Lustiges über Zahnärzte und Gebissträger
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
Über Zahnärzte, Patienten und Gebissträger gibt es viele amüsante Geschichten. Da ich seit Monaten auf ein künstliches Gebiss für den Unterkiefer warte und auch diesbezüglich Lustiges und auch Spott erfahren habe, werde ich jetzt hier mein Leid klagen.
Lustiges über Gebissträger
   Im Fernsehen sieht man  ab und zu ganz amüsante Videosequenzen über Gebissträger. Da blies doch eine  ältere Frau die Kerzen ihrer Geburtstagstorte aus und schon flog das künstliche  Gebiss durch die Gegend. Vielleicht hatte sie die Haftcreme vergessen.
Ein Ehepaar wollte gut in einem Lokal speisen. Beide hatten schon einige Jahre künstlichen Zahnersatz. Als es ans Speisen ging, bemerkte der Mann, dass er sein Gebiss vergessen hatte. Da kam er auf eine grandiose Idee. Nachdem die Frau gespeist hatte, nahm er ihren Zahnersatz, steckte ihn in den Mund und futterte drauf los. Vielleicht hatten beide ähnliche künstliche Gebisse. Soweit ich mich erinnern kann, wurde diese Begebenheit in einem Sketch dargestellt.
Ein Bekannter war bei  einem Freund in Rosenheim (Bayern) zu Besuch. Der Freund lud ihn zu einem  Grillabend in einem Restaurant ein. Als die köstlichen Speisen aufgetischt  waren, bemerkte mein Bekannter, dass er sein künstliches Gebiss vergessen  hatte. Was tun? Er kaute recht und schlecht auf 2 Zähnen die grillierten  Fleischstücke. „Ich brauchte länger, um mir einige Stücke einzuverleiben. Die  restlichen nicht verzehrten Speisen gingen dann zurück.“
   Derselbe Bursche bekam  an seinem Arbeitsplatz in der Schweiz – er war Grenzgänger – einen Anruf von  seiner Frau. „Hast Du nichts vermisst?“ war ihre Frage an den Vergesslichen. Er  hatte im Eifer des Gefechts am Morgen seine Zahnprothese vergessen.
    
   Nun  zu mir: Im Unterkiefer wurden mir 2 Implantate eingesetzt. Die Einheilungszeit  betrug 4 Monate. Ein Backenzahn wurde später gezogen. Nun habe ich nur noch 3  echte Zähne im unteren Bereich des   Gebisses. Ein Provisorium deckt die Lücken zu. Leider ist dieses  Provisorium ein Notbehelf. Damit kann man nicht essen, da es herumwackelt. Was  tun? Vor dem Essen entferne ich dieses und kaue die Speisen auf der rechten  Seite. Dies geht ganz gut.
   Dies  praktizierte ich auch bei der jeweiligen Schlusseinkehr nach Wanderungen. Ein  mitfühlender Wanderfreund sagte: „Gerne kaue ich Dir die Speisen vor.“
   Ein  anderer meinte, ich könne mich für eine Geisterbahn bewerben. Nun erkundige ich  mich, ob hier in der Nähe von Schopfheim eine solche ist.
   „Wartet  einmal ab, wenn ich Anfang September mein Gebiss bekomme, dann beiße ich zu“,  bemerkte ich nach einem Essen.
   Ein  anderer Wanderfreund hat auch Probleme mit seinem Gebiss, das nicht gut passt.  Er hat inzwischen schon 5 kg abgenommen, da er nur weiche Speisen verzehren  kann. Auch ich nahm etwa 3 kg ab. Nun habe ich einen Waschbrettbauch. Da  staunten die Übergewichtigen mit Bierbäuchen, wenn sie das hörten. Sie wollen  sich jedoch nicht die Zähne ziehen lassen, um effektiv abzunehmen.
   Ein  fast 80-Jähriger erzählte mir kürzlich dies: „Mein Zahnarzt wird mir 3 Zähne  ziehen und einen künstlichen Zahnersatz anpassen. Wenn ich diesen bekomme, dann  könne ich damit vielleicht bald ins Gras beissen.“  Der Mann hat Humor!
   Als  wir kürzlich in der „Alten Laube“ in Lörrach-Brombach einkehrten, erwähnte ich  dem Wirt, dass ich nicht alles beissen kann. Er bemerkte humorvoll: „Wir  schneiden ihnen alles klein.“ Darauf habe ich verzichtet. Ich verputzte dann  eine weiche Kalbsbratwurst mit selbstgemachten Kartoffelsalat.
   Meine  Schwester Ursula hatte ein geteiltes Provisorium. Beim Kauen biss sie drauf und  hatte das Gespür, es wäre eine Nuss. Sie verschluckte einen Teil des  Provisoriums. Sie flitzte zum Zahnarzt und dieser brachte das Provisorium  wieder in Ordnung.
Lustiges über Zahnärzte
   In einem Blog vom 09.02.2010 („Zahnbrecher im  Mittelalter: Zähne und Hühneraugen entfernt“) fasste ich schon diverse  lustige und weniger amüsante Geschichten zusammen. Hier ein kleiner Auszug.
Ein Mann  beglich seine Zahnarztrechnung mit falschen Banknoten. Zur Rede gestellt,  verteidigte er sich mit dem Hinweis, die ihm eingesetzten Zähne seien auch  nicht echt.
   Der  Schwiegersohn des Zahnarztes weigerte sich, das ihm in Rechnung gestellte  Gebiss seiner Frau zu bezahlen: „Ersatzteile kostenlos.“
   Referenz für einen  Zahnarzt: „Alle Zähne, die er mir einsetzte, sind zu meiner vollen  Zufriedenheit ausgefallen.“
   Zahnarzt zum Patienten: „Es  tut jetzt ein wenig weh. Bitte den Mund weit aufmachen und die Zähne zusammenbeissen.“
   Ein Zahnarzt beantragte  Armenrecht: Er lebe von der Hand in den Mund.
   Zahnarzt = Ein Mann, der  seinen eigenen Zähnen Arbeit verschafft, indem er anderen die Zähne wegnimmt.
   Ein Zahnarzt wollte von einem älteren  Gebissträger wissen, ob er sich daran störe, dass die Prothesenzähne im oberen  Bereich nur minimal schräg sind (man könnte diese vom Zahntechniker gerade  rücken lassen). „Nein das brauchen Sie nicht ändern lassen. Ich mache ja keinen  Schönheitswettbewerb mehr mit.“
Aphorismen und Zitate
   „Wie schade! Der  redegewandte Generaldirektor trug ein Gebiss – mit beschränkter Haftung.“  (Gerhard  Uhlenbruck)
„Du sprichst: Mich reizt  Obst nicht mehr.
   O, lass doch schauen!
   Du hast gewiss den Zahn  nicht mehr zum Apfelkauen.“
   (Friedrich Rückert)
„Es möchte mancher  beissen, wenn er nur Zähne hätte.“
   (Deutsches Sprichwort)
Zähne – man leidet, wenn  man sie kriegt, wenn man sie hat und wenn man sie verliert.“
   (Jüdisches Sprichwort)
„Zahnprothesen sind Adoptivzähne.“
„Ich  war entsetzt. Sein charmantes Colgate-Lächeln mit den wundervollen Zähnen lag  in einem Schälchen auf der Spiegelablage.“
   (Enno Ahrens)
   Hier noch ein Witz
   Otfried von Zeltingen erzählt in seinem Buch „Riss dir ke Bein erüs!“ den folgenden  Witz (von mir gekürzt und eingedeutscht):
Ein  junger Elsässer namens Renè wird 1943 zur  Musterung geschickt. Er sollte in die Wehrmacht oder in die Waffen-SS  eingezogen werden. Als erster kommt sein Freund dran. Er berichtet nach der  Musterung, dass er als untauglich wegen fehlender Zähne eingestuft wurde. Da  hatte Ren einen grandiosen Einfall. Er suchte seinen Zahnarzt auf und liess  sich die Hälfte seiner Zähne ziehen. So vorbereitet ging er zur Musterung. Sein  Freund wartete und war neugierig, ob Renè es geschafft hat. Dieser kam  zerknirscht zurück, Tränen liefen über die Wangen.
   „Han se dich genumme?“  fragt der Freund. „Nein“, schluchzt René. „ich bin untauglich erklärt. Aber  wegen den Plattfüssen.“
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