Textatelier
BLOG vom: 15.04.2006

Die US-Freiheiten, die sie meinen: Foltern, Boykotte, Verbote

Autor: Walter Hess
 
Die USA interpretieren den Begriff Folter so weitherzig, dass es für sie eigentlich keine Folter gibt. Und die USA interpretieren den Begriff Freiheit so eng, dass es eigentlich keine Freiheit gibt, selbst für die Einwohner des eigenen Landes nicht.
 
So haben die USA (am Freitag, 14. April 2006) den eigenen Bürgern Geschäfte mit Palästina untersagt, weil sich die Palästinenser in einer demokratischen Wahl erlaubt haben, der Hamas am meisten Stimmen zu geben. Diese Terrorismus-Förderung auf Beschluss des US-Innenministeriums geschieht unter dem Vorwand der Terrorismus-Bekämpfung.
 
Ich selber boykottiere schon lange US-Produkte, inklusive gen-veränderten Industriefrass wie Chicken McNuggets von Hühnern, die mit Gen-Soja gefüttert wurden, Hormonfleisch und anderen Schrott wie manipulierte Weine aus dem Oberschurkenstaat USA, in dem alles erlaubt ist, wenn es um Geschäftemachereien geht. Dafür geniesse ich seit dem von Israel angerichteten Olivenbaum-Massaker in Palästina palästinensisches Olivenöl (Quelle: www.olivenoel-palaestina.ch), und wenn jemand mir weitere Hinweise auf gute Produkte aus Palästina geben kann, bin ich dankbar.
 
Die Kriegstreiberin und US-Aussenministerin Condoleezza Rice hat soeben auch harte Sanktionen gegen den Iran verlangt, wegen seiner Urananreicherung. Als Indien und Pakistan nicht nur das taten, sondern gerade auch noch Atombomben bauten, wurden sie von der Atommacht USA dafür belohnt, und auch Israel liess man beim Atombombenbauen im Verborgenen grosszügig gewähren, und westliche Staaten standen hilfreich zur Seite.
 
Die Weltgemeinschaft müsse dem Regime in Teheran klarmachen, „dass es wirklich keine andere Wahl hat als sich zu fügen“, sagte die Kriegerin von Bushs Gnaden, Rice, die der untergeben kriechenden Welt wieder einmal den Tarif durchgab. Sie verlangte Sanktionen und sogar kriegerische Einsätze. Sie kann von Kriegen gar nicht genug bekommen. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad rastete erneut aus und liess sich von solch einer Willkürpolitik nicht erschüttern. Das Anreichern von Uran sei ein „unwiderrufliches Recht des iranischen Volkes, das wir entschieden in Anspruch nehmen – ohne Rücksicht auf Drohungen und Druck“, sagte er im staatlichen Fernsehen. Selbstverständlich hat er diesbezüglich Recht.
 
Ich verstehe nicht, dass es in der westlichen Welt nicht ein paar wenige aufrechte Politiker gibt, welche sich gegen offensichtliche Politik der globalen Destabilisierung durch die USA markant auflehnen und Klartext sprechen. Nur gerade Russland und China mögen nicht so richtig mithalten und wirken zaghaft bremsend ein, wenn die Amerikaner Öl (wahrscheinlich genverändertes Sojaöl aus US-Produktion in abgeholzten Regenwäldern) ins Feuer giessen. Der russische Präsident Wladimir Putin setzt sich für einen unabhängigen Staat Palästina ein, der in Frieden mit Israel existiert („Roadmap“). Aber Israel ist gerade dabei, Gelder, die den Palästinensern zustehen, zurückzubehalten und die Palästinensergebiete auszuhungern, mit US-Hilfe, versteht sich. Und die schwächliche EU muss sich dem US-Druck ebenfalls beugen, wie immer.
 
Palästinensisches Olivenöl hat ein besseres Schicksal verdient als ins Feuer gegossen zu werden.
 
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