Textatelier
BLOG vom: 30.10.2005

Angehörige des Federviehs sterben nicht nur an Vogelgrippe

Autor: Walter Hess

Wenn irgendwo auf dieser Erde ein Tier mit einem Gefieder stirbt – und das ist erwiesenermassen täglich wohl millionenfach der Fall –, besteht immer der „Verdacht auf Vogelgrippe“. Und die Medien berichten darüber. Das gehört zur Stimmungs- und Panikmache. Die Vogelgrippe-Weltkarte wird ergänzt, und dann hört man einige Tage nichts mehr, oder überhaupt nichts mehr.

Im Falle Griechenlands war das anders: Da wurde nach-informiert nach dem journalistischen Motto: „Dranbleiben!“ In jenem Land, das so gefährlich nahe an Zentraleuropa ist und immer wieder von touristischen und gewöhnlichen Zugvögeln aufgesucht wird, hat sich der „Verdacht auf Vogelgrippe der gefährlichsten Variante nicht bestätigt“. Tests im EU-Referenzlabor in Weybridge bei London haben nämlich ergeben, dass der auf einer Ägäis-Insel tot aufgefundene Truthahn nicht mit dem gefährlichen H5N1-Virus infiziert war. Der bedauernswerte Vogel war vor rund 2 Wochen auf der Insel Oinouses nahe der türkischen Küste tot aufgefunden worden. Er ruhe in Frieden.

Aus einer AP/BAZ-Meldung: „Der Verdacht auf Vogelgrippe der gefährlichsten Variante hat sich in Griechenland nicht bestätigt. Tests im EU-Referenzlabor in Weybridge bei London haben ergeben, dass der auf einer Ägäis-Insel tot aufgefundene Truthahn nicht mit dem gefährlichen H5N1-Virus infiziert war, wie das Athener Landwirtschaftsministerium am Samstag mitteilte.“

Der H5N1-Erreger, der auch auf Menschen übertragen werden kann, sei in Europa bereits in Russland, Rumänien und Kroatien sowie im asiatischen Teil der Türkei augetreten. Auch bei einem aus Surinam nach Grossbritannien importierten Papagei wurde er festgestellt, allerdings befand sich das Tier in Quarantäne, vermeldeten die Medien, die bisherigen Akten des dem Höhepunkt zusteuernden Dramas zusammenfassend.

Es hat gerade noch gefehlt, dass Hühner und anderes Federvieh aus anderen Ursachen als an der Vogelgrippe das Zeitliche segnen! Dadurch werden die Medien um echte Knaller gebracht, und die Angstpsychose ist schwer aufrechtzuerhalten. Und diese anderen Todesursachen werden nach der weit herum verbreiteten „Stallpflicht“ noch zunehmen. Denn das Zusammensperren von Tieren leistet ja allerhand Seuchen Vorschub, wie die Erfahrungen aus der Intensivlandwirtschaft gelehrt haben. Bei Massenansammlungen gleichartiger Lebewesen auf engem Raum, die nicht rechtzeitig polizeilich aufgelöst werden, muss die Natur mit ihrer unendlichen Vernunft regulierend eingreifen.

Wenn wir von jener Vernunft nur auch etwas abbekommen hätten.

Hinweis auf weitere Blogs zur Vogelgrippe

 

 

26. 10. 2005: „Grippe und Vogelgrippe: Medikamente her und Hühner weg!“

18. 10. 2005: „Vogelgrippe: Himmelschreiende Entsorgung von Federvieh“

 

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