Textatelier
BLOG vom: 18.01.2011

Reaktionen auf Blogs (103): Nachladen und zurückschiessen

Präsentator der Leserpost: Walter Hess, Publizist, Biberstein AG/CH (Textatelier.com)
 
So ganz einfach ist das Zurechtfinden in dieser konfusen Welt nicht. Verunsicherungen und daraus herauswachsende Fehlentscheide wie etwa das Aufblasen von Staatsschuldenballonen (die Schweiz ist eine löbliche Ausnahme) führen in weitere unsägliche Verstrickungen, die von Rettern feuerwehrmässig lokal unter Kontrolle gebracht werden müssen, damit nicht das ganze Dorf abbrennt. Wie hilflos auch die Medien dieser Ansammlung von neoliberalen Brandplätzen gegenüberstehen, habe ich im Blog „Kapitulation vor dem Komplexen: total überforderte Medien“ vom 08.01.2011 skizziert.
 
Urs Schäffler (E-Mail: urs.schaeffler@irchelpraxis.ch) hat meine Gedankengänge noch ausgeweitet:
 
Lieber Herr Hess
Nicht nur die Medien sind total überfordert, auch deren Konsum-Enten finden kaum mehr ein nahrhaftes Korn in diesem unsäglich seichten und schnelllebigen Serienfeuer. Sport- und Promigebrabbel scheinen einen Grossteil der „Leser" am meisten zu interessieren, hart gefolgt vom aufgeblasenen Werbegeschrei gewisser Grossfirmen, die ihre Blödheiten so lange auskotzen, bis sie vor lauter Abstumpfung eines Tages gar nicht mehr wahrgenommen werden. Wir haben uns darüber beide schon mehrfach ausgelassen.
 
So tragisch, wie solche Dioxin-Geschichten auch sind, sie eiern mich langsam an! Denn wirklich passieren wird ja eh nichts, was eine Wiederholung in absehbarer Zeit verhindern würde. Bestenfalls wird man einen Schuldigen finden, der die Aufmerksamkeit der Medien aufsaugt und dann entweder durch Geld, Macht oder Zeit (Verjährung) am Ende ungeschoren davonkommt. Den Film kennen wir. Und darauf zu hoffen, dass in diesem bestens eingespielten Theater ein Störfall auftritt, der wirklich ein bleibendes Zeichen setzt, fehlt mir mittlerweile die Energie.
 
Ich komme immer mehr zur Einsicht, dass sich als Selbstschutzmassnahme für Konsumenten nur noch die Totalverweigerung und die Rückbesinnung auf kleinere Dimensionen anbieten. Kein Mensch kann die Verantwortung dafür übernehmen, was er im Wahn alles anzurichten im Stande ist. Wirkliche Verantwortung kann ein Mensch nur dann übernehmen, wenn er jederzeit in der Lage ist, einen Prozess zu stoppen, der ihm aus dem Ruder zu laufen droht.
 
Wer aber Gefangener selbst zugelassener Sachzwänge ist, ist nicht mehr Herr der Lage, sondern Sklave von Tätern, die ihrerseits vor allem eine Disziplin beherrschen: sich verstecken, vertuschen, lügen und Ansprüchen Dritter ‒ und seien diese noch so arrogant und dumm ‒ als unantastbare Forderung nachleben.
 
Fragen des Anstands, der Menschlichkeit, der Wertschätzung sind Werte aus dem letzten Jahrhundert. Sie sind längst abgelöst worden durch Egoismus, Verachtung und Schadenfreude.
 
Ohne eine Machtbegrenzung werden Katastrophen wie der Banken-Crash, die Umweltkatastrophen sowie Mord- und Totschlagregimes immer möglich sein. Alpha-Tiere kann man weder belehren noch bremsen, man kann sie ‒ so hart das tönt ‒ nur unschädlich machen, indem man ihnen die Luft abstellt.
Urs Schäffler
 
Anlagen abseits der masslosen US-Schuldenwirtschaft
Sozusagen nahtlos lässt sich hier ein E-Mail von Martin Eitel (E-Mail: m.eitel@gmx.net) anfügen, das der kritische Berliner zu meinem Blog „UBS-Anlagetips: Auffangnetze aus Gold unter Staatsanleihen“ vom 10.01.2011 geschrieben hat:
 
Der Chefvolkswirt der Quirin-Bank, Claus Vogt, der schon 2004 in seinem mit Roland Leuschel herausgegebenen Greenspan-Dossier das unverantwortliche Geschäftsmodell der US-FED schonungslos kritisierte, als die grosse Mehrheit der Ökonomen Alan Greenspan noch als genialen Notenbanker gefeiert hat, kommt zu einer ähnlichen Einschätzung wie die UBS. Berücksichtigen sollte man seiner Auffassung nach in Depots Währungen und Anleihen aus Ländern mit Zukunftsperspektive. Das sind etwa die Schweiz, Singapur, Australien und Norwegen. Diese Länder sind oft reich an Rohstoffen und von der Finanzkrise und dem Verschuldungswahn weniger betroffen. Im Übrigen nennt auch er Edelmetalle als Alternative.
 
Von US-Staatsanleihen und US-Aktien sollte man tendenziell Abstand nehmen, nachdem die masslose Schulden-Orgie unverändert fortgesetzt wird. Obwohl sich die USA die teuren Militäraktionen im Ausland, die teuren Auslandsstützpunkte und die teure Rüstung, die nur wenigen Unternehmen Geld bringen, eigentlich bei einer Arbeitslosenquote von fast 22,5 % nicht leisten können, bleibt der vom angeblichen Messias Obama versprochene Wechsel aus.
 
Quellen:
 
Martin Eitel
 
Psychopillen und die Folgen
Und zu meinem Blog „Die USA und ihre ruhmvollen sowie unrühmlichen Verbrechen“ vom 12.01.2011 führte Martin Eitel an:
 
Es wird wohl so sein, dass ein Bündel von Ursachen für die Zunahme von Gewalttaten in den Industriestaaten und insbesondere in den USA verantwortlich ist. Eine ganz massgebliche Ursache wird aber systematisch verharmlost bzw. verschwiegen: die exponentielle Zunahme des Konsums verschreibungspflichtiger gefährlicher Psychopillen wie Prozac, Ritalin etc. Es ist seit Jahren bekannt, dass solche Pillen zu Wahnvorstellungen und ähnlichen gefährlichen Folgen führen, was auch die Zulassungsbehörden zur Anordnung entsprechender deutlicher Warnhinweise in den Packungsbeilagen veranlasste. Im Jahr 2001 wurde GlaxoSmithKline zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 6,4 Millionen US-Dollar verurteilt, nachdem ein Konsument der von GSK auf der Basis unzureichender Studien produzierten Psychodroge Seroxat mehrere Familienangehörige ermordet hatte.
 
 
Die westliche Ernährungsweise führt, wie Dr. Johann Georg Schnitzer betont, zur Gehirndegeneration, und die sogenannte moderne Medizin produziert mit ihren auf der Basis von häufig frisierten Zulassungsunterlagen zugelassenen gefährlichen Pillen nicht selten gemeingefährliche Zeitgenossen. In Anlehnung an das Buch von Thilo Sarrazin könnte man auch sagen, die westlichen Gesellschaften schaffen sich auf diese Weise langfristig selbst ab.
 
Shoot Back
Im BlogDie USA und ihre ruhmvollen sowie unrühmlichen Verbrechen“ nahm ich am 12.01.2011 die amerikanische Gewaltkultur unter die Lupe und zitierte dabei Sarah Palins Motto „Nicht aufgeben – nachladen“. Die hübsche Sarah könnte sich mit einer solchen Haltung durchaus zur Obama-Nachfolgerin emporarbeiten. Denn das schliesst Erstschüsse nicht aus.
 
Mein Bruder Rolf P. Hess (E-Mail: rolfphess@gmail.com), der häufig in den USA unterwegs ist, schrieb dazu:
 
Viele Webseiten bauen auf diesen Slogan auf: „Fight Crime – Shoot Back“ (Bekämpfe die Kriminalität – schiess’ zurück!). Beispiele: http://www.facebook.com/group.php?gid=2202618403.
 
Hier die Bezugsquelle für so beschriftete T-Shirts: http://www.cafepress.com/fightcrimedb
 
Ich sehe den Spruch oft auf „Bumper-Stickers“ (Kleber auf Stossstangen) hier in den Philippinen. Die Kleber stammen zweifellos aus den USA – und die Schiessfreude der lokalen Bevölkerung wahrscheinlich auch. Den Ursprung dieses Spruchs aber konnte ich nicht eruieren. Ich vermute die NRA – National Rifle Association.
 
Ein anderer, sehr bekannter Spruch steht oft an Haustüren. Normalerweise kleben die Alarm-Firmen einen Hinweis an die Türe: „Protected by ABC Security Company.“ Andere haben diese (möglicherweise wirkungsvollere) Werbung: „This home is protected by Smith and Wesson.“
 
Hier die Webseite dieser Firma
 
Rolf
 
Töten durch Sauerstoffentzug
Unsere Arbeiten, die im Textatelier.com veröffentlicht sind, verlieren in aller Regel ihre Aktualität nicht, oder aber sie sind als Dokumente zur Zeitgeschichte erhaltenswert. So ist ein Leser (Name der Redaktion bekannt) auf unseren Ratgeberbeitrag „Töten durch Sauerstoffentzug“ gestossen und führte uns zu weiteren Quellen zu diesem Thema:

Zu Ihrem Artikel „Töten durch Sauerstoffentzug“ möchte ich auf folgenden Artikel von PETA hinweisen, demzufolge diese Schlachtmethode „CAK“ (controlled athmosphere killing) schmerzfrei und schonend für die Tiere ist:

http://www.peta.org/features/the-case-for-controlled-atmosphere-killing.aspx

http://www.mediapeta.com/peta/PDF/CAKExpertEndorsements.pdf

Es wäre schön, wenn Sie Ihren Blog entsprechend ergänzen könnten.

Mit freundlichen Grüssen,
-m-
 
... was hiermit gern geschehen ist. Vielen Dank an unseren Leser!
 
Goji-Beeren
Naturheilkundliche Mittel, zu denen zahllose Heil- und Nahrungspflanzen gehören, wirken sanfter, und entsprechend gering bis überhaupt nicht vorhanden ist ein Therapieschaden. In ihrer ausgeklügelten Struktur sind sie gewissermassen in sich gepuffert. Denn bei allem Lebendigen und beim Leben überhaupt geht es nicht um die Materie an sich, sondern darum, wie sie organisiert ist. Alles geschieht in Verbindung mit dem Ganzen, und eine enge Weltsicht kann dem nicht gerecht werden. Dies ist denn auch der Grund dafür, dass die Wissenschaft mit ihren mathematisch-reduktionistischen Analysen die Natur und die Pflanzen nicht verstehen kann. Heilpflanzen schaffen Harmonie und Wohlbefinden und fordern uns gleichzeitig heraus, auf ein gesundheitsschädigendes Verhalten zu verzichten.
 
Unserem fachkundigen Mitblogger Heinz Scholz ist es zu danken, dass er bei Pflanzenvorstellungen immer wieder auf solche Zusammenhänge aufmerksam macht, wobei er auch hier die gebührende Skepsis einbezieht. So berichtete er am 15.03.2010 über die „,Gesundheitsbeere’: Goji-Beeren durch Pestizide belastet.
 
Peter Steiner aus Deutschland zog Nutzen aus dieser Arbeit:
 
Ich finde Ihren Beitrag sehr hilfreich! Vielen Dank dafür.
 
Interesse an Mitarbeit
Von einem Texter (M. B. – der Name ist dem Textatelier bekannt) haben wir kürzlich diese Anfrage erhalten:
 
In verschiedenen Zusammenhängen bin ich auf Ihre Homepage www.textatelier.com aufmerksam geworden.
 
Ich entwickle seit längerer Zeit immer wieder neben(ehren-)amtlich Texte (v. a. Berichte oder Artikel für Fachzeitschriften und Homepages, Werbeslogans, Hörspiele und Kurzgeschichten). So ist bei mir die Idee gewachsen, hie und da vielleicht auch Texte im Auftragsverhältnis zu erarbeiten.
 
Daher meine Anfrage an Sie: Besteht eine Möglichkeit, im Rahmen von Textatelier.com mitzuarbeiten und Textentwicklungsaufträge zu übernehmen? Welche Voraussetzungen wären dafür nötig? Zu welchen Bedingungen wäre eine Mitarbeit denkbar?
 
Vielen Dank bereits im Voraus für Informationen.
 
Freundliche Grüsse
M. B.
 
Die Antwort
Sehr geehrter Herr B.
 
Selbstverständlich freut es mich, dass Sie auf unser Schaffen aufmerksam wurden. Wir sind ein Schreibbüro, das aber nur zu einem kleinen Teil kommerziell ausgerichtet ist. Die täglich nach allen Kriterien eines qualitativen Journalismus verfassten Blogs werden von unserer Equipe kostenlos geschrieben und per Internet ebenfalls gratis weitergegeben.
 
Schreibaufträge werden nach Kundenwünschen oder aber an jenen Autor aufgeteilt, der die besten Voraussetzungen für ein bestimmtes Thema hat. Das Textalelier.com partizipiert mit keinem Rappen an den Erlösen der einzelnen Autoren.
 
Im Prinzip sind wir ein Unternehmen, das sich als Plattform für Gedanken zur Belebung von Diskussionen und demokratischen Auseinandersetzungen eignet. Die möglichst weitgehende Absage an den Kommerz ermöglicht uns eine vollkommen ungebundene Arbeitsweise – im inspirierenden, beflügelnden Klima von jener Freiheit eben, die wir meinen und die das Scheren-Sortiment aus dem Kopf entfernt. Es ist mir klar, dass sich das viele Menschen, die in den üblichen Produktionsprozess eingebunden sind und beispielsweise eine Familie zu ernähren haben, nicht leisten können.
 
Mit dem besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit und den besten Wünschen
Walter Hess
 
Ja, wir Textatelier.com-Autoren geniessen die Freiheit, ohne das Verantwortungsbewusstsein zu vernachlässigen. Unser Schreiben bedeutet ein Teilnehmen. Wir mischen uns ein, geben unsere Ansichten bekannt, begründen sie. Dabei steht uns eine reiche Lebenserfahrung zur Verfügung, die wohl jedermann gern einem interessierten Publikum weitergibt. Das ist bei aller Ungemütlichkeit vieler Themen wesentlich angenehmer als müssig das Ende abzuwarten, besonders wenn es gelingt, aufrüttelnd einige Fetzen zum Fliegen zu bringen.
 
 
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