente, was mir dienlich ist, wenn ich mich gründlich für ein Thema interessiere. Hier wäre es falsch, gleichzeitig nach Ginsenganbau Emmental zu suchen, da dann alle Seiten angezeigt würden, in denen der eine oder andere Begriff vorkommt und das
wäre uferlos. Hier müssten gegebenenfalls die beiden Begriffe mit AND verknüpft werden. Eine gute Arbeit bei übersichtlicher Präsentation leistet auch die Suchmaschine www.copernic.com; die Software muss ebenfalls zuerst heruntergeladen werden (gratis), was sich lohnt.
Weitere bekannte und gute Suchmaschinen sindwww.altavista.com, die "Mutter der Suchmaschinen", www.fireball.de, www.yahoo.com. Jede Suchmaschine hat ihre Eigenheiten, ihre Stärken und Schwächen. Es gibt auch zahlreiche Spezialsuchmaschinen für Handel, Musik, E-Mail-Adressen, Bilder, Video, Kunst usf. Das Textatelier bietet, nebenbei erwähnt, Recherchendienste an (siehe Informationsbeschaffung), die sich auch auf Literatur und andere Wissensquellen beziehen, also weit über das Web-Angebot hinausgehen.
Betreiber von Heimseiten wie das Textatelier müssen darauf achten, von den Suchmaschinen gut positioniert zu werden; bei Autorennen würde man von einer Pole-position sprechen. Vom so genannten Ranking hängt es ab, in welcher Reihenfolge die bei einer Abfrage gefundenen Seiten angezeigt werden. Und alle hätten gern den 1. Platz es ist hier genau gleich wie im Sport, wo die Sieger an Ansehen gewinnen, Preisgelder und Pokale erhalten. Im Netz kommt man damit zu mehr Traffic (E-Verkehr), um es in der Internetsprache auszudrücken. Die Suchmaschinen-Betreiber behandeln richtigerweise ihren genauen Ranking-Mechanismus als gut gehütetes Geheimnis, damit ihre Suchmaschinen nicht ohne weiteres zu überlisten sind.
Wie finden Suchmaschinen eine Homepage? Urs Walter und ich haben uns bei der Zusammenstellung der Metatags alle Mühe gegeben. Es handelt sich um etwa 3 Dutzend verschiedene Angaben wie Adresse, Schlagworte, Sprache, technische Hinweise usf., die jede Homepage im Hintergrund begleiten und für den Nutzer unsichtbar sind, die aber Suchmaschinen wie der Blütenhonig die Bienen anlocken; man sagt dem Suchmaschinen-Optimierung, indem man den allgemein bekannten Charakteristiken und Vorlieben dieser Roboter entgegenkommt.
Manchmal finden Suchmaschinen die Homepage ohne weiteres Zutun; aber schneller und sicherer geht es, wenn man diese anmeldet (URL anmelden). Ich habe damit mehrere Abende zugebracht. Es kann Wochen und Monate dauern, bis man ins Verzeichnis aufgenommen ist, wobei bei der Erfassung des vorhandenen Textangebotes ein unterschiedlicher Tiefgang festzustellen ist eine solche Textfülle wie bei www.textatelier.com gehört zu den Ausnahmen. Zudem gewährleistet die vom Textatelier angewandte Technologie für alle Nutzer ein rekordverdächtiges Tempo, was jedermann beim Aufrufen unserer Homepage und beim hausinternen Surfen nachprüfen kann. Die Limiten sind in der Regel auf der Empfängerseite.
Zuerst hat uns www.abacho.de ins Verzeichnis aufgenommen. Die Suchmaschinen-Freundlichkeit unserer technischen Einrichtung war gewiss mitbestimmend dafür, dass das Textatelier aus dem Stand die 1. Ränge unter anderem bei folgenden Suchmaschinen belegt (Sucheingabe: Textatelier; Stand 12. Mai 2002):
Wenige Wochen nach der Aufschaltung unserer Homepage (25. März 2002) war dies ein überwältigendes Ergebnis, das wir uns selbst in den kühnsten Träumen nicht auszumalen gewagt hätten. Selbstverständlich sind wir unseren Nutzern für die Mitteilung allfälliger Beobachtungen beim Surfen rund ums Textatelier sehr dankbar, aber auch für eigene Erfahrungen beim Stochern im virtuellen Heuhaufen.
Das Schöne an diesen Suchaktionen: Es gibt immer wieder unverhoffte Entdeckungen. Wir wünschen Ihnen allen jedenfalls viel Spass und eine Fülle neuer Erkenntnisse, auch bei der Beachtung unseres täglich wachsenden Textatelier-Angebots. Insbesondere verweisen wir Sie auf den bereits reichhaltig bestückten Ratgeber-Teil.
Das Textatelier, gez. Walter Hess
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[1] Eine Nachtstunde im Textatelier-Computer (Auszug aus dem Logbuch):
744 | | / | | 66.150.40.220 | monitor1.internetseer.com | InternetSeer.com | | | 2002-05-04 02:46:39
743 | | /index.php?kat=12 | | 217.185.109.189 | kobz-d9b96dbd.pool.mediaWays.net | Mozilla/4.0 (compatible; MSIE 5.5; Windows 98; Win 9x 4.90) | | de | 2002-05-04 02:23:29
742 | | /printminiaturen.php?link=40 | | 216.239.46.101 | crawl4.googlebot.com | Googlebot/2.1 (+http://www.googlebot.com/bot.html) | | | 2002-05-04 02:16:28
741 | | /printminiaturen.php?link=27 | | 216.239.46.99 | crawl4.googlebot.com | Googlebot/2.1 (+http://www.googlebot.com/bot.html) | | | 2002-05-04 02:00:07
740 | | /newsletter.php | | 62.158.207.135 | p3E9ECF87.dip.t-dialin.net | Mozilla/4.0 (compatible; MSIE 6.0; Windows NT 5.1) | | de | 2002-05-04 01:48:43
[2] Von der Universität Stanford, wo einst auch Yahoo von 2 Studenten entwickelt wurde, kommt auch die Suchmaschine namens Google. Sie macht sich die Technik der Linklisten zunutze. Statt einfach nur nach den gesuchten Begriffen, ihrer Häufigkeit und Position innerhalb einer Webseite zu fragen, untersucht Google die Links, die von dieser Webseite auf andere Dokumente verweisen und umgekehrt. Der Effekt: In dem Masse, in dem eine Webseite mit thematisch ähnlichen Seiten verknüpft ist, hat sie mit dem gesuchten Thema zu tun. Eine Seite, auf die häufig verwiesen wird, hat gemäss Google eine grössere Bedeutung, wobei ein Verweis, der von einer bedeutenden Seite ausgeht, mehr zählt als einer, der von einer selten referenzierten Seite herrührt.