Textatelier
BLOG vom: 12.09.2009

Reaktionen auf Blogs (86): Die Kontrolleure schlagen hart zu

Autor: Walter Hess, Publizist, Biberstein CH (Textatelier.com)
 
Mehrere Blogger setzen sich immer wieder kritisch mit den USA auseinander, weil es unter keinen Umständen hingenommen werden kann, dass diese aggressive Nation beim Versuch, die Weltherrschaft in militärischen, wirtschaftlichen, politischen und allen übrigen Belangen zu erreichen, ihre Ziele weiterhin ohne nennenswerten Widerstand verfolgen kann. Sogar der ganze SWIFT-Zahlungsverkehr wird heute durch die USA kontrolliert, eine globale Schnüffelaktion sondergleichen. Noch gibt es in den meisten westlichen Nationen nicht nur einen Restbestand von Meinungsfreiheit, sondern auch die Pflicht, seine Meinung klar zu äussern, politisch Einfluss zu nehmen, und sich für die Unabhängigkeit einzusetzen.
 
Eine der jüngsten Attacken stammte im Blog vom 03.09.2009 („Kriegsnation USA: Der abschreckende „Leitstern Europas“) aus der Feder der Übersetzerin und Schriftstellerin Lislott Pfaff. Darauf gab mein Bruder Rolf P. Hess, der heute auf den Philippinen (Cebu) lebt, einige persönliche Beobachtungen von seinem jüngsten US-Besuch zum Besten:
 
Lieber Walter,
während meines Aufenthaltes in Kalifornien im Juni und Juli dieses Jahres 2009 ist mir aufgefallen, dass man praktisch keine Bauaktivitäten sehen konnte; der einzige Baukran, den ich sah, war ausser Betrieb. Und bei der Überquerung der Staatsgrenze von Kalifornien nach Nevada, in South Lake Tahoe, war der Unterschied der Strassenqualität ausserordentlich frappant: Nach vielen Schlaglöchern, die mich laufend an die Strassen auf „unserer“ Insel Cebu erinnerten, fuhr es sich auf der Nevada-Seite wie auf einem Samt-Teppich. (Allerdings dürfte sich jene Situation in ein paar Jahren auch ändern, nachdem Las Vegas und Reno ausserhalb der Zentren jetzt teilweise wie „Ghost-Towns“ aussehen).
 
Währenddem ich die grosszügigen Autobahnen und Brücken wie die Golden Gate Bridge jedes Mal wieder bewundere, wurde es mir diesmal besonders bewusst, dass all diese massive, beeindruckende Infrastruktur vor 30–75 Jahren erstellt wurde. Seither ist im Finanzhaushalt offensichtlich sehr vieles falsch gelaufen, denn heute wird nicht nur nicht mehr gebaut, sondern es fehlt sogar das Geld für den Unterhalt der alten Gebäude wie auch der Schulanlagen. Das ist wirklich alarmierend.
 
Möglicherweise hängt dies wirklich mit der Abschaffung des Gold-Standards zusammen, der das Aufblasen der diversen „Bubbles“ ermöglicht hat.
 
Während meines USA-Aufenthalts hat in der Schweiz die Abstimmung über den neuen biometrischen Pass stattgefunden. Ich wunderte mich dabei, weshalb man in der Schweiz so geheimnistuerisch sein will (was haben denn 49,5 % der Bevölkerung zu verbergen?). Mir wurden bei der Einreise in San Francisco diesmal alle 10 Finger abgeleuchtet und in eine USA Datenbank einverleibt! Vor einem Jahr waren es nur die beiden Daumen gewesen, und vorher kam ich mit einer einfachen Videoaufnahme weg…
 
Was mich aber richtig schockierte, war die Erfahrung, die ich in einem FedEx-Büro machte. Ich schickte einen Brief an eine Firma in Hongkong. Die brauchten meine Unterschrift, um meinen Rücktritt als Direktor festzuhalten. Beim Ausfüllen des Formulars für den Courierdienst gab ich wie immer an, der Inhalt sei ein Dokument. Diesmal aber wurden diese Angaben durch einen Computer-Eintrag erweitert, während eines Interviews der FedEx-Angestellten, der ich erklären musste, weshalb ich dieses Dokument ins Ausland schicke!
 
Die Schrauben werden also weiter angezogen. Trotzdem werde ich meine Reiserei nicht unterlassen. Erstens habe ich nichts zu verheimlichen und zweitens, wie ich mich an Busch (Wilhelm) erinnere: „Weshalb soll ich nicht beim Gehen" ‒ / sprach er, „in die Ferne sehen? / Schön ist es auch anderswo, / und hier bin ich sowieso" (gesprochen, durch ein Fernrohr schauend, ein Schritt vor einem Sturz in einen See ‒ in „Plisch und Plum" (1882).
 
Beste Grüsse, zurzeit aus London,
Rolf
 
Immunität und Immunsystem
Das Wort Immunität hat verschiedene Bedeutungen. Es meint eine Unempfindlichkeit gegen Krankheitserreger und Attacken oder aber auch einen verfassungsrechtlich garantierten Schutz gegen Strafverfolgung, z. B. für Politiker. Nach meiner Auffassung muss man sich ein starkes Immunsystem zulegen. Gleichwohl sollte man sich aber nicht alles gefallen lassen, was an Angriffen auf uns persönlich und unseren Lebensstil zukommt. Wer sich unterwirft, macht es schnüffelnden Machthabern allzu leicht.
 
Heinz Scholz hat im August 2009 eine 6 Blogs umfassende Serie über ein starkes Immunsystem „Starkes Immunsystem“ verfasst. Sie ist vor allem eine Reaktion auf das verhängnisvolle Impftheater, das auf der Grundlage der masslos hochgespielten Schweinegrippe, an sich eine harmlose Variante des üblichen Sommergrippchens, veranstaltet wird. Allerdings habe ich angesichts der sich abzeichnenden Blamage für die Gesundheitsbehörden in jüngster Zeit den Eindruck erhalten, dass unser schweizerisches Bundesamt für Gesundheit (BAG), eine öffentlich finanzierte Hilfsorganisation für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und damit für die Pharmaindustrie, massiv zurückzukrebsen begann, und eigentlich selbst vor den eigenen Warnungen relativierend zu warnen begonnen hat. Wenn dann die „Pandemie“ mit den Millionen von Toten halt nicht kommen wird, dürfte man dies auf den durchschlagenden Erfolg der Händewasch-Kampagnen zurückführen, wie es so geht.
 
Auf die Scholz-Serie über die immunstimulierenden Wirkstoffe schrieb Urs Schäffler (E-Mail: vgua@irchelpraxis.ch) an Herrn Scholz:
 
„Ich danke Ihnen für die aufschlussreiche Blog-Serie zum Thema ,Starkes Immunsystem’.“
 
Dann hatte der aufmerksame Leser noch folgende Fragen auf dem Herzen:
 
1. „Wie heisst das Präparat, das Extrakte von Wildem Indigo, Echinacea und Lebensbaum enthält?“
 
Antwort: Das Präparat heisst „Esberitox“ (Infos unter: www.esberitox.de) und wird von der Firma Schaper&Brümmer, Salzgitter, hergestellt.
 
2. Wie heissen die Lutschtabletten mit dem Baumbart-Extrakt? Ich kenne nur Isländisch Moos als Pastillen oder Tee, der halt eben ziemlich bitter ist.“
 
Antwort: Das Präparat heisst „Granobil“. Es wird von der Firma Dr. Grandel in Augsburg hergestellt. Die wohlschmeckenden Lutschtabletten enthalten Akazienhonig, Birnensaft-Konzentrat und einen Bartflechten-Extrakt aus dem Bergwald.
 
Urs Schäffler forschte, nachdem er diese Antworten empfangen hatte, im Internet nach, ob diese Präparate auch in der Schweiz zu bekommen sind. Er wurde fündig. Er teilte uns dann Folgendes mit:
 
„Beide Präparate sind bei www.bio-apo.ch zu günstigen Preisen erhältlich. Der Laden befindet sich zwar in Lörrach D, aber sie schicken gegen Rechnung in CHF in die Schweiz (ab 100 CHF portofrei; sonst 6,90 CHF Porto). Das kann sich wirklich lohnen. Für Echinacea-Tropfen (Echinaforce® von A. Vogel) beispielsweise werden hier im Laden 29,50 CHF verlangt. Bei bio-apo ist das Produkt für 18,47 CHF erhältlich.“
 
Bierhefe im Weizenbier
Rolf P. Hess, der täglich unsere Blogs in verdienstvoller Weise (d. h. gratis) auf grammatische und inhaltliche Fehler absucht und dabei sein logisches Denken aufblühen lässt, las das Blog vom 25.08.2009: „Starkes Immunsystem (V): Hefe – Wirkstoff-Multi der Natur“  von Heinz Scholz mit besonderem Interesse und teilte dem Autor dies mit:
 
„Ich habe schon viel Gutes über die Bierhefe gehört, ganz besonders von meinem Freund Hans Burkhard, der sehr oft Schweizermeister im Taubenfliegen wurde. Er füttert seine 200 Tauben immer mit frischer Bierhefe. Er erzählte mir einmal, dass seine Tauben eine bessere Ernährung erhalten als seine Familie.“
 
Ende Zitat.
 
David Pestalozzi von der Firma Bio-Strath in Zürich verwies auf die von Heinz Scholz weitergeleitete Anfrage in einer E-Mail darauf hin, dass das Kräuterhefe-Präparat Anima-Strath schon lange für Brieftauben eingesetzt wird. Die Firma liess in Portugal eine Studie durchführen. Das Ergebnis war erstaunlich: Der Orientierungssinn der Tauben wurde verbessert. Am 12.09.2009 fand übrigens in Adelboden ein Brieftauben-Wettfliegen statt. Alle Tauben erhielten seit März das Kräuterhefe-Präparat Anima-Strath.
 
Dann wollte Rolf Hess noch wissen, in welchen Mengen das „Wundermittel“ (Bierhefe) in einer Flasche Bier ist. Die Frage reichte Heinz Scholz dann an Josef Ernst von der Privatbrauerei Erdinger Weissbräu weiter. Sie wurde prompt beantwortet:
 
„Herr Prof. Werner Back, emeritierter Professor des Lehrstuhles für Brauereitechnologie in Weihenstephan, definierte Hefeweissbier so, dass mindestens 1 Million Hefezellen pro Milliliter im Bier sein müssen, das wären 500 Millionen Hefezellen pro 0,5-Liter-Flasche. Wenn man diese Menge in einem Imhof-Trichter sedimentieren lässt, erhält man 1,5 bis 2 Milliliter Hefevolumen.
 
Erscheint ein Weissbier besonders hefetrüb, pudeldick, wie wir sagen, können schon mal 10 Millionen Hefezellen/Milliliter Bier darin sein. Gesund ist es, wie es schmeckt, ist eine andere Frage.
 
Hinweis: Da sich die Bierhefe oft im Hefeweissbier absetzt, sollte man beim Einschenken folgende Empfehlung beachten: Es wird normal eingeschenkt. Man belässt jedoch ein fingerbreit Bier in der Flasche. Es wird kräftig geschwenkt und der Rest ins Glas gegossen.“
 
Eine „Einschenkbeschreibung“ findet man unter www.erdinger.de/Produkte/Weissbierknigge/2.html
 
Rolf Hess wollte auch etwas über die Einnahmehinweise von Bierhefe wissen. Die Antwort von Heinz Scholz: Im Handel gibt es Bierhefeflocken, die man über die fertigen Speisen streut. Am besten nimmt man Bierhefe in Form von Tabletten ein.
 
Bierhefetabletten bzw. Strath Aufbautabletten: 3 Mal täglich 24 Tabletten vor dem Essen, mit Wasser einnehmen. Kinder die Hälfte.
 
Aufbaupräparat von Strath flüssig: 3 Mal täglich 12 Kaffeelöffel vor dem Essen, unverdünnt oder mit Fruchtsaft einnehmen. Kinder die Hälfte.
 
Hinweis: Ein Teil der Eiweissverbindung in der Bierhefe wird zu Harnsäure abgebaut. In Versuchen wurde ermittelt, dass die tägliche Aufnahme von 10 bis 20 g Bierhefe keine Veränderung im Harnsäure-Blut-Spiegel bewirkt! Gichtkranke und Personen mit hohem Harnsäurespiegel sollten Bierhefe trotzdem nur mässig verwenden.
 
Lockere Rechtschreibung
Für ein Textatelier spielen Fragen der Rechtschreibung eine wichtige Rolle. Ich schreibe seit mindesten 65 Jahren (meinem Eintritt in die Volksschule) und wurde immer wieder gezwungen, umzulernen, weil sich eine Sprache ja entwickelt. Dagegen will ich mich nicht sträuben; doch wenn ausgewachsene Germanisten auf den Plan treten und blödsinnige Regeln aus der Synthetikkiste hervorzaubern, verärgert mich das. Und dann schreibe ich mir als psychohygienische Massnahme gelegentlich den Frust vom Leib, wie etwa im Blog „Sogenannt oder so genannt? Wer sozusagen die Wahl hat ... vom 25.08.2009. Und Urs  Schäffler fühlte sich davon veranlasst, eigenhändig in die Tasten zu greifen:
 
Lieber Herr Hess,
Ja, schon wieder ich. Nicht, weil ich an einer Profilierungsneurose litte, nur so, weil mich das Blog zum Thema „sozusagen“ erneut gekitzelt hat und ich kurzarbeitshalber schon am Montagmorgen vor meinen Ulcus electronicus sitze. Am Nachmittag gehts dann in den Garten, wenn es die Temperatur erlaubt. Und sonst werde ich dann halt die Hängematte amortisieren ...
 
In meinem Brotjob arbeite ich mit meist jüngeren Leuten zusammen, die es mit Rechtschreibung und Interpunktion oft nicht so genau nehmen. Ihr Argument ist, das Wesentliche würde immer verstanden, und wenn nicht, dann sei dies ein Zeichen mangelnder Kreativität (des Lesers notabene). Je mehr ich mit Botschaften in diesem unsäglichen SMS-Stil konfrontiert werde, desto mehr reizt es mich, den Gegenbeweis anzutreten, selbst kreative Worte zu erfinden und die Absender auf meine Art zu nerven. Bei Texten wie dem folgenden nimmt die Kreativitätstoleranz der Adressaten dann aber rapide ab. Entstanden ist der Text als Reaktion auf eine E-Mail einer grossen Haustechnikfirma, die mir 3 Zeilen deutschen Nutztext und 12 Zeilen englischsprachigen Sondermüll (das Geschichtlein mit dem Falschadressaten- und Sicherheitsgebrabbel) geschickt hat. Wohlgemerkt, das E-Mail ging von Winterthur nach Winterthur und wurde nicht neu erstellt, sondern als Antwort verschickt:
 
Dis menaber it bandir van corp et grunder di balagon. Ork, si gonset au cerving, set deg in bletang. Con gersic au nembus get surg, si con ekner gorki gun oseleten. Se quaish wa maind il glungk, wat I khan noot gedez si glupsh. Si can mee gulbatz in an adder transky, ors me doo in clo, sic! Datnar sil net de fine vaii, ak me gorps niet son elendil.
 
On sigs, se doo sru in cretan, et sol det bla oon kweer in neewer sing. Ils meet an gulbatz korn e ondersang, si maak un geifer met es dulkii oor des frigons at blar. Es in goldur, si quaish un straterodu sul grips en gorps, ween se maak il bisondier. Ork gees, nimbag se sek, en gunso il airfig si moin stratigenum con furgo. Es gronz in thronc van sabber, si quaish se harnim in gulbatz oor certolain bee orkful. Een se burg grunz van endokir: In se faal dadur bingk get oring in se porc, ils queers ni habil se dassili sur srang.
 
Ils gert outer se dinkelts, ils gedor sorning se drimbul. Romanur il gender sum derfil in orkgang, si gert in aknow van det himbolus. Ils gedor okning swertful in gokman, si can me underschtand orgis notum. It salum solgat, se quaish in geder van gurk et se donk blutai sur porc get des blars.
 
Met halfer sinarum et se grund groz vladisch, John F. Habidie
*
Offenbar muss man heute unverständlich schreiben, um irgendwie aufzufallen und wahrgenommen zu werden. Weil ich nicht sehr gut zeichnen kann, muss ich meine Comics auf der Wortebene rüberbringen. Der Hauptverfechter des SMS-Stils hat mir einmal folgenden Text serviert:
 
Luat eienr Stduie der Cambrdige Unievrstiät speilt es kenie Rlloe in welcehr Reiehnfogle die Buhcstbaen in eniem Wrot vorkmomen, die eingzie whctige Sahce ist, dsas der ertse und der lettze Buhcstbaen stmimt. Der Rset knan in eienm völilegen Duchrienanedr sein und knan trtozedm prboelmols gelseen wreden. Das ist, weil das menchsilche Ague nicht jeedn Buhcstbaen liset. Ertsuanlcih, nihct?
 
Sicher interessant, aber mehr nicht. Ich bin ja nun wirklich kein Vielschreiber und -leser, aber Texte, die pro Satz 2 Fehler aufweisen, sind enorm mühsam zu lesen. Ausserdem „beelendet“ es mich, die Feinheiten, die unsere Sprache bieten würde, so den Bach runter schwimmen zu sehen. Man sollte sich auch im Alltag ein bisschen Mühe geben, sich einigermassen gepflegt ‒ oder zumindest korrekt ‒ auszudrücken, auch wenn man, wie ich, dauernd den Duden konsultieren muss. Meistens hat der Stil ja nicht mit Können, sondern mit Wollen zu tun. Den SMS-Stil empfinde ich oft als Beleidigung; man ist es dem Absender nicht wert, sauber bedient zu werden.
 
Telefonumfragen: Reden oder Busse zahlen?
Und weil es dem Urs Schäffler gerade so schön in die Tasten floss, fügte er noch einige anregende Zeilen bei, die ein wichtiges Thema gerade erschöpfend genug behandeln:
 
Ich habe zwar keine Bedenken, dass Ihnen einmal die Themen ausgehen könnten. Aber ich hätte hier etwas Kurzes, das erst noch sehr aktuell ist. Ich überlasse Ihnen den Text gerne zur weiteren Verarbeitung, falls Sie Interesse haben:
 
Bisher habe ich mir ab und zu die Zeit genommen, telefonische Umfragen zu beantworten. Besser gesagt, ich habe Zeit spendiert; genommen haben andere, nämlich die professionellen Belästiger vom Dienst. Neben Zeit auch Geld, und das nicht bescheiden. Von den 70 Franken, die meine Angaben dem Auftraggeber offenbar wert sind, habe ich allerdings nie etwas gesehen. Solange das freiwillig war und ich die Bitte auch mit einem „Nein, danke“ abschlagen konnte, war das noch halbwegs akzeptabel. Was sich die Bundesverwaltung der Schweiz nun aber erlaubt, geht eindeutig zu weit. Ich werde unter Bussenandrohung gezwungen, Zeit zu investieren und Informationen preiszugeben, die auch auf andere, anständigere Art beschafft werden könnte. Den Teufel werde ich!
 
Wenn hier einer zahlt, ist das der, der etwas will, und zwar dem, der etwas gibt. Wer mich für eine knappe halbe Stunde in Beschlag nimmt, kann das zum ordentlichen Stundensatz meiner Arbeitsleistung tun. Dabei handeln wir miteinander aus, wann, wie und wo das geschieht, und zwar mit Fragen und Bitten, nicht mit Drohen und Büssen.
 
Was fällt diesen Möchtegern-Libyern eigentlich ein? Solche Ideen müssen im Keime erstickt werden und der Tarif muss ganz klar durchgegeben werden. Und zwar von den Angegriffenen, nicht von den Vergewaltigern. Ich bin sehr wohl bereit, die Daten zu liefern, aber c’est le ton qui fait la musique. Ich kann nur hoffen, dass sich möglichst viele Leute nicht einschüchtern lassen und die Antwort in dieser Art verweigern oder notfalls halt unbrauchbare Angaben machen.
 
Und was das Institut Link angeht, das des schnöden Mammons willen zu dieser Vergewaltigung Hand bietet: Link wird nie mehr durch meine Dienste 70 Franken verdienen. Diese Firma muss lernen, wer hier der Lieferant ist und wie der behandelt werden möchte.
 
Freundliche Grüsse, Urs Schäffler
 
Soweit die Zuschriften unseres Intensiv-Lesers, der mein Mitgefühl hat. Ich habe aus genau solchen Gründen vor wenigen Wochen (Mitte 2009) unsere Telefonnummern aus den offiziellen Verzeichnissen streichen lassen. Verwandte und Bekannte kennen unsere Nummer ohnehin, und wer mit uns in Kontakt treten möchte, findet unter jedem Blog einen Link zur E-Mail-Adresse. E-Mails haben den Vorteil, dass ich sie bearbeiten kann, wann ich will.
 
Ich glaube nicht, dass nur existiert, wer eine Telefonnummer hat. Jedenfalls fühle ich mich nach vor existent. Wahrscheinlich hat sich unsere Lebensqualität seither etwas verbessert: Von wenigen Ausnahmen abgesehen, kommen nur noch einigermassen sinnvolle Anrufe herein. Und das genügt uns vollauf.
 
Inexistent sind wir eigentlich nur für jene, welche Telefonverzeichnisse nach Abfrageobjekten oder zur Geschäftemacherei absuchen – ein herrliches Gefühl.
 
Hinweis auf die bisher erschienenen „Reaktionen auf Blogs“
26.08.2009: Reaktionen auf Blogs (85): Frustrierendes für wache Geister
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