Textatelier
BLOG vom: 22.05.2008

Reaktionen auf Blogs (71): Vom angeschlagenen Jubelgefühl

Präsentation der Leserreaktionen: Walter Hess, Biberstein CH (Textatelier.com)
 
Wir leben auf einer katastrophalen Erde. Neben einem unermesslichen Reichtum und Überfluss gibt es Armut und Hunger. Einige Katastrophen sind naturgegeben, vor allem die Erdbeben. Andere sind eine Mischung aus Naturbedingtheit und menschlichen Einflüssen: Sturmkatastrophen und Überschwemmungen. Der Mensch nimmt durch seine rücksichtslose Verschwendungswirtschaft aufs Wettergeschehen Einfluss; er verändert die Wettermaschine durch markante Eingriffe in natürliche Abläufe. Und dann sind da noch die ausschliesslich durch den Menschen herbeigeführten Katastrophen wie den Hunger, z. B indem ein grosser Teil der Getreidenahrung zu Fleisch für den Luxusfrass „veredelt“ oder – Gipfel des Blödsinns – wenn Lebensmittel zu Treibstoffen umfunktioniert und den mobilen Dreckschleudern verfüttert werden, im Interesse einer unbegrenzten und von Verschwendsucht gekennzeichneten Mobilität.
 
Im Blog vom 18.04.2008 über „Die Verzweiflung der Armen: Massenproteste gegen Hunger“ hat sich Heinz Scholz der Folgen der Hungerkatastrophen angenommen, die sich vor allem in Unzufriedenheit, Unruhen und Kriminalität auswirken. Das ist verständlich: Denn wenn schon die USA ihren Energie- und Rohstoffhunger durch Kriege zu stillen suchen, weshalb sollen denn die Armen dasselbe in ihrem kleinen Rahmen nicht auch tun?
 
Martin Eitel (E-Mail: m.eitel@gmx.net) brachte zum erwähnten Tagebuchblatt einige Ergänzungen an:
 
Die im Blog aufgeführten Gesichtspunkte sind alle im Prinzip durchaus richtig. Ein angeschnittener Aspekt verdient aber ganz sicher besondere Hervorhebung, da er sich nicht nur ohne finanziellen Aufwand realisieren lässt, sondern auch zu einer grundlegenden Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung führen wird.
 
Genau genommen geht es um die Ernährung. Es ist nicht nur durch die grundlegenden Veröffentlichungen von Dr. Johann Georg Schnitzer, sondern inzwischen auch durch Studien zahlreicher anderer Mediziner bekannt und gilt als gesicherte medizinische Erkenntnis, dass der Konsum von Fleisch gesundheitliche Schäden bei den Menschen verursacht. So haben z. B. die Staaten Uruguay und Argentinien, wo viel Fleisch produziert und konsumiert wird, hohe Fallzahlen von Magen- und Darmkrebs.
 
Der Verzicht auf Fleisch wirkt sich aber nicht nur über eine verstärkte Gesundheit der Bevölkerung positiv aus, vielmehr ist dieser Weg auch insoweit positiv, als das zurzeit an Tiere verfütterte Getreide als Lebensmittel für Menschen zur Verfügung steht. Über den Umweg der Fleischerzeugung werden Unmengen an Lebensmitteln vergeudet.
 
Man darf schliesslich auch nicht übersehen, dass Millionen von Kühen etc. Unmengen von Methan produzieren, welches erheblich schädlicher als das Kohlendioxid ist.
 
Der Verzicht auf Fleisch lässt also mehr Getreide etc. für die Ernährung der Menschen übrig und schont auch noch die Umwelt und das Klima, zumal auch für die Erzeugung vegetarischer Ernährung weniger Energie und Wasser pro Kalorie verbraucht werden als für Fleischproduktion.
 
Und zum Scholz-Interview vom 30.04.2008 („ Johann G. Schnitzer zum Hunger: Weckruf mit Paukenschlag“) fügte Martin Eitel Bedenken zur Wirksamkeit an:
 
Ich befürchte, dass dieser „Weckruf“ noch immer nicht hinreichend Gehör findet. Immerhin hat Dr. Schnitzer mit seinen Hinweisen schon Anfang der 60er-Jahre, also vor ca. 45 Jahren, begonnen, ohne dass sich viel geändert hat.
 
Tatsache ist aber auch, dass die ernährungsbedingten Krankheiten inzwischen wirklich schlimme Dimensionen angenommen haben, so dass inzwischen auch schon manche Politiker vor dem exzessiven Fleischkonsum warnen.
 
Ich denke, dass man die Konsumenten wirklich am besten über Rechenbeispiele zu einem Wechsel bei den Ernährungsgewohnheiten bringen kann, und insoweit ist das dargestellte Rechenbeispiel von Dr. Schnitzer sicher wertvoll zur Aufklärung.
 
Wenn man sich die Preise von Fertigessen wie Pizzen etc. in Tüten ansieht und die Zutatenliste mit den primitiven und billigen chemischen Zusätzen ansieht, wird man schnell merken, dass Dr. Schnitzer völlig richtig liegt. Klar ist aber, dass die Nahrungsmittelindustrie mit den global tätigen Nahrungsmittelpanschern wie Unilever und Nestlé nur dadurch ihre Milliardenumsätze generieren können, dass noch immer viel zu viele Konsumenten dieses unter gesundheitlichen Aspekten nicht empfehlenswerte Zeug konsumieren.
 
Es gilt daher wie in vielen Bereichen der neudeutsch als „back to the roots“ (zurück zu den Wurzeln) bezeichnete Grundsatz. Gesund und empfehlenswert sind ‒ wie auch in vielen Büchern für Sportler als wesentlicher Ernährungshinweis zu lesen ist ‒ möglichst unverarbeitete Lebensmittel ohne Fabrikzusätze, und diese haben in der Tat auch den von Dr. Schnitzer erwähnten Nebeneffekt, dass sie in der Regel günstiger zu haben sind als die aus vielfach minderwertigen Bestandteilen, häufig fast schon als Abfall zu bezeichnenden Stoffen zusammengepanschte Fabriknahrung.
 
Durchgehende Industriekultur
Ja, die Industrialisierung der Ernährung wird nach wie vor gefördert, selbst in der Schweiz werden durch die offizielle Landwirtschaftspolitik kleinbäuerliche Strukturen mutwillig vernichtet, das Resultat eines kurzsichtigen Denkens, das zwar weniger mit Denken als vielmehr mit globalisierendem Mitläufertum zu tun hat. Heinz Scholz hat dazu in der Badischen Zeitung vom 02.05.2008 einen bezeichnenden Leserbrief von Bernd Riedgraf, Freiburg im Breisgau, entdeckt:
 
„Ausgerechnet die Weltbank ruft die reichen Länder zur Hilfe auf, um Menschen vor dem Verhungern zu retten. Haben nicht auch Weltbank und IWF dazu beigetragen, dass in vielen Staaten des Südens immer weniger Nahrungsmittel produziert werden? Das Menschenrecht auf Nahrung wird durch die Weltbank-Politik verletzt.
 
IWF und Weltbank haben einen grossen Einfluss auf Regierungen im Süden: Kleinbäuerliche Strukturen werden zerstört, und der lokale Anbau von Nahrungsmitteln wird aufgegeben, weil Nahrungsmittel angeblich billiger über den Weltmarkt importiert werden können. Stattdessen sollen auf grossen Plantagen solche Produkte angebaut werden, die gegen Devisen in den Norden exportiert werden können. Die Regierungen werden genötigt, die staatlichen Beratungs- und Förderprogramme für die Bauern einzustellen oder zu privatisieren. Dadurch wird die Nahrungsmittelversorgung immer mehr von Importen abhängig.
 
Parallel dazu haben die subventionierten Exporte aus der EU und den USA in vielen Staaten die lokalen Anbau-Strukturen zerstört.“
 
Gegen Hegemonialmacht Widerstand leisten
Im Blog Das Durchhalten üben! Vor der Vernunft nicht kapitulieren vom 25.04.2008 bin ich auf den globalpolitischen Nonsens, der geradezu Bush-mässige Dimensionen angenommen hat, eingegangen. Die Medien verschleiern den Schwachsinn, indem sie statt die Wirklichkeit bloss medial vermittelte, erfundene, verdünnte „Realitäten“ als Auszüge ohne Zusammenhang abbilden (viel Bild und Weissraum, kaum Text, im Fernsehen: viele Spiele, kaum Inhalt), und wahrscheinlich merken sie selber nicht, dass sie sich als willige Helfer von der US-Finanzindustrie, WTO und IWF betätigen. Gelogen wird immer dann, wenn es die Lage erfordert, was immer häufiger der Fall ist.
 
Rainer Meyer (E-Mail: ingrid.im@teleport.ch) fühlte sich von solchen Aussagen angesprochen:
 
Lieber Herr Hess,
Ich war in den letzten Wochen verhindert, meinen „Senf“ zu Ihren letzten Artikeln beizusteuern, habe aber alles seit Februar genau gelesen und auch zur Kenntnis genommen und erst recht auch begriffen. Ich halte mich zwar alleine für fähig, Schlüsse aus komplexen und verdreht dargestellten Sachverhalten zu ziehen ‒ aber es tut schon gut, wenn man einen Nebenmann im Schützengraben hat.
 
Machen Sie bitte weiter so! Ich bin einer Ihrer (vermutlich vielen) Leser, der nichts weiter beisteuern kann, als ein zorniges Kopfnicken.
 
Ich möchte daran erinnern, dass eine DEUTSCHE ‒ sehr frühe ‒ Bilanz dieser seit den Sechzigerjahren bestehenden Situation darin bestand, den BEWAFFNETEN KAMPF gegen diese Hegemonialmacht und Ihre Büttel aufzunehmen.
 
Ist das die Lösung? Der erste Versuch hat nicht funktioniert.
 
Und ich weiss auch nicht weiter.
 
Trotzdem freundliche Grüsse ‒ und: Am Ball bleiben!!
 
Gruss!
Rainer Meyer
 
Deutschland und die USA
Als Schweizer mische ich mich nicht in die deutsche Politik ein. Ich beschränke mich hier auf die Feststellung, dass viele Deutsche die offensichtliche Politik der Anbiederung, welche ihre Bundeskanzlerin den USA gegenüber betreibt, nicht verstehen (ich auch nicht). Dazu übermittelte uns Achim Wolf (E-Mail: achiwo@gmx.net) einen „Offenen“ Brief an die Bundeskanzlerin Frau Angela Merkel“, den ich hier auszugsweise wiedergebe:
 
„Als promovierter Naturwissenschaftlerin (Physikerin) sind Ihnen die naturwissenschaftlichen Grundprinzipien der Wahrheit, der Nachprüfbarkeit und der Empirie (durch wissenschaftliche Prinzipien geleitete Erfahrung der Realität) durch Ihre frühere Tätigkeit vertraut. Leider scheinen Ihnen diese grundlegend wichtigen Werte für das Erkennen der effektiven Tatsachen des Weltgeschehens teilweise abhanden gekommen zu sein. Zu diesem Schluss komme ich, wenn ich die von Ihnen vorgegebenen Richtlinien der deutschen Aussenpolitik betrachte. Insbesondere ist es das wahre Gesicht und die wirkliche Gesinnung der Vereinigten Staaten von Amerika (USA), die Sie entweder völlig falsch einschätzen oder aber in bewusster Kenntnis der Tatsachen nahezu kritiklos hinnehmen. Offenbar sind Sie dem US-Präsidenten George W. Bush in einer gewissen Hörigkeit ergeben, wodurch Sie unfähig sind, der US-Regierung gegenüber einen eigenen Standpunkt zu vertreten und der Wahrheit ins Auge zu blicken, wessen ,Geistes Kind’ US-Amerika und im speziellen sein Präsident (George W. Bush) in Wahrheit sind. Die USA werden geführt von verantwortungslosen Staatsmächtigen und Terroristen, die Krieg und Terror fördern, befürworten und ausführen. Das trifft in gleicher Weise zu auf deren Befürworter, Mitläufer und Pro- und Hurraheuler, zu denen derzeit leider auch Sie gehören, Frau Merkel.
 
Den US-Staatsmächtigen geht es seit der Gründerzeit der Vereinigten Staaten von Amerika vor allem anderen um die Erringung der Weltherrschaft, und zur Erreichung dieses Zieles sind ihnen alle Mittel recht. Dabei nehmen es Bush und Konsorten in verbrecherischer Weise in Kauf, dass durch ihre kriminellen Kriege und den weltumspannenden US-Staatsterrorismus Tausende unschuldiger Kinder, Frauen und Männer ermordet werden. Dies beweisen in der jüngsten Vergangenheit die von den USA angezettelten Angriffskriege in Afghanistan und im Irak, bei denen von einem Recht auf Notwehr keine Rede sein konnte, weil zu keiner Zeit ein direkter Angriff auf die USA drohte. Bis heute haben sich die USA in diesen und anderen Ländern festgesetzt, um sich die dort befindenden Bodenschätze unter den Nagel zu reissen, die sie für den Erhalt resp. den Ausbau ihrer Weltmachtstellung benötigen. Dass dabei Zigtausende Menschen durch die menschenverachtende Militärmaschinerie der USA ihr Leben verlieren, stört die US-Verantwortlichen der Regierung, des Militärs und der Geheimdienste in keiner Weise, weil für sie ein Menschenleben nichts gilt.
 
Ein weiteres Beispiel für die Gewissenlosigkeit der US-Herren und ihrer Schergen ist das mit einem Konzentrationslager (KZ) vergleichbare US-Gefangenenlager Guantánamo, in dem Menschen ohne Anklage, ohne Rechtsbeistand und ohne faire Verhandlung wie Vieh gefangen gehalten, gefoltert und schlimmsten körperlichen und psychischen Torturen ausgesetzt werden. Bei Ihrem Antrittsbesuch im Januar 2006 haben Sie gegenüber dem US-Präsidenten George W. Bush öffentlich die Schliessung des US-Gefangenenlagers Guantánamo auf Kuba gefordert. Sie wurden damals von Bush mit dem Versprechen abgespeist, dass das Lager irgendwann geschlossen würde; seinen lügnerischen Worten folgten jedoch keine Taten. Durch Ihr seitheriges Schweigen machen Sie sich mitschuldig am fortdauernden Leid und Elend vieler Guantánamo-Insassen, die dort ohne vorhergehende Gerichtsverhandlung und damit unrechtmässig festgehalten werden. Im November 2006 wurde bekannt, dass US-Transporte nach Guantánamo auch von Deutschland aus koordiniert und geplant wurden. Bis dahin geheim gehaltene US-Papiere belegten, dass nebst anderen Stützpunkten das US-Militärkommando für Europa mit Sitz in Stuttgart eine Schaltzentrale für Verschleppungen war. Auch dafür sind Sie als deutsche Regierungschefin durch das stillschweigende Dulden resp. Verheimlichen dieser Vorgänge mitverantwortlich.
 
Doch damit nicht genug: Mit der Befürwortung von Foltergeständnissen stellt sich der von Ihnen bestimmte deutsche Innenminister Wolfgang Schäuble in eine Linie mit der christlichen Inquisition, die ihren Opfern mit bestialischer Grausamkeit Falschaussagen abquälte, um sie dann sadistisch abzuschlachten, zu verbrennen und zu ermorden. Wenn Sie und Herr Schäuble diese Art von pervertierter ,Rechtsstaatlichkeit’ im Namen Ihrer christlichen Partei CDU und als gewissenlose Vasallen der US-Folterschergen gutheissen, dann wird einem dabei speiübel.
 
George W. Bush warnte im Oktober 2007 die Welt mit Blick auf das iranische Atomprogramm vor einem Dritten Weltkrieg. Das ist ein zynisches Paradoxum, denn nur den US-Kongresswahlen vom 7. November 2006, bei denen die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus zurückerobern konnten, ist es zu verdanken, dass George W. Bush im November 2006 den vom ihm bereits geplanten und beschlossenen Krieg gegen den Iran nicht vom Zaun brechen konnte, der fast zwangsläufig zu einem verheerenden Dritten Weltkrieg geführt hätte. Wenn dieser grössenwahnsinnige und unglaublich selbstherrliche US-Präsident jetzt zu Recht vor dem ebenso gefährlichen und gewissenlosen iranischen Präsidenten Ahmadinedschad warnt, denkt er nicht daran, die derzeit grösste Gefahr für den Weltfrieden zu erwähnen: die Weltpolizei spielende USA. Allen voran ist der sektiererisch-psychopathische US-Präsident George W. Bush in seiner völligen Verantwortungslosigkeit und Unberechenbarkeit die momentan grösste Ursache für einen drohenden Dritten Weltkrieg. Als Mitglied der rassistischen Evangelikaner-Sekte zeigt er auf, welches zerstörerische Potenzial ein bewusstseins- und persönlichkeitsgestörter Alkoholiker entfalten kann, der im Wahn lebt, von seinem christlichen ,Gott’ persönlich den Befehl erhalten zu haben, mörderische Angriffskriege zu führen, Intoleranz, Hass und Gewalt zu schüren und ein KZ namens ,Guantánamo Bay’ zu errichten.
 
Was die Menschheit braucht, sind nicht fehlgeleitete, religiöse Fanatiker oder gewissenlose Politiker wie Bush, Rice, Blair oder Brown und deren Helfer und Befürworter, sondern weise Ratgeber mit Besonnenheit, Verstand, Vernunft, einem grossen Verantwortungsbewusstsein und wirklicher Menschlichkeit.“
 
So weit der Auszug aus dem Offenen Brief, der die Politiker in Pflicht nimmt: Sie haben sich für ihre Entscheide zu verantworten – auch der Geschichte gegenüber. Bei einer rückblickenden Beurteilung (Aufarbeitung) dieser Jahre möchte ich nicht zu den Bush-Mitläufern gehören. Wenn jemand abgelöst wird (oder in Rente geht) kann er sich damit nicht von all seinen guten und bösen Taten (um in der Bush-Terminologie zu bleiben) befreien.
 
Frau Merkel stammt aus der ehemaligen DDR. Und die Menschen dort wie auch in anderen ehemals kommunistischen Staaten haben wahrscheinlich noch immer ein besonders verherrlichendes USA-Bild (das ist selbst im herkömmlichen ,Westen’ noch ähnlich). Sie mögen bitte einmal etwas näher und kritischer hinschauen.
 
Die Sache mit dem Rentnerausweis
Den Umgang mit den Rentnern in der Schweiz habe ich im Blog vom 21.04.2008 dargestellt: Ermässigung für und Raubzug gegen ausgewiesene Rentner. Heinz Scholz (E-Mail: heinz-scholz@online.de) steuerte einige bemerkenswerte Ergänzungen aus deutscher Sicht bei:
 
Mit Wonne und Vergnügen habe ich Deine amüsanten Ausführungen zum Thema Rentner gelesen. Bei uns ist es so, dass Rentner nicht immer eine Ermässigung bei Eintritten bekommen. Dafür aber Studenten und Kinder.
 
In einem Thermalbad wollte ein Besucher vor einigen Jahren nicht zugeben, dass er schon Frührentner ist (er war wohl um die 60 Jahre alt). Er sagte dann zur Kassiererin: „Ich bin Student." Daraufhin wollte die Frau einen Ausweis sehen, den sie natürlich nicht bekam. Der Listige bemerkte dann, er höre nie auf, die Natur, die Sehenswürdigkeiten und Leute zu studieren. „Da ich jetzt viel Zeit habe, werde ich wohl bald Vorlesungen an einer Universität besuchen, dann bin ich wohl ein Student“, bemerkte er noch verschmitzt dreinlächelnd. Die Dame am Schalter liess sich nicht erweichen, ihm eine Ermässigung zu geben. Was blieb ihm dann anderes übrig, als seinen Rentnerausweis zu zücken?
 
Bei uns ist es so, dass die Rentner in den letzten Jahren Einbussen in Kauf nehmen mussten (0-Runden, Abzüge für Krankenkassen, Mehrwertsteuer usw.). Auch kam in Deutschland die Diskussion zum Thema auf, ob die Älteren auf Kosten der Jungen leben. Ich frage mich immer wieder, warum in Deutschland nicht das Rentensystem der Schweiz eingeführt wird. Das wäre sinnvoller. Aber jedes Land will sein eigenes Süppchen kochen.
 
Bei uns werden in Zukunft noch mehr Rentner in die Armutsgrenze abdriften. So wurden gestern folgende Zahlen bekannt: Verdiente ein Rentner 1500 Euro und arbeitete 35 Jahre, erhält er etwa 550 Euro Rente. Ein Politiker hat jetzt vorgeschlagen, die niedrigen Renten stärker zu erhöhen und die höheren Renten zu mindern.
 
Wenn einer Frührentner wird und keine Firmenrente zusätzlich bekommt, ist er heute schon arm dran.
 
Ein paar Komplimente
Über Komplimente freuen wir uns nicht in erster Linie, weil sie unserem Ego schmeicheln, sondern in allererster Linie deshalb, weil wir das Gefühl haben, mit unserer unangepassten Art Zustimmung zu finden. So schrieb Barbara Wellner aus dem Aargauer Naturmuseum (www.naturama.ch) am Bahnhofplatz in Aarau, in dessen Nähe gerade der neue Bahnhof gebaut wird:
 
Herzliche Glückwünsche zu ihrer Homepage, deren Inhalt ich sehr spannend finde.
 
Und der Gemeindeschreiber von Schinznach-Bad, Hansueli Dürsteler (E-Mail: hansueli.duersteler@schinznach-bad) war mit unserer Arbeit (Blog vom 23.04.2008: Schinznach-Bad: Wie Birrenlauf das Oberwasser verloren hat) ebenfalls zufrieden:
 
„Zu Ihrem Bericht darf ich Ihnen gratulieren ‒ man sieht, dass ein Profi am Werk war. Inhaltlich gibt es keine Bemerkungen anzubringen.“
 
Pillenkritisches
Nach dem Studium des Blogs Die Pharmaindustrie jubelt im Land der Pillenschlucker vom 11.06.2006 teilte uns Heinz Karl (E-Mail: satun77@web.de) mit:
 
Im schlimmsten Fall bleibt man an den Pillen kleben und dann treffen sich die Leute oft wieder bei www.adfd.org (Antidepressiva Forum Deutschland).
 
Bei www.mezis.de (Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte) hat die Pharmaindustrie nicht viel zu jubeln.
*
Möge sich dort Jubel ausbreiten, wo er berechtigt ist. Und das muss nicht unbedingt im Fussball-Stadion sein, also bitte jenseits des Fussball-Kults, der bereits krankhafte Dimensionen angenommen hat.
 
Hinweis auf die bisher erschienenen „Reaktionen auf Blogs“
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